Der Bahnhof im Weltraum by William Voltz

Der Bahnhof im Weltraum by William Voltz

Autor:William Voltz [Voltz, William ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Meister der Insel, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1967-04-07T01:00:00+00:00


7.

Fünfzehn Stunden nach seinem Gespräch mit Don Redhorse kehrte Ganzvater Kraterhak Kan Deprok zur Sippe zurück. Sein neuer Pelz leuchtete in kräftigem Gelb, und Deprok verstand es, das Zeichen seiner Würde ins richtige Licht zu setzen.

Redhorse, der mit seinen Männern bereits ungeduldig auf die Rückkehr des Ganzvaters gewartet hatte, erkannte enttäuscht, daß Deproks Rachegefühle gegenüber Orrak erheblich nachgelassen hatten.

Die Terraner hatten einige Stunden geschlafen und etwas von den Nahrungsmitteln der Forrils zu sich genommen. Deproks Sippe hatte sich in einem großen Laderaum versammelt. Die fünf Terraner saßen abseits von den Schiffsbewohnern am Boden und ließen die angeberischen Reden Deproks Über sich ergehen.

Nachdem Deprok einige Halbväter verprügelt, vier Müttern seine Liebe beteuert und mit sieben Söhnen die Erbnachfolge lautstark besprochen hatte, kam er endlich zu den Terranern.

Früher mußte der Sippenälteste ein muskulöser Forril gewesen sein, doch seine Muskeln waren erschlafft und überall an seinem Körper hatten sich Fettwülste gebildet. Deproks massiger Rücken vermittelte jedoch noch immer das Bild ungestümer Kraft. Die breite Schnauze mit den grauen Barthaaren verriet Arroganz und Rücksichtslosigkeit. Die hervorstehenden Zähne des Ganzvaters waren gelb. Deproks kleine Augen verschwanden fast hinter Speckfalten.

„Sobald wir die Vorbereitungen für das Siegesfest getroffen haben, greifen wir Orrak an", sagte Deprok.

„Siegesfest?" Redhorse glaubte nicht richtig verstanden zu haben. „Ich bin dafür, daß wir uns diese Vorbereitungen sparen, Ganzvater. Wenn wir Orrak aus dem Schiff vertrieben haben, können wir immer noch feiern."

Deprok holte aus und versetzte Redhorse einen Hieb. „Ich lasse mich nicht kritisieren!" schrie er aufgebracht. „Der größte Wazala-Kämpfer, der jemals gelebt hat, nimmt von Fremden keine Ratschläge entgegen."

Einige von Deproks Söhnen johlten Beifall, aber aus den Reihen der Halbväter kam höhnisches Gelächter. Deprok fuhr herum, aber die Forrils in den violetten Pelzen machten einen so harmlosen Eindruck, daß er nicht feststellen konnte, wer ihn verspottet hatte.

„Sie sehen, daß ich die Zustimmung meiner Sippe finde", erklärte Deprok selbstbewußt.

Redhorse stand wieder auf und rieb seinen Oberarm. Er schob Bradon zurück, der die Hand an der Waffe liegen hatte.

„Nur langsam, Captain", sagte Redhorse gepreßt. „Wir sind auf diese rüden Burschen angewiesen und müssen ihre Manieren akzeptieren."

„Ich sehe nicht ein, daß wir uns von ihnen tyrannisieren lassen", sagte Bradon erbittert.

Deprok wandte sich von seinen Verbündeten ab. Zu Redhorses Erleichterung nahmen die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten nur eine knappe Stunde in Anspruch. Sie erschöpften sich zum großen Teil in Vorschlägen Deproks, wie er sich seine Ehrung als Retter der Sippe vorstellte.

Endlich war Deprok geneigt, mit den Terranern über die Eroberung der Raumschiffszentrale zu sprechen. Er zeigte ihnen eine Zeichnung, in der alle Zugänge zur Zentrale eingetragen waren.

„Die Antigravschächte funktionieren nicht mehr", sagte Deprok.

„Die beiden Haupteingänge werden mit Sicherheit scharf bewacht.

Bevor Vank Errak nicht zurück ist, wissen wir nicht, was mit den kleineren Eingängen los ist. Es wird am besten sein, wenn wir an diesem Haupteingang einen Scheinangriff durchführen und durch einen Nebeneingang in die Zentrale eindringen."

Er rollte die Zeichnung wieder zusammen. Bevor er weitersprechen konnte, kam ein Halbvater in den Laderaum geschwankt.

„Er scheint verletzt zu sein", sagte Papageorgiu bestürzt.

„Verletzt?" Deprok brüllte vor Lachen.

„Wahrscheinlich hat er den Befehl, sich um Orraks Mütter zu kümmern, ein bißchen zu wörtlich genommen.



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