Der Weg der gefallenen Sterne: Roman by Caragh O'Brien & Oliver Plaschka

Der Weg der gefallenen Sterne: Roman by Caragh O'Brien & Oliver Plaschka

Autor:Caragh O'Brien & Oliver Plaschka [O'Brien, Caragh & Plaschka, Oliver]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3453267435
Amazon: B00B6PGP6G
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2013-04-01T22:00:00+00:00


12 Ein Mäuschen im Rohr

Am Südtor lieh sie sich einen Stift und Papier und setzte eine Nachricht an den Protektor auf.

Mein Protektor,

wir haben Euch bei der Registrierung heute früh vermisst.

Wo bleibt unser Wasser?

Gaia Stone

Matrarch New Sylums

Eine Stunde später erhielt sie Antwort:

Schwester Stone,

gut Ding will Weile haben.

Gez. Miles Quarry,

Protektor

»Er spielt mit uns.« Gaia zeigte Will die Botschaft. Will zumindest schien es ihr nicht nachzutragen, dass sie sich wie eine selbstherrliche Diva aufgeführt hatte. Peter hatte ihre Entschuldigung mit knappem Nicken zur Kenntnis genommen.

Den Nachmittag verbrachte sie damit, in Wharfton das Anlegen der Wasservorräte voranzutreiben. Dann bat sie Myrna im Vertrauen, die Registrierung für den Rest des Tages unter irgendeinem Vorwand auszusetzen, bevor ihr Schwindel aufflog, und Myrna richtete es ein, dass ein paar Proben durcheinandergerieten. Zu dem Zeitpunkt hatte sich schon gut die Hälfte der Bürger New Sylums registriert, und alle fühlten sich betrogen, als sie erfuhren, dass der Protektor nicht Wort gehalten hatte.

Gegen Abend fand am Lagerfeuer von Klan Neunzehn ein Treffen mit den wichtigsten Personen Wharftons und New Sylums statt. Immer noch gab es keine Neuigkeiten von Leon, Angie oder Jack.

»Wir haben momentan genug Wasser, um Wharfton und New Sylum zwei Tage lang zu versorgen, falls der Protektor Wharfton die Leitung kappt«, sagte Gaia. »Das heißt, weniger baden und waschen, aber genug Wasser zum Kochen und Trinken. Wir haben Teams an den Wasserhähnen, die unsere Vorräte über Nacht noch weiter aufstocken werden.«

»Zwei Tage sind so gut wie nichts«, sagte Derek, und Gaia musste ihm zustimmen.

»Früher oder später wird der Protektor auf jeden Fall einlenken.«

»Mir ist nicht klar, wo das Wasser eigentlich herkommt«, sagte Bill von den Bergleuten. »Gibt es denn Quellen in der Enklave?«

»Nein«, sagte Myrna. »Sie wandeln Dampf aus dem Geothermiekraftwerk um, und die Felder werden mit aufbereiteten Abwässern versorgt. Wasser ist hier sehr wertvoll, aber es gäbe genug für uns alle.«

»Nur zur Information«, sagte Bill, »meine Leute und ich könnten euch in weniger als zwei Wochen einen schönen Tunnel unter dieser Mauer durchgraben.«

Derek lachte.

»Was denn? Ich sage die Wahrheit.«

»Dazu bräuchtet ihr schon Sprengstoff«, sagte Derek.

»Damit wären wir natürlich schneller. Aber wir kämen so oder so da rein. Wir könnten den Ausgang sogar in eins der Häuser drinnen legen, wenn wir einen Verbündeten hätten. Das wäre am besten. So bekämen die Wachen nichts mit, und wir könnten eine Streitmacht reinschicken.«

»Das löst unsere Probleme nicht.« Es kam Gaia so vor, als würde sie diese Worte schon zum hundertsten Mal sagen. »Wir müssen die Enklave dazu bringen, uns zu vertrauen und uns auch langfristig mit Wasser zu versorgen. Ein Tunnel unter der Mauer ist keine Lösung. Das könnte sogar nach hinten losgehen.«

»Ich sag’s ja nur«, verteidigte sich Bill. »Tu meinen Vorschlag bitte nicht so schnell ab. Wenn wir aus irgendeinem Grund eine größere Gruppe von Leuten schnell und unbemerkt nach drinnen bringen müssten, wäre das der Weg.«

»Dafür bräuchten wir aber mehr als einen Tunnel.«

»Dann graben wir eben mehrere.«

»Wir bereiten hier keinen Großangriff vor.«

»Irgendwas müssen wir aber tun – wir können nicht einfach rumsitzen und darauf warten, was der Protektor als Nächstes tut.



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