Der sterbende Stern by Leigh Brackett

Der sterbende Stern by Leigh Brackett

Autor:Leigh Brackett [Brackett, Leigh]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2012-02-17T23:00:00+00:00


14.

Stark war so gefesselt, daß er weder kämpfen noch vom Tier stürzen konnte. Der Schlag hatte ihm fast das Bewußtsein geraubt, und er sah, wie dunkle Eingänge vorbeiflogen. Die Menschen in den Türmen kamen ihm nicht zu Hilfe. Der Kornkönig mit seinen Gehilfen blieb neben dem kleinen Hügel auf dem Platz stehen. Als die Sonne ein wenig höher gestiegen war, hatte der Wagenzug schon freies Land erreicht. Er wurde nicht verfolgt.

Amnir ließ anhalten, um die Tiere verschnaufen zu lassen und Ordnung in den Zug zu bringen. Stark konnte sich ein wenig umdrehen und sah, daß Gerrith wohlauf war. Ihr Gesicht war bleich, die Augen seltsam aufgerissen.

Der Mann mit der Lanze stieß Stark ein wenig sanfter an, bis er wieder gerade im Sattel saß. Amnir kam zu ihm hergeritten. Er warf ihm einen merkwürdigen Blick zu. Offenbar hatte ihn die Begegnung mit den Turmmenschen aus der Fassung gebracht.

»Du hast uns also für die Zitadelle bestimmt«, sagte Stark.

»Überrascht es dich?«

»Nein. Mich hat nur der Kornkönig überrascht.«

»Der was?«

»Der Mann, den du Hargoth nennst, der Priesterkönig der Türme. Er wartete auf uns, und deshalb hat man uns auch beobachtet.«

»Das wird dir nicht viel nützen«, sagte Amnir und wandte sich an die Bewaffneten. »Bringt ihn in einen Wagen, jetzt gleich, und bewacht ihn gut.«

»Vor wem willst du mich bewachen?« fragte Stark. »Vor den Turmmenschen? Kannst du dich vor Magiern schützen? Oder vor den Leuten aus Thyra? Vielleicht möchten sie uns selbst an die Zitadelle verkaufen, ohne den Gewinn zu teilen. Oder nimm die Schutzherren, die dir vielleicht nicht den Preis zahlen wollen, den du im Kopf hast, seit du mit Kazimni in Izvand geredet hast. Angenommen, die schicken ihre Nordhunde und lassen uns jagen?« Stark lachte leise. »Oder vielleicht dämmert dir jetzt, daß an der Prophezeiung der weisen Frau doch etwas dran ist? Wenn das so ist, dann beeile dich, Amnir. Sieh zu, ob du schneller als das Schicksal bist.«

Amnir warf ihm einen unruhigen Blick zu. Er sagte etwas, das Stark nicht verstehen konnte, vielleicht einen Fluch, und ritt davon, wobei er sein Tier mit den Sporen bös zurichtete.

Stark wurde in einen Wagen gelegt und mit größter Aufmerksamkeit gefesselt. Er starrte auf die Plane über ihm und hörte wieder die Worte des Kornkönigs. Die Straßen zu den Sternen stehen offen. Wir haben in langer Nacht gewartet, und jetzt ist es Morgen.

Der fahle Glanz der alten Sonne war schon lange verschwunden, als die Wagen zur nächtlichen Burg zusammengestellt wurden. Stark lag still und hatte ein seltsames Vorgefühl. Er lauschte auf die Geräusche, die Amnirs Leute machten. Er hörte, wie der Wind an den Planen zerrte. Er lauschte auf den eigenen Herzschlag. Dann wartete er.

In den Winterträumen habe ich es gesehen. Ich habe es in den Eingeweiden des Frühlingskindes gesehen. Unser Führer ist gekommen ...

Die Geräusche draußen erstarben. Die Männer hatten gegessen und sich schlafen gelegt, die Wachen ausgenommen. Den Schritten nach waren heute mehr Posten aufgestellt. Von Zeit zu Zeit blickte einer der Wächter in den Wagen und vergewisserte sich, daß der Gefangene noch in Fesseln lag.



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