Der letzte Single fangt den Mann by Burgess Gemma

Der letzte Single fangt den Mann by Burgess Gemma

Autor:Burgess Gemma
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Herausgeber: E Books der Verlagsgruppe Random House
veröffentlicht: 2012-03-14T23:00:00+00:00


Kapitel 22

Gegen zehn Uhr abends hat die Stimmung sich gebessert. Ein wenig.

Wir sitzen im Hof um den Tisch, darauf eine reichhaltige Auswahl an Brot, Käse, Pâté und ungefähr sechzehn Flaschen Wein. Es wird allmählich kühl, aber wir haben genug getrunken, dass es uns nichts ausmacht.

Und ich bin nicht mehr so gehemmt. Mithilfe des Weins und dank Sophie und Vix.

»Und die Moral von der Geschichte ist, Schneeflocken sind kein geeigneter Flüssigkeitsersatz«, sagt Vix, die damit eine Geschichte über eine Hausparty in Schottland beendet.

»Aber die Kondenstropfen an einer kalten Bierflasche sind okay?«, fragt JimmyJames.

»Absolut«, sagt Vix und beugt sich über den Tisch, um ihre Faust gegen seine zu drücken.

»Wir sollten uns ein geheimes Begrüßungsritual ausdenken!«, sagt JimmyJames.

»Lieber nicht. Sagen wir einfach, wir haben schon eins«, erwidert Vix.

»Robbie! Robbie. Robbie. Robert!«, sagt Dave. Robert, der sich gerade mit Bella und Ollie unterhält, versucht, ihn zu ignorieren. »Also schön, ignorier mich. JimmyJames und Luke, was haltet ihr von dem Vegas-Plan?«

»Vegas, Baby«, sagt Luke grinsend.

»Vegas!«, ruft JimmyJames.

Warum braucht man nur Las Vegas zu erwähnen, und jeder Mann bekommt leuchtende Augen?

»Ach, wie süß. Du denkst also, du darfst deinen Junggesellenabschied in Vegas feiern«, sagt Sophie zärtlich.

»Vegas«, flüstert Dave hoffnungsvoll.

Ich muss lachen, und er grinst mich an. »Ich möchte einen ganz schlichten Junggesellinnenabschied, mit einem Stripper in Feuerwehrmontur, aufblasbaren Penissen und einem ›Anfänger‹-Schild«, sagt Sophie.

Sie macht natürlich einen Scherz. Das ist nämlich ihr schlimmster Albtraum. Sie hat uns verboten, irgendetwas für ihren Junggesellinnenabschied zu organisieren.

»Scheiße, diese Hochzeit lässt kein Klischee aus«, giftet Bella.

Der Tisch verstummt. Ollie steht auf und geht hinein, ohne ein Wort zu sagen. Sophie starrt ins Leere. Sie tut so, als wäre sie nicht hier. Aber ich bin wütend, und ich kann es nicht länger zurückhalten. Was fällt Bella ein, ihre schlechte Laune an meiner armen Schwester auszulassen?

»Was ist eigentlich dein Problem?«, frage ich.

Lukes Schwester sieht mich an, ohne mit der Wimper zu zucken, dann steht sie langsam auf und folgt Ollie ins Haus. Ich schüttle den Kopf. Was für eine blöde Kuh.

»Love on the rocks«, ruft Dave. Er sieht mich verschwörerisch an. »Das ist ein Song von Neil Diamond. Love on the rocks, ain’t no big surprise … Just pour me a drink and I’ll tell you some lies …«

»Halt die Klappe, Dave«, sagt Luke. Er wirkt verärgert.

»Ehrlich, mich wundert es nicht, dass es nicht funktioniert. Bella wohnt schließlich in Bath, Teufel noch mal«, sagt Dave in liebenswürdigem Ton. »Wisst ihr, mir ist kürzlich bewusst geworden, dass ich keinem traue, der außerhalb Londons lebt. Im Grunde traue ich sogar niemandem, der außerhalb des Stadtzentrums lebt.«

»Dann bist du ein Idiot«, sagt Vix.

Dave grinst sie an.

Plötzlich dringt wütendes Geschrei aus der Küche. Wir verstummen alle und spitzen die Ohren, aber ich kann nicht viel verstehen außer »Ich habe dich satt …« und »Ich habe genug von diesem Scheiß, du tust nie …« und »Ich wollte gar nicht …«. Dann wird die Küchentür zugeknallt.

Sophie legt das Gesicht in die Hände und beginnt zu weinen. So ein Mist. Sie kann Streit auf den Tod nicht ausstehen. Ich stehe schnell auf und gehe zu ihr.



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