Der Kybsoon-Effekt by Hans Kneifel

Der Kybsoon-Effekt by Hans Kneifel

Autor:Hans Kneifel [Kneifel, Hans ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmischen Burgen, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1979-09-18T01:00:00+00:00


6.

Caudmer deutete auf die blinkenden Anzeigen des Pultes, wandte sein schmales Gesicht in meine Richtung und sagte in beruhigendem Tonfall: „Die Umweltverhältnisse sind zufriedenstellend, Demeter. Wir können uns auf dem Planeten ohne besonderen Schutz bewegen."

„Ausgezeichnet", entgegnete ich und fühlte dieselbe Anspannung, die uns bisher immer vor den ersten Schritten auf einer neuen Welt befiel. „Ich bin sicher, wir finden das Auge auch hier nicht. Aber vielleicht gibt es Hinweise."

„Die Wahrscheinlichkeit ist stets groß. Wir wissen es", warf Bushtron ein. „Es gibt Tausende Sagen und Märchen, die sich mit dem Auge beschäftigen."

„So ist es", bekräftigte KarstVlad.

Das kleine Suchteam hatte auf dieser Reise bereits neun Landungen hinter sich. Das AllesRad hatte auch dieses Kommando losgeschickt. Immer wieder waren sie auf winzige Spuren des Auges gestoßen. Jede Spur mußte mit sehr viel Phantasie und großer Mühe aus einer gewaltigen Menge von Informationen ausgesiebt werden, und meistens deutete jene Spur auf einen anderen Planeten, ließ eine andere, erfolgversprechende Spur hervorleuchten oder verlief in der Unendlichkeit von Weltraum und Geschichte.

Ich schnallte meine Waffe um und schob die einzelnen Gegenstände der notwendigen Ausrüstung in die Taschen.

Unser kleines Schiff stand auf der glattgeschliffenen Oberfläche eines kleinen Tafelbergs. Der Berg erhob sich außerhalb einer Siedlung und bildete eine Art vorspringende Kanzel. Langsam ging ich die Rampe hinunter und spürte den kühlen, salzigen Wind im Gesicht. Er trug Gerüche nach Wald, Meer und dem Rauch von Feuern mit sich.

„Ein herrlicher Planet", sagte ich zu Hillfahr, dem Geschichtswissenschaftler, der neben mir ging.

„Die Schönheit der besuchten Welten kann uns leicht von unserer Aufgabe ablenken", sagte der Historiker leise.

„Trotzdem, du hast recht."

Mein Kommando arbeitete hervorragend zusammen.

Fünf Männer und eine Frau. Jeder von uns kannte seine Aufgaben. Während neun Missionen hatten wir bewiesen, daß unsere Fähigkeiten ebenso groß und gut ausgeprägt waren wie der Wille, sich durch nichts ablenken zu lassen. Wir arbeiteten nicht ausschließlich, um die Gebote des AllesRads zu befolgen, sondern aus freiwilliger Begeisterung. Natürlich waren auch wir, wie fast alle Teams dieser groß angelegten Suchaktion, hauptsächlich naturwissenschaftlichtechnisch programmiert; schließlich waren dies die bekannten Untersuchungsmethoden, die wir ununterbrochen anwenden mußten. Ich deutete auf die großflächige Siedlung, deren schneeweiße Bauten aus Stein und Holz zwischen großen Grünflächen fast verschwanden.

„Auch unsere ersten Beobachtungen aus dem Weltraum deuteten darauf hin", sagte ich und blieb am Abriß der Felswand stehen, „daß die Planetarier weder Raumfahrt noch Industrie in nennenswertem Umfang haben."

„Keinerlei Raumfahrt!" bestätigte Hillfahr. „Die Anordnung der Gebäude weist eindeutig darauf hin, daß wir eine bäuerlichmeditative Kultur vorfinden werden."

„Jedenfalls eine wenig neugierige!" lächelte ich. „Normalerweise wären die Planetarier bereits massenhaft auf den Landeplatz zugerannt."

„Das spricht für meine Definition!" bemerkte Hillfahr zufrieden. „Wir sollten ihnen trotzdem entgegenkommen."

Von Laudnahr und KarstVlad ausgeschleust, schwebte der große Gleiter neben dem Schiff auf die Felsplatte herunter. Wir wandten uns um und gingen darauf zu. Ich hob das Funkgerät an die Lippen und sagte: „Es war ausgemacht, daß Bushtron im Schiff zurückbleibt. Alles klar, Bushtron?"

„Selbstverständlich. Ich habe, wie immer, genug mit den Analysen und der Dokumentation zu tun. Nehmt ihr den ersten Kontakt mit den Eingeborenen auf."

„Verstanden."

Wir kletterten in den Gleiter. Laudnahr setzte sich an die Steuerung.



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