Der ARCHETIM-Schock by Hubert Haensel
Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Neuroversum, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2013-02-01T01:00:00+00:00
*
Die KOKOLLUN hatte ihre Warteposition in den gasförmigen Ausläufern der Sturmwelt erreicht, die von den Terranern Neptun genannt wurde. Von dort aus wollte Paitäcc die Schlacht um das Solsystem verfolgen und, wo es angebracht war, eingreifen.
Der Inspektor der Sayporaner und mögliche Nachfolger des Dekans der Akademie der Logistik beobachtete die dreigeteilte Holosphäre. Seine Augen brannten. Jegliches Hochgefühl war mittlerweile angespannter Konzentration gewichen.
Im linken Teil der Holosphäre sah Paitäcc der Geleitschutzflotte zu. 8000 Zapfenraumer flogen langsam und würdevoll neben den Nagelraumern der Spenta, die ARCHETIMS Leichnam mit sich führten.
Im mittleren Segment stand eine schematische Darstellung der sechsdimensionalen Blase, die das terranische Sonnensystem umschloss. Entlang der Ekliptik leuchteten 48 hellgelbe Punkte; sie waren für den Erhalt der Sextadimblase verantwortlich.
Paitäcc ließ einen Ausschnitt vergrößern. Der Punkt entpuppte sich als Projektor, der die Form einer bläulich kristallinen Spiegelkugel hatte und beeindruckende achtzehn Kilometer durchmaß. Der Inspektor wusste, dass die Terraner – oder Verbündete von ihnen – die Projektoren gestohlen hatten. Die wertvollen Aggregate entstammten dem Arsenal QIN SHIS.
Paitäcc kam nicht umhin, seinen Feinden Respekt zu zollen. Für die Unverfrorenheit, mit der sie sich der Superintelligenz und den mit ihr verbündeten Sayporanern entziehen wollten, indem sie sogar sayporanische Technik zu ihrem Schutz einsetzten.
Paitäcc lächelte grimmig. Der Moment ist gekommen, an dem euch die Rechnung für alle Dreistigkeiten präsentiert wird, dachte er.
Fünftausend Zapfenraumer griffen drei Spiegelkugeln und die dort stationierten terranischen Raumschiffe an. Aus den gegnerischen Flottenbewegungen erkannte er auch ohne Zuhilfenahme der Analyseeinheiten, dass die Terraner es nicht schafften, sich hinreichend zu formieren. Ihre Schiffsbewegungen und ihr Abwehrfeuer wurden offenbar ausschließlich von den jeweiligen Schiffsgehirnen gelenkt. Es gab keine ordnende Hand, die in sicherer Distanz am Spielbrett saß und einer genialen Taktik folgend die Figuren verschob.
Folglich würde es die Angelegenheit weniger Minuten sein, bis die ersten Zapfenraumer die gegnerischen Reihen durchstoßen und den ersten Sextadim-Projektor zerstören konnten.
Wie viele Projektoren würden sie vernichten müssen, um die schützende Blase zum Zusammenbruch zu bringen? Fünf? Fünfzehn?
Wie auch immer, dachte Paitäcc eher beiläufig. Es wird eine Angelegenheit von Minuten bleiben.
Voller Genugtuung erlaubte er sich einen Gedanken an die 25.000 Sternengaleonen, die außerhalb der Sextadimblase darauf warteten, dass der Schutzschirm zusammenbrach.
Paitäcc richtete seine Aufmerksamkeit auf den rechten Teil der Holosphäre. Der große Rest seiner Zapfenraumer-Flotte schwärmte aus, um das Solsystem zu infiltrieren.
Sie näherten sich ihren zuvor zugeteilten Zielgebieten und schleusten die Wohnkavernen der Dosanthi aus. Die Monde und Stationen von Neptun, Uranus und Saturn hatten bereits Besuch erhalten, die weiteren Welten würden folgen.
»Möge die große Litanei der Dosanthi heute um ein Kapitel erweitert werden«, flüsterte Paitäcc fast liebevoll. »Meine furchtsamen Krieger. Heute erhaltet ihr die Gelegenheit, den Gegnern zu zeigen, mit welcher Furcht ihr das Leben bestreiten müsst.«
Paitäcc lächelte.
Nach Tagen des Wartens und der Vorbereitung gerieten die Dinge endlich in Bewegung. Alles entwickelte sich wie geplant.
Chourvläsd räusperte sich.
Der Inspektor wandte sich dem Spenta-Explikator zu. »Was gibt es?«
»Es ist ... seltsam«, sagte der Chour.
Sofort fühlte Paitäcc, dass Unruhe in ihm aufstieg. In diesen Minuten hatte nichts, wirklich nichts seltsam zu sein. Alles musste den zuvor gefassten Entscheidungen und Plänen folgen.
»Was soll seltsam sein?«, fragte er mit einer Spur zu viel Schärfe in der Stimme.
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