Der neue Herr der SOL by Leo Lukas

Der neue Herr der SOL by Leo Lukas

Autor:Leo Lukas [Lukas, Leo ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Negasphäre, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2007-12-28T01:00:00+00:00


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Rings um die Dienstburg herrschte reger Verkehr von Kolonnen-Einheiten diverser Typen. Unter anderem waren drei TRAICOON-Forts und rund 20.000 Traitanks dort stationiert.

Von SIRC aus wurden derzeit die Vorgänge in der Außenzone Hangay verwaltet. Der Name des zuständigen, im Silberturm der Dienstburg residierenden Progress-Wahrers lautete Terkan von Voosar. Ihn verlangte Kirmizz unverzüglich zu sprechen, sobald die acht Traitanks auf dem Landefeld-Ring niedergegangen waren, neben tausenden weiteren, bereits dort geparkten.

„Deine persönlichen Stewards werden dich sogleich abholen und geleiten, hochgeehrter Pilot", bekam er zur Antwort.

„Sie sind angehalten, alle deine Bedürfnisse nach Möglichkeit zu befriedigen."

Kirmizz verließ den Traitank, ohne sich von dessen Offizieren zu verabschieden oder ihnen für den Transfer zu danken. Weshalb auch? Sie hatten ihre Pflicht erfüllt, nicht mehr und nicht weniger.

Außerdem würde er bald zurückkehren, um die Reparatur der BANDA SARI in die Wege zu leiten. Vorerst blieb die Raumyacht an die Kommadoeinheit des kleinen Geschwaders angedockt.

Sie waren hart am inneren Rand des obersten, knapp dreieinhalb Kilometer breiten Ringes gelandet. Kirmizz musste nur wenige Dutzend Schritte laufen, um in die Dienstburg hinunterblicken zu können.

SIRC war eine fliegende Stadt, geformt wie eine flache Schüssel von 28,5 Kilometern Durchmesser. Zum Zentrum hin fiel sie über drei Terrassenstufen zum Schüsselgrund ab, der sich vier Kilometer unterhalb des Landefeld-Rings befand.

„Oben" und „unten" wurden durch die herrschende künstliche Schwerkraft definiert. Kirmizz’ Körper passte sich von selbst verschiedensten Umweltbedingungen an, sofern diese nicht allzu extrem ausgeprägt waren. Aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen schätzte er, dass die Verhältnisse innerhalb des Prallschirms der Dienstburg jenen entsprachen, die von den meisten Sauerstoffatmern als behaglich empfunden wurden.

Ein dunkles, schrundig wirkendes, eng bebautes Häusermeer bedeckte die jeweils fünfhundert Meter hohen, zwischen 1,3 und zwei Kilometer breiten Terrassen.

Kirmizz wusste – ohne sich erinnern zu können, wann ihm dieses Wissen zugeflossen war –, dass die Stadt, so unüberschaubar sie auf den ersten Eindruck erschien, in Distrikte eingeteilt war.

Mehr als zwanzig Millionen Kolonnen-Angehörige unterschiedlichster Herkunft lebten und arbeiteten auf SIRC. Ein gutes Drittel davon machten die Effremiten-Völker aus, die für Infrastruktur und Verwaltung aller Art sorgten. Ihre über die Terrassen verteilten „Horste" bildeten kleinteilige, unregelmäßig verschachtelte, in sich verwundene Gebäudekomplexe, die bis zu zweihundert Meter hoch aufragten.

Nacheitler, der Architekturprofessor unserer geliebten XIX. Kosmität, hätte diese Gestaltung wohl als misslungen, weil hässlich fragmentiert, verurteilt, meinte Untha Myrre lautlos.

Kirmizz antwortete seinem innerlichen Dialogpartner nicht. Ihm war weder nach einer Diskussion über Ästhetik zumute, noch wollte er an die Zeit seiner Ausbildung zurückdenken.

Sein Sinnen und Trachten galt der Zukunft: dem bevorstehenden Dienstantritt; dem in Aussicht gestellten, wegen der Havarie der BANDA SARI aufgeschobenen Zusammentreffen mit dem Chaotarchen Xrayn ...

Er verspürte Ungeduld. Ärgerlich, denn solche Gefühlsregungen sollte sich ein alters- und zeitloses Wesen eigentlich verkneifen können.

Tja, du bist eben doch nicht ganz so perfekt, wie Xrayn dich bei der XIX. Kosmität bestellt hat, spottete das Bewusstseins-Fragment jener Persönlichkeit, die Kirmizz’ Körper vor ihm bewohnt hatte.

Wer weiß, ob der Chaotarch dich überhaupt akzeptiert und nicht als Mängelexemplar zurückschickt?

Myrre sprach einen wunden Punkt an.

Obwohl sie nach den Maßstäben dieses Universums eine immense Zeitspanne in Anspruch genommen hatte, war seine Ausbildung keineswegs hundertprozentig nach Plan verlaufen.



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