Der Flug der GATOS BAY by Clark Darlton

Der Flug der GATOS BAY by Clark Darlton

Autor:Clark Darlton [Darlton, Clark ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Schwarm, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1971-06-01T01:00:00+00:00


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Renda Dork war Fischer von Kindheit an. Südlich des Hafens wohnte er mit seinen Eltern in einem kleinen Dorf, und als der Vater starb, übernahm er dessen Geschäft. Seine Geschwister halfen ihm beim Fischfang und verkauften die Beute auf dem nahen Markt. Andere Geschwister gingen in die Stadt, um dort eine lohnende Beschäftigung zu finden.

Sie besaßen ein stattliches Segelboot mit einem atomgetriebenen Hilfsmotor. Wenn der Wind wehte, segelte Renda gern. Oft fuhr er weit hinaus aufs Meer, so weit, daß er nur noch die Spitze des Vulkans wie einen dunklen in der Luft schwebenden Punkt am Horizont sah. Er diente ihm als Wegweiser zurück zur Insel und ins Dorf.

Dann kam die unbegreifliche Katastrophe, und auch Renda Dork verlor seine Intelligenz. Nur das, was sich ihm unauslöschlich ins Gedächtnis eingeprägt hatte, vergaß er nicht.

Er wußte, daß er immer mit seinem Boot aufs Meer hinausgefahren war, also tat er es auch heute noch. Aber er fing nur noch gerade so viel Fische, daß er davon leben konnte.

Eines Tages kehrte er von seinem täglichen Ausflug in den kleinen Hafen zurück und mußte feststellen, daß niemand mehr im Ort wohnte. In aller Hast hatten seine Mutter und die Geschwister ihr gemeinsames Haus verlassen und waren in den Dschungel gegangen. Es gab keinen ersichtlichen Grund dafür.

Auch von den anderen Dorfbewohnern fand Renda keine Spur mehr vor.

Nur ein alter Mann war zurückgeblieben.

Renda Dork versuchte ihn auszufragen, aber viel bekam er nicht heraus. Die Erde hätte gegrollt, behauptete der Alte, und dann wäre Rauch über dem Vulkan zu sehen gewesen.

Da wären alle davongelaufen, nur er sei zurückgeblieben, weil er nicht so schnell laufen konnte wie die anderen.

Renda Dork versuchte, sie in dem fast undurchdringlichen Urwald zu finden, aber als er dann endlich Spuren entdeckte, waren sie bereits viele Tage alt. Der Regen verwischte sie bald, und dann mußte der Fischer wieder umkehren. Seine Hoffnung, im Haus wieder jemanden vorzufinden, erfüllte sich nicht.

Am nächsten Tag fuhr er zum Haupthafen im Norden, aber er wurde von halb verhungerten Blues vertrieben. Also kehrte er resignierend in sein verlassenes Dorf zurück. Er hatte ja sein Boot und würde nicht verhungern.

Einsam und allein lebte er so mehrere Wochen, sprach ab und zu mit dem alten Mann und verbrachte die meiste Zeit in seinem Boot.

Heute beschloß er, zu der Südflanke des großen Vulkans zu fahren. Dort gab es die größten Fische, und wenn er auch nur einen von ihnen fing, konnte er sich einige Tage Ruhe gönnen.

Trotz seiner Sorge um die verschollene Familie begann ihm das Leben wieder Freude zu bereiten. Eine große Zivilisation schien in der Verdummungswelle zu ersticken, die Technik brach zusammen, die Blues rebellierten, aber Renda spürte nichts mehr davon. Das einfache, natürliche Leben hatte ihn wieder, und er fühlte sich wohl dabei.

Er hatte keine Sorgen mehr, denn das Meer gab, was er zum Leben benötigte.

Die Rauchwolke stand noch immer über dem Vulkan, und einmal war Renda so, als sähe er rotflüssiges Feuer aus einer Erdspalte hervorquellen. Er segelte ziemlich dicht am Ufer vorbei, aber instinktiv ahnte er die Gefahr, die von dem Vulkan auszugehen drohte.



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