Der Schattenbruder by Uwe Anton

Der Schattenbruder by Uwe Anton

Autor:Uwe Anton [Anton, Uwe ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: MATERIA, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1999-04-27T01:00:00+00:00


7.

Gegenwart

2. Januar 1291 NGZ

Knapp einhundertzwanzig Myrden hatten den Angriff auf Thagarum und die darauffolgenden Wirren überlebt. Die Galaktiker hatten sie in verschiedenen Labors der GILGAMESCH-Module aufgetrieben. Man hatte sie mitgenommen, um wissenschaftliche Experimente an ihnen vorzunehmen, das Geheimnis ihrer Symbiose mit den Tazolen zu ergründen, war aber noch nicht weit damit gekommen. Weniger als die Hälfte der Insekten hatte die Versuchsreihen lebend überstanden, die meisten waren sehr schnell gestorben, an Altersschwäche oder Krankheiten.

Lediglich siebenundvierzig der Myrden standen ihnen noch für den Versuch zur Verfügung, Vil an Deschs Leben zu retten. Aber würde das für die notwendige Regeneration ausreichen? Zwar waren die Lebenszeichen des Tazolen stabil, aber auf einem extrem schwachen Niveau. Der endgültige Zusammenbruch konnte jeden Augenblick erfolgen und würde ein tödliches Organversagen nach sich ziehen. Beim technischen Gerät hatten sie mehr Glück gehabt. Das „Badezimmer" des Scoctoren war kaum beschädigt worden, und die Galaktiker hatten einen Großteil der Einrichtung auf die MERLIN und dann in die Sicherheitszelle des Scoctoren geschafft. Sie hatten auch Vorräte der Tinktur gefunden, mit der Vil an Desch seine Haut eingerieben hatte, um die insektoiden Nützlinge anzulocken.

Der Tazole lag auf dem bettähnlichen Gebilde, das man auf Thagarum geborgen hatte. Er war nackt; seine einteilige, dunkelviolette Montur aus Kunstfaser hatte man ihm ausgezogen. Atlan und Tekener beobachteten ihn via Hologramm aus dem Überwachungsraum. Dr. Mangana persönlich hatte den Bewusstlosen mit der Tinktur eingerieben und ließ die Myrden nun frei. Die Riesenhummeln schwirrten unruhig in einem großen Käfig aus Formenergie umher, der auf einer kleinen Antigravplattform stand. „Was fressen diese Viecher eigentlich?" fragte Tekener. „Sie scheinen tatsächlich das algiotische oder tazolische Äquivalent unserer Bienen und Bienenähnlichen zu sein", murmelte der Chefarzt der MERLIN und drückte auf einen Knopf. „Wir füttern sie mit einem genau auf sie abgestimmten zucker- und süßstoffhaltigen Wasser." Er trat schnell zurück. Eine eigentlich Überflüssige Vorsichtsvorkehrung, denn ein schwaches Schimmern um seinen Körper ließ erkennen, dass er sich in ein energetisches Schutzfeld gehüllt hatte. Die Insekten konnten ihn darunter nicht wahrnehmen und sich somit durch seine Anwesenheit auch nicht verwirren lassen.

Die Myrden brauchten einen Augenblick, um zu begreifen, dass die unsichtbare Barriere, die sie zuvor an Ort und Stelle gehalten hatte, nicht mehr existierte. Dann schwirrten sie brummend aus, flogen aufgeregt durch den ganzen Raum. Doch sie beruhigten sich schnell und richteten ihre Aufmerksamkeit auf den Tazolen auf der Ruheliege. Oder besser gesagt auf die Tinktur auf seiner Haut. Vielleicht hatten die Galaktiker sie zu gut gefüttert, denn sie schienen es nicht eilig zu haben, die Substanz aufzunehmen. Dann jedoch ließ der erste Myrde sich gemächlich auf einem Bein des .Humanoiden nieder. Atlan verzog unwillkürlich leicht das Gesicht, als der Nützling den Oberschenkel hinaufkrabbelte und dabei die Tinktur und abgeschuppte Hautteile verzehrte.

Er glaubte, ein altertümliches Surren der Aufnahmegeräte zu hören, die nun die gesamte Szene, jeden einzelnen Vorgang, aus jedem nur möglichen Blickwinkel festhielten. Ob Vil an Desch überlebte oder nicht - sie konnten sich nicht darauf verlassen, dass er sich als kooperativ erwies, und mussten versuchen, der symbioseähnlichen Beziehung selbst auf den Grund zu gehen.



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