Die 39 Zeichen 4 - Der Schatz des Pharao by Jude Watson

Die 39 Zeichen 4 - Der Schatz des Pharao by Jude Watson

Autor:Jude Watson
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: cbj avanti
veröffentlicht: 2010-10-06T22:00:00+00:00


»Ich kann nicht glauben, dass Theo behauptet hat, es wäre jetzt noch nicht so heiß«, stöhnte Amy. »Wie viel heißer kann es denn noch werden?«

Doch da offenbarte ihr die flirrende Wüstenluft ein unglaubliches Bild und die Hitze war - fast - vergessen. Der Tempel der Hatschepsut stand am Fuße turmhoher Klippen. Er war in drei Stufen erbaut, Säulen schmückten die gesamte Vorderfront. Eine Reihe von Rampen und Treppen führte zu ihm hinauf.

»Ist das nicht fantastisch?«, fragte sie begeistert.

»Welcher Teil genau?«, entgegnete Dan. »Der Sand? Oder vielleicht der Sand?«

»Da sind wir nun, schreiten über Land, auf dem Menschen schon vor Tausenden von Jahren gewandelt sind. Ich habe im Reiseführer gelesen, …«

Dan hielt zwei gekreuzte Finger in die Luft: »Vorlesungsalarm!«

»… dass dieser Tempel während der 18. Dynastie von Senenmut, dem Architekten der Königin, entworfen worden ist. Später ist er von Ramses beschädigt worden …«

»Ich nehme an, er war kein besonderer Fan …«

»… und eine Zeit lang war er sogar ein koptisches Kloster. Sie graben immer noch Teile davon aus. Ich denke, wir sollten gleich zu den Reliefs gehen, die die Reise der Königin ins Land Punt abbilden. Schau, was Grace geschrieben hat.«

Lasst euch das nicht entgehen! Sogar damals, während des Neuen Reiches, musste eine Königin ihre Weihnachtseinkäufe erledigen.

»Wo liegt Punt?«, fragte Dan. »Neben Komma und Strich?«

»Das weiß niemand so ganz genau. Man glaubt, dass es das heutige Somalia ist. Hatschepsut hat eine Expedition dorthin gemacht.«

Sie kamen an eine breite Rampe, in deren Mitte sich niedrige Stufen befanden. Die Hitze prallte von den hellen Steinen zurück und schlug ihnen entgegen. Die blassen Gelb- und Beigetöne des Sandes und der Klippen verwandelten alles in ein pulsierendes Schimmern. Amy war inzwischen froh, dass Theo darauf bestanden hatte, dass sie Sonnenbrillen und Baseballmützen trugen. Die Sonne auf den Steinen blendete sie. Während sie hinaufstiegen, fühlte sich Amy wie erschlagen. Alles machte sie benommen: die Hitze, der blaue Himmel, die Klippen und die Erhabenheit der Statuen und der Säulen.

»Da ist sie«, sagte Amy und zeigte auf eine Statue von Hatschepsut.

»Whoa, die hat ja’nen Bart«, stellte Dan fest. »Die Königin war ein Kerl!«

»Sie hat sich selbst König genannt«, erklärte Amy. »Also wird sie manchmal bärtig dargestellt.«

»Egal«, sagte Dan, »ich denke trotzdem, dass sie sich mal rasieren sollte.«

»Komm mit, ich glaube, die Wandreliefs sind auf der zweiten Ebene.« Amy hielt einen Moment an und sah in den Reiseführer. Dan versuchte, über ihre Schulter zu blicken.

»Ich denke, hier sind wir richtig«, meinte Amy.

»Nein, nach links.«

»Nach rechts. Dann nach links, dann wieder nach rechts …«

»Und Drehung und hoch das Bein und Sprung. Sind das hier Richtungsangaben oder eine Cheerleader-Choreografie?« Dan versuchte, sich das Buch zu schnappen. »Zeig mal her.«

»Nein, ich hab’s schon.«

»Ich habe es mir nicht einmal angeschaut!«

Amy entwand das Buch aus Dans Griff. »Ich will nicht, dass du es verlierst.«

»Ich verliere gleich die Geduld, okay?«, drohte Dan verstimmt.

Amy eilte weiter. Sie wollte das Buch nicht aus den Händen geben. Grace’ Nachrichten standen darin, und auch wenn sie sie nicht ganz verstand, wollte sie nicht, dass Dan Cola darübergoss oder das Buch womöglich in irgendeinem Café liegen ließ.



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