Der Seelenleser by Harper Paul

Der Seelenleser by Harper Paul

Autor:Harper Paul [Paul, Harper]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: E Books der Verlagsgruppe Random House
veröffentlicht: 2012-07-16T22:00:00+00:00


Kapitel 24

Nachdem er Elise nach Hause gebracht hatte, fuhr Fane in Richtung Fillmore Street und parkte in der Nähe der Wilmot Street. Er hatte es nicht mehr weit bis zum Florio und hatte das Glück, keine zehn Minuten an der Bar warten zu müssen, bis ein Tisch frei wurde. Er saß direkt an der Wand, einem seiner Lieblingsplätze, und bestellte einen Nierenzapfen mit Pommes frites und dazu eine Karaffe Zinfandel.

Eineinhalb Stunden später fuhr er seinen Mercedes in die Zufahrt seines Hauses. Gerade als er den Motor abstellte, summte sein BlackBerry. Der Anruf kam von Noble.

»Marten, ich habe hier etwas für dich. Ich weiß nicht, ob es gut oder schlecht ist, aber es ist auf jeden Fall verdammt interessant. Als ich nach deiner RK-Kombination gesucht habe, hatte ich sofort fünf Treffer:

Randall Kirsh

Richard Keyes

Ruben Koper

Ryan Kroll

Ralph Koch

Ich habe alle Namen näher untersucht. Einer ist tot, zwei sind in Europa, einer ist in Dubai und einer direkt hier in San Francisco. Ryan Kroll. Zuletzt stand er in Diensten von VS.«

»Oh verdammt«, fluchte Fane.

»Ja und wie.«

Vector Strategies war eines der größten privaten Geheimdienstunternehmen der Welt, ein Koloss, der zehn Milliarden Dollar Umsatz im Jahr mit Spionage machte und sein Hauptquartier in San Francisco hatte.

In den Jahren, die direkt auf das Ende des Kalten Krieges folgten, bauten der CIA und andere amerikanische Geheimdienste massiv Personal ab. Hunderte Spione und Meisterspione saßen plötzlich auf der Straße. Sich selbst überlassen, fanden diese einzigartig ausgebildeten Männer und Frauen schnell in aller Herren Länder neue Arbeit auf beiden Seiten des Rechtssystems. Letzten Endes hatte immer jemand Bedarf für ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten.

Dann kam der 11. September 2001. Plötzlich stellten die Geheimdienste fest, dass sie zu wenig Geld und zu wenig Personal hatten, um die neuen Gefahren bekämpfen zu können, die sich vor ihnen aufgetan hatten. Außerdem waren sie jämmerlich unvorbereitet. Sie wandten sich an genau die Männer und Frauen, die sie noch vor ein paar Jahren entlassen hatten. Quasi über Nacht entstanden Unmengen privater Geheimdienstunternehmen, gegründet und geleitet von Leuten, die früher im Staatsdienst gewesen waren.

Die jetzt selbstständig gewordenen Spione verdienten das Fünffache gegenüber früher.

Das Zeitalter der »gewerblichen Informationsbeschaffung« brach an, und das Geschäft blühte. Mehr als siebzig Prozent des Geheimdienst-Budgets der Vereinigten Staaten flossen in die Taschen privater Anbieter. Und jetzt, da die Weltkonzerne Geschmack an den Milliarden Dollar durch Regierungsaufträge – und an den unendlichen Möglichkeiten, aus dem Zugriff auf die Geheimnisse der Regierungen der Welt weitere Milliarden machen zu können – gefunden hatten, taten sie alles, was in ihrer Macht lag, um diesen Trend zu fördern. Diese Machtverschiebung war furchteinflößend und äußerst fragwürdig, und der Durchschnittsbürger war sich noch nicht einmal bewusst, dass dergleichen stattgefunden hatte.

»Ich habe von denen schon Aufträge angenommen«, sagte Noble. »Ich kann da nicht nachschauen. Die kennen meine Computer, und ich kann nicht in ihre Systeme eindringen, ohne eine Spur zu hinterlassen.«

»Ich weiß. Du hast wie immer großartige Arbeit geleistet, Bobby, und du hast mir wirklich weitergeholfen. Ganz herzlichen Dank!«

Fane legte auf und wählte eine andere Nummer.

»Shen, Marten hier. Ich muss mit dir sprechen.



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