Der Club der unverbesserlichen Optimisten - Roman by Insel Verlag

Der Club der unverbesserlichen Optimisten - Roman by Insel Verlag

Autor:Insel Verlag
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Insel Verlag
veröffentlicht: 2012-02-02T05:00:00+00:00


Ich eilte zur Rue Laplace und kam kurz nach sechs im Bois-Charbon an. Ich setzte mich hinten in das Café, wo wir schon am Morgen gewesen waren. Ich bestellte einen Radler mit viel Limo. Der Wirt spielte mit demselben Gast 421, und am Tresen sah ich dieselben Galgenvögel. Vielleicht waren es Bullen, und sie würden sich gleich auf mich stürzen. Ich wartete. Franck kam nicht. Hatte es ein Problem gegeben? Wie konnte ich erfahren, ob er verhaftet worden war? Schwierig, den Wirt zu fragen, ob er ihn gesehen hatte. Ich blieb, solange ich irgend konnte. Ich mußte um Viertel vor sieben zu Hause sein. Ich hatte nur die Geldscheine, die Igor mir gegeben hatte. Der Wirt beäugte den Napoleon argwöhnisch. Wortlos gab er mir das Kleingeld. Auf dem Rückweg habe ich mich mehrmals umgedreht. Ich habe ihn nicht gesehen. Ich bin fünf Minuten vor meiner Mutter angekommen. Ich ging zu ihr in die Küche, wo sie das Abendessen vorbereitete.

»Was hast du heute gemacht, Michel?«

»Wir hatten Mathe und Französisch. Der Englischlehrer ist krank.«

»Schon wieder!«

»Und du, wie geht's im Geschäft?«

»Wir wissen nicht mehr, wo uns der Kopf steht. Da dein Vater nicht da ist, gehen uns jeden Tag Bestellungen durch die Lappen.«

»Ich glaube, er wird bald zurückkommen.«

»Hoffen wir's. Außerdem habe ich nächste Woche ein Seminar, und das will ich nicht versäumen.«

»Sag mir eines, Mama, bist du wirklich böse auf Franck?«

»Böse? Nein.«

»Du sprichst nie über ihn. Du scheinst dir keine Sorgen zu machen.«

»Ich kann nichts mehr für ihn tun. Aber er ist mein Sohn, und er wird es bleiben, was immer er getan hat.«

»Was würdest du tun, wenn er Kontakt zu dir aufnähme?«

»Ich würde ihm raten, sich der Polizei zu stellen und der Justiz seines Landes zu vertrauen. Es gibt keine andere Lösung. Warum fragst du?«

»Wir haben nie drüber gesprochen. Ich wußte nicht, wie du dazu stehst.«

Meine Mutter hat mit dem Hotel Aletti telefoniert. Man erklärte ihr, mein Vater habe das Hotel verlassen. Überrascht erfuhr sie, daß er nach Marokko gereist war.



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