Die 39 Zeichen Bd. 9 - Ruf der Karibik by Linda Sue Park

Die 39 Zeichen Bd. 9 - Ruf der Karibik by Linda Sue Park

Autor:Linda Sue Park
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2012-01-23T23:00:00+00:00


Plötzlich war alles klar.

»Wir hatten doch recht«, verkündete sie. »Erinnerst du dich noch an das Manifest? Die Tierknochen?«

»Meinst du die Kieferknochen?«, fragte Dan erstaunt. »Das Wolfsgebiss?«

Amy schüttelte den Kopf. »Nein, nicht das ganze Gebiss«, widersprach sie. »Einen Zahn – einen Reißzahn, genau wie du es dir gewünscht hast. Und den holen wir uns jetzt von Isabel.«

Einen Hinterhalt zu planen, war gar nicht so einfach.

»Granny Nanny hatte bestimmt wochenlang Zeit, um den perfekten Angriff vorzubereiten«, maulte Dan. »Die wäre uns jetzt bestimmt eine gute Hilfe.«

Die Cahills legten dennoch los. Nach einem kurzen Besuch in der Touristeninformation wählten sie einen geeigneten Ort aus. Ihre Wahl fiel auf einen bewaldeten Park außerhalb von Kingston, in dem gerade nahe eines Wasserfalls ein Kletterparcours angelegt wurde. Den Nachmittag verbrachten sie damit, sich im Park umzusehen und noch einige Ausrüstungsgegenstände einzukaufen.

Unter (sehr lautem) Protest war Nellie gezwungen worden, im Auto sitzen zu bleiben, während die beiden den Park auskundschafteten. Amy war hart geblieben.

»Das hat jetzt nichts mehr mit Grace’ Brief zu tun, also bist du wieder raus. Du musst mit dem Auto bereitstehen, damit wir hinterher schnell wegkommen.« Wie sehr Nellie auch auf sie einredete, sie konnte Amy nicht umstimmen.

Als sie ein Hotel für die Nacht gefunden hatten, sanken alle völlig erschöpft in die Betten. Nur Amy war viel zu aufgedreht, um einschlafen zu können.

Am nächsten Morgen erkannte sie an Dans und Nellies Gesichtern, dass auch sie schlecht geschlafen hatten. Aber sie konnten nicht länger warten. Sie mussten die Kabras finden, bevor die Kabras sie fanden.

Nach dem Frühstück forderte Amy Nellie auf: »Ruf an!«

»Aha, du bist jetzt also der Boss hier, ja?«, brummte Nellie, tat aber dennoch, worum sie gebeten worden war.

Ironie des Schicksals. Das war der richtige Ausdruck. Amy wusste, dass McIntyre irgendwie mit ihren Rivalen in Verbindung stand, und Nellie stand wiederum in Verbindung mit MyIntyre. Dass Nellie sie hinterging, konnten die Cahills nun zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen.

Nellie informierte McIntyre nur knapp darüber, welche Nachricht er den Kabras zukommen lassen sollte.

Dann packten sie ihre Sachen ins Auto und fuhren zum Park.

Nellie wartete im Auto, das sie hinter dem Parkeingang am Straßenrand parkten. Dan und Amy saßen an einem Picknicktisch am Rande eines Pfades, der in den Wald führte und durch eine Baumreihe geschützt war.

Die Kabras kamen pünktlich. Ihr inzwischen wohlbekannter Geländewagen bog auf den Schotterparkplatz der Parkanlage ein. Zuerst stieg Isabel zur Fahrerseite aus, dann folgten Ian und Natalie.

Dan pochte das Herz bis zum Hals. Bisher waren sie immer weggerannt, wenn sie Isabel begegnet waren. Doch dieses Mal war es anders. Er und seine Schwester hatten sie hergelockt.

Sein Mund war vor lauter Aufregung staubtrocken.

»Fertig?«, krächzte er.

Amy sah aus wie ein verängstigtes Kaninchen, aber sie nickte. Er sah, wie sie die Fäuste ballte.

Dan atmete tief aus. Dann sprang er auf und rief: »Amy! Die Kabras! Los, weg hier!«

Sie rannten etwa 400 Meter den Weg entlang, bis er sich in zwei schmalere Pfade gabelte. Dan steuerte nach links, Amy rannte nach rechts. Als die beiden sich trennten, riskierte Dan einen kurzen Blick zurück. Alle drei Kabras waren hinter ihnen her.



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