Digitale Kompetenz by Unknown

Digitale Kompetenz by Unknown

Autor:Unknown
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783658221096
Herausgeber: Springer Fachmedien Wiesbaden


Ein Imperativ für Technologieentwicklung

Um die Digitalisierung zu gestalten müssen deshalb in erster Linie die ihr zugrunde liegenden Technologien beherrscht werden. Deutschland muss sich hier seine Technologiesouveränität bewahren. Sie ist das Fundament digitaler Souveränität.

Dabei geht es erstens darum, Technologien wertegetrieben zu erforschen und zu entwickeln. Anforderungen bezüglich Sicherheit, Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Datenschutzlevel neuer Systeme müssen bereits bei der Technologieentwicklung mitgedacht, Dual-Use-Potenziale – soweit möglich – ausgeschlossen werden. Gerade für die nächste Welle der Digitalisierung, getrieben von Künstlicher Intelligenz, wird dies entscheidend sein. Mit der Einrichtung der Plattform Lernende Systeme und der Verabschiedung der Strategie für Künstliche Intelligenz (Bundesregierung 2018) hat die Bundesregierung wichtige Voraussetzungen geschaffen, um Künstliche Intelligenz wertegetrieben weiterzuentwickeln und in die Anwendung zu bringen.

Das Ziel muss zweitens sein, Deutschland in der Gruppe der Leitanbieter digitaler Technologien zu etablieren. Dies ermöglicht nicht nur, Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten und auszubauen, sondern reduziert auch die Abhängigkeit von Entwicklungen auf dem Weltmarkt. Daneben ist eine Leitanbieterschaft die Voraussetzung, um Normen und Standards auch global in unserem Sinne zu beeinflussen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Industrie 4.0. Deutschland hat sich hier eine Führungsposition erarbeitet, die in der Welt gesehen und anerkannt wird. Etwas Ähnliches wollen wir nun im Bereich der Künstlichen Intelligenz erreichen. Dafür ist die europäische Kooperation entscheidend. Die angestrebte Zusammenarbeit mit Frankreich ist ein weiterer wichtiger Schritt.

Drittens sind Technologien häufig notwendig, um gesellschaftliche Anforderungen sinnvoll in der Praxis zu erfüllen. Wenn der Fahrer eines autonomen Fahrzeugs jederzeit in der Lage sein soll, wieder die Kontrolle zu übernehmen, muss das Auto entsprechend gestaltet sein, um dies zu ermöglichen. Genauso können wir Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, nicht mit der Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) allein lassen. Vielmehr müssen Datenräume etabliert werden, die es Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, ihre Rechte wahrzunehmen und die es Unternehmen erleichtern, ihren Pflichten nachzukommen. Solche Datenräume können beispielsweise ermöglichen, einfache Prinzipien zu etablieren, die dann automatisch in entsprechende Einstellungen bei Software und entsprechende Richtlinien zur Datenverwaltung umgesetzt werden. Zu diesem Zweck hat die Bundesregierung im Oktober 2019 Pläne für den Aufbau einer europäischen Dateninfrastruktur „GAIA-X“ vorgestellt (vgl. BMWi und BMBF 2019). Damit soll ein offenes, digitales „Ökosystem“ geschaffen werden, in dem Daten sicher und vertrauensvoll verfügbar gemacht, zusammengeführt und geteilt werden können. GAIA-X baut auf Initiativen wie dem „International Data Space“ (vormals „Industrial Data Space“) auf, womit bereits seit 2014 die Entwicklung eines sicheren Datenraums und einer dazu notwendigen Referenzarchitektur vorangetrieben wird (vgl. Otto et al. 2016).



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