Der Atomkrieg findet nicht statt by Kurt Mahr

Der Atomkrieg findet nicht statt by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Dritte Macht, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1962-01-26T01:00:00+00:00


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Wenn schon nicht seine politische Klugheit, so bewies Strelnikow wenigstens seine Fähigkeit, neue Situationen zu erkennen und sich auf sie einzustellen, durch die Anweisungen, die er dem Obersten Rat in den frühen Morgenstunden des 15. Juni 1980 gab.

Strelnikow hatte sich damit abgefunden, daß der Feind nicht zu gering eingeschätzt werden dürfe, und verhielt sich danach. Er verbot Zusammenkünfte des Rates, bei denen mehr als hundert Ratsmitglieder zugegen waren. Das war etwas weniger als ein Drittel des gesamten Rates. Auf diese Weise verhinderte er, daß Rhodan mit seinen unerklärlichen hypnotischen Fähigkeiten oder Mitteln den ganzen Rat auf einmal unter seinen Willen zwang. Ein Drittel aller Mitglieder war nötig, um eine Debatte über irgendein Problem zu erzwingen, und nicht einmal das würde Rhodan in einem einzigen Anlauf erreichen können.

Strelnikow ging, ohne einen Zweifel an der Methode zu lassen, zur diktatorischen Regierungsform über. Er erteilte die Befehle, die übrigen Mitglieder des Rates hatten sie nur entgegenzunehmen. Er schickte drei Divisionen nach Komsomolsk, um den dortigen Aufstand einzudämmen.

Und er tat noch etwas. Er kümmerte sich um die seltsamen Meldungen, die von der Entführung eines verdächtigen Luftwaffenhauptmanns aus Akmolinsk berichteten. Beteiligt daran war ein noch verdächtigerer Unbekannter, von dem niemand wußte, woher er kam oder wer er war. Strelnikow war nahezu sicher, daß es sich um einen von Rhodans Agenten handelte, und deshalb setzte er alle Hebel in Bewegung, um seiner habhaft zu werden. Er wußte, daß Rhodan das Wohl seiner Leute sehr hoch einschätzte und, daß aus diesem Grund der gefangene Agent eine Geisel von unerhörtem Wert sein würde.

Nach allem, was er bisher gehört hatte, mußte Strelnikow allerdings in Rechnung stellen, daß der Mann es erstens verstand, denen, mit denen er zu tun hatte, seinen Willen aufzuzwingen, und, daß er die Fähigkeit besaß, sich unsichtbar zu machen. Strelnikow hatte diese Behauptungen zunächst als Unsinn bezeichnet, aber nachdem von den verschiedenen Stationen auf dem Weg der beiden Verdächtigen immer wieder die gleichen Vorkommnisse gemeldet wurden, die nur einen solchen Schluß zuließen, hatte er sich schließlich damit abgefunden.

Seitdem waren alle Polizei- und Sicherheitsdienststellen angewiesen, in erster Linie auf Hauptmann Welinskij zu achten, ihn zu beschatten und darauf zu warten, daß der Unbekannte in seiner Gegenwart auftauchte. Jedermann wußte, daß er sich davor zu hüten hatte, den Unbekannten von vorn anzugreifen.

Aber Strelnikow wußte nicht, daß er mit all diesen Anweisungen - vom Versammlungsverbot für den Obersten Rat angefangen bis zu der Anordnung für die Verfolgung Welinskijs - nur genau das tat, was Rhodan und Deringhouse von ihm erwarteten. Denn dies war der psychologische Krieg in einem höheren Sinne.



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