Der Howanetzmann by Hubert Haensel

Der Howanetzmann by Hubert Haensel

Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Neuroversum, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2013-03-15T01:00:00+00:00


7.

Wenn die Sonne aus dem Zenit auf die Wellen scheint, ist es herrlich unter Wasser. Ich tauche gern durch die zitternden Lichtreflexe. Ma sagt, ich sei ein guter und vor allem furchtloser Schwimmer.

Viel zu selten landet die NAUTILUS auf Aveda. Aber wenn das geschieht, tobe ich mich aus. Der kleine Erholungsbereich an Bord ist nichts im Vergleich zu den ungezählten Bademöglichkeiten im Delta des Ashawar.

Auf diesem Planeten bin ich geboren. Vielleicht mag ich ihn deshalb so gern. Mein Zuhause ist aber die NAUTILUS.

Mein Dad, Eliah Partijan, und meine Ma, Esther, sind Prospektoren. »Glücksjäger«, sagt Sam. Er behauptet, dass solche Jäger normalerweise außerhalb des Stardust-Systems nach Rohstoffen suchen. Der Sternhaufen Far Away bietet unheimlich viele Möglichkeiten.

Warum Eliah und Esther sich darauf beschränken, im Sonnensystem zu bleiben? Ich habe nicht darüber nachgedacht. Aber Sam meint, dass sie das meinetwegen tun. Sie wollen mir eine Heimat geben. Ich soll nicht zum Nomaden zwischen den Sternen werden, sondern die Geborgenheit schätzen lernen, die ein Sonnensystem bietet.

Seltsame Gedanken sind das. Ich verstehe sie nicht. Aber schließlich ist Sam eine Maschine, und ich bin ein Stardust-Terraner.

Das Funkeln über mir wird intensiver. Die vielen zitternden Reflexe huschen über den dicht bewachsenen Grund. Ich lasse mich hinabsinken, stoße mich mit beiden Beinen ab und drehe mich auf den Rücken.

Über mir ist alles hell. Die Sonne blendet mich, sie steht senkrecht. Ich höre Geräusche. Gedämpfte Stimmen. Die eine Stimme könnte die von Ma sein. Unter Wasser klingt alles ganz anders.

Ich lasse mich treiben.

Das Wasser und der Weltraum haben so vieles gemeinsam. Dieses Gefühl, leicht zu sein wie eine Feder. Und die Ruhe – wenn nicht so viele andere im Wasser toben.

Heute ist es unruhig. Vielleicht kommen deshalb keine Fische, um mich zu begrüßen. Beim letzten Mal waren sie schnell da. Heute habe ich nur einen gesehen, der ein wenig Schlamm aufgewirbelt hat.

Ma redet wieder. Ich höre sie lauter. Sie klingt aufgeregt und schimpft. Und Dad ... Seltsam, sonst kommt er nie mit an den nahezu stehenden Seitenarm. Warum ist er heute da?

Was ist anders?

Ich breite die Arme aus und lasse mich langsam in die Höhe treiben. Es macht Spaß, den Luftblasen nachzuschauen, die zwischen meinen Lippen hervorquellen. Im Sonnenlicht schimmern sie in allen Farben, wenn sie an die Oberfläche hinauftreiben. Wie Seifenblasen. Oder wie Howanetze.

Etwas zieht sich in mir zusammen. Hitze sticht für einen Moment durch meinen Rücken. Ein grässlicher Schmerz. Ich schlage um mich, will nach oben. Aber schon wird es besser.

Wenn die NAUTILUS nicht im Orbit eines der bewohnten Planeten steht, fischt die Besatzung nahe an der Sonne nach den Hinterlassenschaften der Howanetze.

Eigentlich sind die Hyperkristalle Fäkalien. Sagt Sam. Ausscheidungen unverdaulicher Stoffe, die ein Organismus nicht zum Leben braucht.

Mir ist das egal. Solange sie so schön klingende Namen haben wie Khalumvatt oder Howalgonium.

Und von wegen nicht zum Leben braucht. Meine Eltern sind das, was Sam unter Organismen versteht. Ich bin es übrigens auch. Das hat mir die Positronik bestätigt.

»Und meine Eltern brauchen Khalumvatt und Howalgonium zum Leben. Sie verkaufen beides. Von dem Geld, das sie dafür bekommen, leben sie.



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