Der Weltraum-Zirkus by William Voltz

Der Weltraum-Zirkus by William Voltz

Autor:William Voltz [Voltz, William ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Cappins, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1969-07-25T01:00:00+00:00


6.

Am Morgen erfuhr Burlow Gideon von Bankshire, dass der Fremde sich beruhigt und ein paar Früchte gegessen habe.

Bankshire hatte noch weitere Informationen für den Verwalter.

„Es handelt sich bei diesem Wesen zweifellos um einen Neandertaler", sagte der Wissenschaftler. „Ich habe mich in der vergangenen Nacht mit zahlreichen Büchern beschäftigt und dabei die Lösung gefunden."

„Neandertaler?" wiederholte Gideon verständnislos. „Was ist das?"

„Angeblich einer unserer Vorfahren", erläuterte Bankshire. „Ein Wesen, das vor zweihunderttausend Jahren auf der Erde lebte und als der Vorläufer des Homo sapiens gilt."

Gideon lächelte unsicher.

„Bankshire machen Witze", sagte er. „Wie kann Wesen lebendig leben, was solange ausgestorben?"

Bankshire, der sich bisher in der Rolle des überlegenen Wissenschaftlers wohl gefühlt hatte, zuckte mit den Schultern.

„Das weiß ich nicht", gestand er. „Es gibt nur eine Erklärung dafür: Irgendwo in der Galaxis existiert eine Welt, wo die Evolution soweit fortgeschritten ist wie vor zweihunderttausend Jahren auf der Erde. Ein paar Raumfahrer haben diesen Planeten entdeckt und Schwarzpelz von dort mitgebracht."

„Klingt maßlos unglaublich", meinte Gideon kritisch. „Vielleicht Schwarzpelz sein Roboter oder Mutation."

„Nein", sagte Bankshire entschieden. „Diese beiden Möglichkeiten können wir ausschließen."

„Also gut", sagte Gideon, „Mich mit MG darüber sprechen."

„Tun Sie das", empfahl Bankshire. Er überreichte Gideon ein dickes Buch. „Darin finden Sie ein paar Abbildungen von Neandertalern. Natürlich sind es Aufnahmen von Rekonstruktionen. Sie werden die verblüffende Ähnlichkeit schnell feststellen."

Gideon kratzte sich am Hinterkopf. Er wußte, dass Bankshire einer der intelligentesten Nomaden an Bord der ARTIST QUEEN war. Bevor er zu den Nomaden gekommen war, hatte er im System Normon als angesehener Wissenschaftler gelebt. Gideon bedankte sich bei Bankshire für das Buch und die Informationen und begab sich zu MG. Die Nomadin hatte offenbar schlecht geschlafen und war bei schlechter Laune. Das störte Gideon jedoch weniger als die Anwesenheit Hal Garnishs, der mit seiner Kinderstimme ungezählte Einwände gegen ein von Gideon aufgestelltes Versorgungsprogramm vorbrachte. Mathilda saß mit übereinandergeschlagenen Beinen auf ihrem Platz und ließ sich von einer jungen Nomadin kämmen. Ab und zu unterbrach sie Garnishs Redefluss mit einer Beschimpfung. Als sie Gideon im Eingang stehen sah, winkte sie ihn herein.

„Was wollen Sie?" fauchte sie ihn an. „Sie sehen doch, dass ich beschäftigt bin."

Gideon schlug Bankshires Buch an der Stelle auf, wo die Neandertaler abgebildet waren und hielt es der Nomadin wortlos entgegen. Garnish versuchte vergeblich, Mathilda über die Schulter zu blicken.

„Donnerwetter!" entfuhr es Mathilda, nachdem sie die betreffende Stelle gelesen hatte. „Das ist phantastisch."

Sie gab das Buch an Garnish weiter, der Interesse heuchelnd hinblickte, obwohl er lieber seinen Monolog wieder aufgenommen hätte.

„Etwas hier nicht stimmen", sagte Gideon. „Vorsicht ist geboten."

„Sie glauben, dass man uns Schwarzpelz untergeschoben hat?"

fragte Mathilda scharf. „Gibt es Hinweise, die Sie in Ihrem Verdacht bestärken?"

„Nein", sagte Gideon nach kurzem Zögern. „Es gibt aber auch vernünftige Erklärung nicht."

Garnish klappte das Buch mit einem Knall zu und warf es auf einen Tisch. Er verzog verächtlich das Gesicht.

„Lächerlich!" schnaubte er. „Bankshire sollte seine Phantasie zügeln. Die Ähnlichkeit ist natürlich Zufall. Wir haben es hier mit einem Tier zu tun, das von Bord eines Raumschiffes entkommen und uns zugelaufen ist."

Gideon steuerte mit dem Rollstuhl auf den Tisch zu und versäumte dabei nicht, Garnish anzustoßen und aus dem Gleichgewicht zu bringen.



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