Der sanfte Hauch der Finsternis by Jeaniene Frost

Der sanfte Hauch der Finsternis by Jeaniene Frost

Autor:Jeaniene Frost [Frost, Jeaniene]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-09-10T10:11:44+00:00


Was kaum jemand wusste, war, dass ich im Augenblick lediglich eine Gefahr für Süßigkeiten jeder Art darstellte.

Im Alkohol hatte ich bereits vergeblich Trost gesucht. Nun war der Zucker dran, aber mein Schmerz war groß, und es gab noch nicht einmal annähernd genug Süßes.

»Wann kommt Spade zurück?«, erkundigte ich mich bei Annette. Er hatte sich mit der knappen Bemerkung verdrückt, er hätte noch zu tun. Niemand sagte mir etwas, das gegen mich verwendet werden konnte. Alle wussten, dass Gregor nach wie vor in meinen Gedanken herumschnüffelte, obwohl ich kaum geschlafen hatte und es für ihn wenig Interessantes zu entdecken gab. Ich wusste nicht, wo wir uns befanden. Wie viele Leute bei uns waren.

Welchen Tag wir hatten. Aber das war mir eigentlich auch scheißegal. Ich wusste nur eins: Bones hatte mich vor fünf Tagen verlassen. So maß ich die Zeit. In den Minuten und Sekunden, die vergangen waren, seit ich zuletzt in seiner Nähe gewesen war.

»Wenn es dunkel ist«, antwortete sie.

Fabian kam nach unten und setzte sich - wenn man es denn so nennen konnte - neben Annette. Der Geist lächelte sie auf eine Art und Weise an, die man nur als vernarrt bezeichnen konnte.

Ich verdrehte die Augen. Selbst die Gespenster standen anscheinend auf Annette. Wahrscheinlich hatte sie eine Möglichkeit gefunden, mit ihm Sex zu haben. Er war zwar so durchsichtig und körperlos wie eine Teilchenwolke, aber wenn irgendwer so etwas fertigbrachte, dann Annette.

»So ein reizender Kerl«, bemerkte sie. »Ach, Cat, du hast vielleicht einen Trend ausgelöst. Ich fürchte, ich werde ihn dir entführen müssen, wenn ich abreise.«

Es kostete mich eine Menge Willenskraft, nicht zu fragen: »Und wie bald wird das sein?« Schließlich wollte ich mich bemühen, nicht alles, was mir durch den Kopf ging, gleich laut auszusprechen.

»Annette, ich denke, ich werde lieber etwas lesen. Du kannst dir den Film ja allein ansehen.«

Auf halber Treppe lief ich Vlad über den Weg. Er hatte gesagt, er würde wieder gehen, wenn alles im Lot wäre.

Bestimmt hatte er nicht gedacht, dass sein Aufenthalt so lange dauern würde.

Als ich fast am Schlafzimmer angekommen war, hörte ich mein Handy klingeln. Ich hechtete durch die Tür und stürzte mich förmlich darauf.

»Bones?«

»Nein, cherie. Hoffst du immer noch auf die Rückkehr deines Geliebten? Wie amüsant.«

Gregor. Der hatte mir gerade noch gefehlt.

»Was gibt's, Schatz?« Mein Tonfall war sarkastisch. »Wie ich sehe, schnüffelst du immer noch in meinen Träumen herum. Hast du dich bei deinen Ghulen schon genug dafür entschuldigt, dass ich immer noch Luft statt Blut sauge?

Kaum denkst du, du hast das kleine Frauchen in die Enge getrieben, ups, da entfällt dir, dass sie ein Messer hat.«

»Du hättest bei mir bleiben und dir die Demütigung, dich in die Reihen der Verflossenen dieses Dorfstrichers einzugliedern, ersparen sollen«, gurrte er. »Während du Bones nachweinst, treibt er es mit anderen Frauen.«

»Lügner. Bones ist vielleicht sauer auf mich, aber das hat er nicht nötig. Das verstehst du natürlich nicht.«

Gregor lachte nur. »O Catherine, bald wirst du sehen, wie sehr du dich täuschst. Hast du wirklich geglaubt, er hätte sich geändert? Er hat einen Ausweg gesehen und seine Chance genutzt.



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