Den Himmel im Herzen: Australienroman (German Edition) by Palmer Fiona

Den Himmel im Herzen: Australienroman (German Edition) by Palmer Fiona

Autor:Palmer, Fiona [Palmer, Fiona]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-09-22T04:00:00+00:00


Kapitel 23

Für Irenes und Pauls Hochzeit kündigte sich ein überraschend milder Junitag an. Der Himmel war klar, und die Sonne erwärmte die kühle Luft. In letzter Minute hatte Irene entschieden, im Freien im Lake Moore Golf Club am Fairway Nr. 17 zu feiern. Paul war leidenschaftlicher Golfer und der Präsident des örtlichen Golfclubs. Das Clubhaus hatte eine gut ausgestattete Bar und eine große Küche, die von den Damen des Vereins der Landfrauen, die das Catering übernahmen, bestens genutzt wurde.

Cathy saß in dem alten silbernen Ford GT neben Irene und Jess, der Tochter von Pauls Nichte, die wie eine Prinzessin glücklich ihren Rock um sich ausbreitete.

»Der GT ist einfach toll, Irene.«

»Ja, ich bin froh, dass Mocka so nett war, ihn für uns aus der Garage zu holen. Es ist ein schöner Wagen«, sagte Irene.

»Nervös?«, fragte Cathy und griff nach Irenes Hand. Ihre Nägel waren kurz, doch sie hatte sie in Ordnung gebracht so gut es ging.

»Hm, nur ein bisschen. Was ist mit dir, Jess? Weißt du noch, was du zu tun hast, Kleines?«

Jess nickte.

»C J ist immer direkt hinter dir. Ich kann’s noch gar nicht fassen, dass es endlich so weit ist«, sagte Irene und drückte Cathys Hand.

»Genieß es einfach. Du siehst toll aus.«

Mocka, ein Farmer aus der Umgebung, dessen Schafe sie schoren, lenkte den GT über die Zufahrt zum Golfclub und auf das Fairway, wo Bräutigam und Gäste warteten. Es war eine perfekte Kulisse, mit einem hohen Granitfelsen auf der einen und Trauerweiden auf der anderen Seite. Durch den letzten Regen war das Fairway wie mit einem grünen Flaum überzogen.

Mocka hielt hinter den sechzig Gästen an. Am Ende des Fußwegs konnte Cathy Paul sehen, der zusammen mit seinem Trauzeugen wartete.

»Okay, packen wir’s an.« Cathy öffnete die Autotür, und sie stiegen aus. Cathy rückte Irenes kleine Seidenschleppe zurecht, bügelte mit der Hand einige Falten aus und zog dann ihr Kleid glatt. »Wir sehen uns dann dort drüben.«

»Mist, ich könnte jetzt eine Zigarette brauchen.« Irene fummelte an ihrem Liliensträußchen herum und sah dann Jess zu, die gefolgt von Cathy auf die Menge der Wartenden zuging.

Lindsay hatte geduldig ausgeharrt, doch als er den Wagen vorfahren sah, setzte sein Herz einen Schlag lang aus. Er begriff selbst nicht, weshalb er so aufgeregt war, Cathy zu sehen. Er hatte schon viele Mädchen in Kleidern gesehen, aber es war etwas Besonderes, dass Cathy zur Abwechslung ein Kleid tragen sollte. Er rückte erneut seine rote Krawatte zurecht und faltete die Hände ineinander. Er sah Jess, die auf sie zukam, ihr rotblondes Haar reichte ihr im Rücken fast bis zur Schleife ihres cremefarbenen Kleids. Doch es war das Aufblitzen von etwas Rotem, das seine Aufmerksamkeit erregte. Er richtete den Blick darauf, und es verschlug ihm den Atem. Er hatte geahnt, dass sie großartig aussehen würde, aber auf das, was sich ihm bot, war er nicht vorbereitet gewesen. Die Pumps mit den hohen Absätzen waren das Erste, was er registrierte, danach ihre nicht enden wollenden Beine. Ihr Kleid – war einfach überwältigend. Nie zuvor waren ihm ihre Brüste derart aufgefallen.



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