Derek Landy by Rebellion der Restanten

Derek Landy by Rebellion der Restanten

Autor:Rebellion der Restanten
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2011-10-21T19:08:46+00:00


Thrasher schrie vor Schmerzen, als ein Stück von seinem Ohr abgeschnitten wurde. Kenspeckel murmelte etwas -wahrscheinlich, dass er sich nicht so anstellen solle -, und legte das Stück Ohr vorsichtig in eine Petrischale. Walküre stand draußen und beobachtete alles durch die Glastür.

Kenspeckel wandte sich an Scapegrace. "Setz dich aufs Bett", befahl er. Seine Stimme kam aus dem Lautsprecher an der Flurwand. Scapegrace tat wie geheißen, doch noch bevor das Skalpell sein linkes Ohr berührt hatte, war das Ohr schon abgefallen. Scapegrace blickte peinlich berührt zu Boden. Kenspeckel untersuchte das Ohr.

"Ist das Klebstoff?"

Scapegrace nickte etwas dümmlich.

"Und die kleinen Löcher hier? Piercings?"

"Heftklammern."

Kenspeckel seufzte, legte das Ohr in eine zweite Petrischale und verließ den Raum. Die Tür glitt hinter ihm zu. Er trat zu Walküre.

"Und?", fragte sie. "Kannst du die beiden kurieren?"

"Ich weiß es noch nicht. Theoretisch ja. Zombies waren ein Zufallsprodukt - ähnlich wie Champagner und Penizillin, nur nicht so willkommen. Die Totenbeschwörer haben schließlich nicht nach einer Methode gesucht, Menschen in Klumpen hirnloser Fäulnis zu verwandeln."

"He!", rief Scapegrace aus dem Zimmer hinter der Tür.

"Sie haben versucht, die Toten wieder zu vollem Leben zu erwecken. So weit sind sie gekommen. Kein kompletter Fehlschlag, aber sieh sie dir an - ein Bombenerfolg sind sie auch nicht gerade."

"Ich verwahre mich dagegen", beschwerte sich Scapegrace.

"Die Frage ist: Kann ich auf dem, was die Totenbeschwörer bewerkstelligt haben, aufbauen? Kann ich die Auferstehung mit meiner Art von Wissenschaftsmagie vollends herbeiführen? Das reizt mich. Und dann sind da noch die ganzen Variablen. Kann ich die Zersetzung rückgängig machen? Kann ich den Körper in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzen? Kann ich den Gehirntod rückgängig machen?"

"Mein Gehirn ist nicht tot", meldete Scapegrace sich wütend. "Es schläft nur."

"Alles in allem ein faszinierendes Unterfangen. Danke, dass du es mir nahegebracht hast, Walküre."

"Gern geschehen. Ich würde die Tür allerdings abschließen, wenn ich du wäre."

"Das habe ich auch vor."

Scapegrace sprang vom Bett; er sah schockiert aus. "Was? Was war das? Ich muss im selben Zimmer liegen wie er?"

Thrasher bemühte sich um Haltung. Er wollte sich nicht anmerken lassen, wie sehr ihn das verletzte.

"Das geht nicht an", beschwerte sich Scapegrace. "Wir sind keine Gefangenen, wir sind Gäste. Und als Gast verlange ich ein Einzelzimmer."

"Ihr seid meine Patienten", stellte Kenspeckel klar, "und ihr tut, was ich euch sage. Mr Scapegrace, wie viel Zeit ist vergangen von dem Augenblick an, als du als Zombie aufgewacht bist, bis zu dem Moment, als du Gerald infiziert hast?" "Er heißt Thrasher."

"Ich weigere mich, ihn so zu nennen. Wie lange, Mr Scapegrace?"

"Keine Ahnung", antwortete Scapegrace mürrisch. "Zwei Stunden, vielleicht drei." Er zeigte mit dem Finger auf Thrasher. "Und du gewöhnst dich besser erst gar nicht an diesen lächerlichen Namen."

Thrasher ließ den Kopf hängen.

"Drei Stunden", murmelte Kenspeckel.

"Warum ist das so wichtig?", fragte Walküre.

"Gut möglich, dass es überhaupt nicht wichtig ist, aber wie üblich habe ich meine Theorien und jetzt erscheint mir der geeignete Zeitpunkt, um sie zu überprüfen."

Scapegrace marschierte zur Tür. "Konzentriere dich darauf, mich zu kurieren, okay? Deshalb, und aus keinem anderen Grund, sind wir zu dir gekommen. Das ist dein einziges Ziel.



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