Der Feind im Dunkel by Kurt Mahr

Der Feind im Dunkel by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Atlan und Arkon, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1963-06-14T01:00:00+00:00


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Kayne Stowes fuhr aus seinen Gedanken auf, als der Interkom sich meldete.

„Wache, Sir", sagte eine harte Stimme. „Sergeant Loodey ist zu sich gekommen und möchte Sie sprechen."

Kayne Stowes war verblüfft. „Um mir die gleichen Grobheiten noch einmal zu sagen, wie? Machen Sie ihm klar, daß er sich von mir aus zum Teufel scheren kann. Ich rede mit ihm erst wieder, wenn er einen dreiwöchigen Aufenthalt in einem soliden irdischen Hospital hinter sich hat."

Der Mann auf dem Bildschirm unterdrückte ein Grinsen.

„Entschuldigung, Sir, aber Loodey macht einen vernünftigen Eindruck. Er sagte, er bedauert, was er getan hat. Er möchte sich bei Ihnen entschuldigen, obwohl er nicht annimmt, daß das Sie bewegen wird, Ihre Anzeige bei der Flottenbehörde zurückzuziehen."

„Donnerwetter!" staunte Stowes. „Ich habe noch gar keine Gelegenheit gehabt, Anzeige zu erstatten. Loodey hat eine Interkom-Verbindung in seiner Kabine, nicht wahr? Sagen Sie ihm, er soll mich anrufen!"

Der Posten unterbrach das Gespräch. Stowes wartete neugierig. Es vergingen keine dreißig Sekunden, da summte der Interkom von neuem, und als Stowes diesmal einschaltete, war das breitflächige, schuldbewußte Gesicht von Ran Loodey auf dem Bildschirm.

„Sir", erklärte Loodey, „alles, was ich getan habe, tut mir entsetzlich leid. Ich weiß nicht, wie es dazu ..."

„Schon gut, Sergeant", unterbrach ihn Stowes wohlwollend. „Wie fühlen Sie sich?" Loodey schien aufzuatmen. „Danke, ausgezeichnet, Sir. Als ich zu mir kam, war Dr. Dunyan bei mir und hat mich mit ein paar Medikamenten wieder auf die Beine gebracht. Ich habe einen rauhen Hals, wie Sie vielleicht hören, aber sonst geht es mir gut. Ich dachte vielleicht, Sie könnten mich brauchen, weil doch so viele Leute..."

Er schwieg, als wüßte er nicht das richtige Wort, mit dem er den Zustand des größten Teils der Schiffsbesatzung beschreiben sollte. Er hatte genau das Problem berührt, über das Stowes seit einiger Zeit nachdachte. Die FINMARK war unterbemannt. Er selbst hätte sich nicht getraut, eine Garantie dafür zu geben, daß das Schiff sich gegen einen massierten feindlichen Angriff wirkungsvoll genug würde verteidigen können. Und mit einem Angriff mußte in jedem Augenblick gerechnet werden.

„Wenn Sie wieder auf der Höhe sind, Loodey", antwortete Stowes ohne langes Zögern, „dann kommen Sie zum Kommandostand. Ich kann Sie gewiß brauchen. Übrigens... wo steckt Dunyan im Augenblick. Ist er noch bei Ihnen?"

„N-nein, Sir", kam Loodeys prompte Antwort. „Er ist vor zwanzig Minuten gegangen. Sagte, er hätte etwas Wichtiges im Labor zu tun."

Stowes sah auf die Uhr. Wenn Dunyan etwas im Labor zu tun hatte, dann tat er besser daran, ihn nicht zu stören. Er würde ihn später noch danach fragen können, was er an Ran Loodey herausgefunden hatte.

„Dann kommen Sie also!" befahl er dem Sergeanten. „Jawohl, Sir", antwortete Loodey. Stowes unterbrach die Verbindung durch einen Knopfdruck. Er lehnte sich weit in seinen Sessel zurück und dachte darüber nach, inwiefern die Situation an Bord der FINMARK durch Loodeys reumütige Rückkehr zur Disziplin einen anderen Aspekt gewonnen habe.

Am andern Ende der Leitung, in der Kabine, in die man ihn gesperrt hatte, machte Ran Loodey sich fertig zum Ausgehen. Er zog das Uniformhemd an, das Dr. Dunyan ihm abgenommen hatte, streifte den Oberteil der Arbeitskombination darüber und schloß die Magnetnähte.



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