Der Weg des Vatrox by Frank Borsch

Der Weg des Vatrox by Frank Borsch

Autor:Frank Borsch [Borsch, Frank ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Stardust, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2010-02-05T01:00:00+00:00


Der Frequenzfolger mischte sich unter die Pilger.

Es war spielend einfach, beinahe so, als hätten seine Mitpilger nur darauf gewartet, dass er sich ihnen öffnete. Sinnafoch musste nur eine harmlose Bemerkung über den Weg oder das Wetter machen oder ein Lob auf Deshwan Jankoff aussprechen, um ein Gespräch zu beginnen.

Die alte Oxtornerin, die sich auf den Stock stützte, erzählte ihm von ihrer Hoffnung, den inneren Frieden zu finden, den Jankoff in den letzten Monaten seines Lebens gefunden hatte, als der Krebs ihn zerfraß. Die Alte selbst litt an einer unheilbaren Nervenkrankheit, die sie sich im Dienst der Liga-Flotte auf einer Fremdwelt zugezogen hatte.

Ein Unither hielt ihm lange Vorträge darüber, wie der Schlüssel zum Glück in der Einfachheit liege und der Weg Deshwan Jankoffs diese Lehre exemplarisch belege. Der Rüsselgesichtige war nackt, ihm genügte der notdürftige Schutz seines Ambientalanzugs.

Ein Mensch – ein gewöhnliches, widerlich haariges Exemplar – schwärmte davon, wie der Weg Deshwan Jankoffs bereits jetzt, da sie ihn nur zu einem Teil zurückgelegt hatten, einen neuen Menschen aus ihm gemacht hätte. Seine Augen leuchteten, als er sprach. Seine Hände waren in hektischer, pausenloser Bewegung, umklammerten immer wieder ein Amulett, das jenem Hartoks glich. Eine Schneeflocke war darin eingeschlossen, die angeblich von der Welt Snowflake stammte, die Deshwan Jankoff in ein Paradies hatte verwandeln wollen.

Der Eifer der Pilger war echt, glaubte Sinnafoch. Der Frequenzfolger hatte im Lauf seiner Leben mit zahllosen fremden Wesen zu tun gehabt. Zwar waren die Einzelheiten der meisten Begegnungen seinem Gedächtnis entglitten, aber ihre Essenz blieb ihm erhalten: Sinnafoch hatte sich ein außerordentliches Einfühlungsvermögen erworben, und dieses sagte ihm, dass er es mit echtem Eifer zu tun hatte.

Der Weg Deshwan Jankoffs bedeutete den Pilgern alles.

Es war eine Absolutheit, wie Sinnafoch sie von den Darturka vertraut war. Die Klonsoldaten dienten mit jeder Faser ihres Seins der Frequenz-Monarchie. Sie kannten keinen anderen Lebenszweck.

Diese blinde Hingabe war einer der Gründe, aus denen Sinnafoch sie verachtete.

Natürlich, die Darturka waren Leben. Ihre synthetische Herkunft besaß keine Bedeutung. Aber ihnen fehlte das Vamu und, beinahe noch wichtiger, die Flexibilität, die wahres Leben auszeichnete. Leben war Veränderung, Anpassung. Auf eine einzige Sache fixiert zu sein, ließ sich nicht damit vereinbaren.

Die Darturka waren kein wahres Leben.

Sinnafoch hörte bald auf, den Kontakt zu seinen Mitpilgern zu suchen. Er hatte erfahren, was er hatte erfahren wollen, und nebenbei hatte er sich in Interkosmo geübt. Ihre endlosen Auslassungen über Deshwan Jankoff und seinen Weg zur Erfüllung ermüdeten ihn.

Sinnafoch zog sich zurück, und die Pilger, die glaubten, er sei in Gedanken mit dem Weg Deshwan Jankoffs beschäftigt, ließen es zu.

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