Der Feuergott Der Marranen by Wolkow Alexander

Der Feuergott Der Marranen by Wolkow Alexander

Autor:Wolkow, Alexander [Wolkow, Alexander]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: General, Juvenile Nonfiction, Ein Märchen
ISBN: 9783596809806
Google: VnIBfAEACAAJ
Herausgeber: Fischer Taschenbuch Vlg.
veröffentlicht: 2011-04-14T22:00:00+00:00


DIE GROSSE WÜSTE

Mit Hilfe der Kompasse hielten unsere Reisenden den richtigen Kurs ein, obwohl die auch ohne Kompaß den Weg nicht verfehlt hätten. Ann hatte von ihrer Schwester so oft die Geschichte der Reise mit dem einbeinigen Seemann gehört, daß ihr jetzt schien, als sei sie selbst schon einmal hier gewesen, habe selbst den heißen Atem des Windes gespürt, der aus der Wüste blies, und die garstigen Köpfe der Echsen gesehen, die sich in den Dünen verbargen. Da war auch schon der Wald, hinter dem die große Wüste lag.

„Guten Tag, alter Freund!" rief Ann freudig. „Aus deinen Bäumen hat Onkel Charlie einst das Wüstenschiff gebaut, das noch jetzt irgendwo am Waldessaum steht. Aber wir wollen es nicht suchen, nicht wahr, Tim?"

„Wozu auch?" erwiderte der Junge. „Cäsar und Hannibal sind bestimmt besser als jedes Schiff, mag es ein Wüsten- oder Meeresschiff sein."

Tim und Ann bereiteten sich gründlich, auf die riskante Wüstenreise vor. Sie beschlossen, schon in der Dämmerung aufzubrechen, solange es noch kühl war.

Zunächst füllten sie ihre Flaschen an einer Quelle. und tranken so viel Wasser, wie sie konnten. Dann begossen sie sich und das Hündchen von Kopf bis Fuß und setzten dunkle Netzbrillen auf, um ihre Augen gegen den Flugsand zu schützen.

Arto, dem es bange wurde, kauerte sich tief in seinen Sack, was seine Herrin sehr vernünftig fand. Natürlich trank sich auch das Hündchen vor der Reise ausgiebig satt.

Die Stimmung der beiden Kinder war sehr ernst. Scherz und Mutwillen waren verflogen, und ihre Herzen schlugen laut. Die bisherigen Erlebnisse kamen ihnen jetzt unbedeutend vor im Vergleich zu dem, was ihrer harrte.

Groß und unheimlich lag die Wüste in ihrer feierlichen Stille da.

„Nun aber los!" sagte Tim entschlossen. Wenn es sein muß, werde ich mein Leben ohne Zaudern für Ann hingeben`, dachte er bei sich.

„Du hast recht: Wer auf der Stelle tritt, kommt nicht vom Fleck`, wie der Weise Scheuch sagte", erwiderte Ann, die von ihrer Schwester viele Aussprüche des dreimalweisen Herrschers der Smaragdenstadt gehört hatte.

Die Kinder ritten im Trab. An Galopp war hier nicht zu denken, denn die Hufen der Maultiere würden tief im Sand versinken. Trotzdem konnte Ann, als sie sich eine halbe Stunde später umwandte, kaum noch den Saum des Waldes erkennen. Während die elektrisch geladenen Tiere Meile um Meile hinter sich brachten, dachte Ann nur an eins: Wie umgehen wir nur die schrecklichen schwarzen Steine Gingemas?

Sie wußte nämlich von ihrer Schwester, daß die böse Hexe lange vor ihrem Tod das Zauberland mit Steinen umgeben hatte, die eine geheimnisvolle Anziehungskraft besaßen. An einem solchen Stein waren Elli und Charlie Black beinahe umgekommen, weil der Stein ihr Wüstenschiff festhielt und die Bewegungsfreiheit der Insassen auf hundert Schritt im Umkreis bannte. Zum Glück hatten die beiden damals die Krähe Kaggi-Karr ziehen lassen, die mit einer Weintraube im Schnabel zurückkehrte, welche den Zauber des Steins brach.

Die Zauberkraft der Steine konnte in den verflossenen Jahren zwar versiegt oder schwächer geworden sein, dennoch war es besser, nicht zu riskieren.

Ann befolgte den Rat ihrer Schwester, stoppte alle halbe Stunde den Lauf ihres Cäsar und hielt mit dem Fernrohr Ausschau.



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