Der Schwarze Brunnen by Arthur W. Upfield

Der Schwarze Brunnen by Arthur W. Upfield

Autor:Arthur W. Upfield [Upfield, Arthur W.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-12-27T16:00:00+00:00


14

Zwischen den Sternschnuppen wirkten die Fixsterne bleich, als Bony und Wachtmeister Irwin rauchend und schwatzend wieder im Wagen saßen.

»Wir haben jetzt die Leichen von zwei Männern gefunden, die unsere Aufmerksamkeit beanspruchen«, sagte Bony. »Wir wissen, daß beide, als sie noch lebten, in dem Jeep gesessen haben und dieser, nachdem sie ermordet wurden, nicht da stand, wo wir ihn gefunden haben. Die eine Leiche wurde an der Ostseite der Schwarzen Berge gefunden, die andere an der Westseite, und nach Ihrer Schätzung beträgt die kürzeste Entfernung zwischen den Fundstellen ungefähr sieben Kilometer.

Obwohl wir die Leiche von Jacky Musgrave nicht untersuchten, haben wir genug gesehen, um annehmen zu können, daß er ebenfalls durch eine Kugel aus einem Schnellfeuergewehr getötet wurde. Als wir am Erdboden um den Jeep und auf dem Wege nach Fußspuren suchten, fanden wir keine. Bevor ich das tote Pferd fand – und auch, als wir beide hingingen, entdeckte ich keine menschlichen Spuren, und beim Brunnen auch nicht. Merkwürdigerweise also fehlen Bodenspuren in der Nähe der Fundorte beider Leichen.«

»Und was ist mit dem Lastwagen, der kürzlich vom Neun-Meilen-Pferch hierhergekommen ist?« fragte Irwin.

»Dieser Wagen – es kann auch ein Personenwagen gewesen sein – ist vor dem Tode der beiden hier gewesen. Er hat beim Brunnen haltgemacht, ist um ihn herumgefahren und wurde in der eigenen Spur wieder bis zum Pferch zurückgesteuert. Es scheint mir aber sicher, daß einer von den Breens hier war, um den Brunnen oder die Windmühle zu inspizieren, doch das muß schon geschehen sein, bevor die Herde nach Wyndham in Marsch gesetzt wurde.

Ich bin überzeugt, daß Musgrave nicht in der Nähe des toten Pferdes erschossen wurde. Er wurde von der Stelle, wo er und Stenhouse ermordet worden sind, hierhergebracht, ebenso wie Stenhouse und der Jeep auf die Straße nach Wyndham weggeschafft wurden.«

»Das war eine sehr kluge Idee, die Leiche in das tote Pferd zu stecken«, sagte Irwin, »dann konnte keinem, der hier vorbeiging, ihr Gestank auffallen, denn er mußte ja glauben, daß der von dem toten Pferd kam.«

»Ich stimme Ihnen bei – eine sehr kluge Idee, durch die sogar ich vielleicht getäuscht worden wäre, hätte nicht der Eingeborene, der durch die Mannesweihe Bob Längs beim Stamm dessen zweiter Vater geworden war, mir einen Hinweis gegeben. Ich wünschte, ich wüßte, wie viele Einzelheiten von diesen Morden den Eingeborenen vom Musgrave bekannt sind.«

»Nun, die wissen immerhin, daß Jacky in das Skelett des Pferdes geschoben wurde.«

»Ja, das wissen sie«, bestätigte Bony. »Jemand hat das beobachtet, aber da wir überzeugt sein dürfen, daß der Mord nicht in der Nähe des Pferdeskeletts verübt wurde, dürfen wir annehmen, daß der Zeuge die eigentliche Mordtat nicht beobachtet, sondern vielleicht nur gesehen hat, wie jemand die Leiche herbrachte. Vielleicht war er so weit entfernt, daß er den Toten nicht zu erkennen vermochte.«

Bony warf seinen Zigarettenstummel durchs offene Wagenfenster und griff nach seiner Tabakschachtel und dem Papier.

»Ich glaube«, fuhr er fort, »wir dürfen als gewiß annehmen, daß derjenige, der gesehen hat, wie Jacky Musgrave in das Pferd geschoben wurde, oder ihn nachher da entdeckt hat, zum Stamm der westlichen Schwarzen gehörte.



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