Das System der blauen Riesen by Clark Darlton

Das System der blauen Riesen by Clark Darlton

Autor:Clark Darlton [Darlton, Clark ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Meister der Insel, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1967-03-17T01:00:00+00:00


4.

Die Luftschleuse fühlte sich mit dem klaren Wasser. Automatisch regelte sich die Temperatur der Druckanzüge und paßte sich den Bedürfnissen an. Redhorse nickte Vita zu und stieß sich ab.

Langsam schwebte er nach unten und landete sanft im weißen Sand des Meeresbodens.

Helmut Vita folgte seinem Kommandanten. Schwerelos im Raum zu schweben machte ihm nichts aus, aber der Spaziergang unter Wasser behagte ihm weniger. Im Grunde genommen bestand da kaum ein Unterschied, und er hätte auch nicht zu sagen vermocht, warum ihm das Wasser unheimlich war.

Vielleicht störte es ihn auch nur, daß er sich nicht mit Redhorse unterhalten konnte, aber das war nur im Notfall möglich. Die Funkwellen würden das Wasser verlassen und konnten im Raum aufgefangen und ihre Quelle geortet werden.

Redhorse wartete, bis Vita neben ihm war, dann ging er mit schweren, schleppenden Schritten weiter, auf den Steilhang der Küste zu.

Redhorse verband keinen eigentlichen Zweck mit dem Spaziergang. Er hatte einfach keine Lust, untätig im Schiff zu sitzen und auf irgendein Ereignis zu warten, das unter Umständen gar nicht eintrat. Er versäumte nichts. Wenn Gucky einen Notruf oder sonst eine wichtige Nachricht schickte, würde sie im Schiff aufgefangen werden; der Empfänger war dauernd eingeschaltet.

Und von dem Schiff aus konnte man ihn jederzeit über Telekom erreichen.

Seltsam war das Fehlen jeglicher Fische. Nichts bewegte sich in der grünblauen Flut, nur die Schatten der Oberflächenwellen huschten über den hellen Meeresgrund. An vereinzelten Klippen klebten bunte Blumen - oder waren es Tiere? Captain Vita schien sein erstes Unbehagen überwunden zu haben. Er hielt sich nun dicht neben Redhorse und gab durch Zeichen zu verstehen, daß der Ausflug ihm Spaß zu machen begann.

Der Fuß des Küstengebirges lag dreihundert Meter von der KC-1 entfernt. Der Unterwasserhang stieg fast senkrecht in die Höhe und war mit den bunten Pflanzen so übersät, daß nicht mehr viel vom nackten Fels übrigblieb. Redhorse sah nach oben. Die Stelle, an der der Hang die Oberfläche erreichte, war deutlich zu erkennen. Das Wasser täuschte. Man konnte sich nicht vorstellen, daß es bis dorthin gut zweihundert Meter waren.

Sie gingen ein Stück an der Wand entlang. Die Umrisse der KC-1 waren längst im Dämmerlicht verschwunden, aber die empfindlichen Instrumente konnten sie sofort wieder aufspüren, wenn es sein mußte.

Plötzlich blieb Redhorse stehen. In seinem Helmempfänger war ein Knacken gewesen. Jemand im Schiff hatte den Sendehebel des Telekoms umgelegt.

Und dann kam Björnsens Stimme, nicht sehr laut, aber unverkennbar aufgeregt und erschrocken.

„Major Redhorse - hören Sie mich?"

„Was ist, Leutnant? Sie sollten doch nur ..."

„Tefroder, Sir! Wir haben sie auf den Orterschirmen. Es sind sechs Schiffe. Sie kreisen in fünfzig Kilometer Höhe, und die Kreise werden enger."

„Wir kommen zum Schiff zurück. Abschalten!"

Redhorse packte Vita am Arm und deutete dorthin, wo die KC-1 liegen mußte. Sie marschierten los, aber der Wasserdruck und das Wasser selbst ließen sie nur langsam vorankommen. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sie endlich die Umrisse der Korvette vor sich auftauchen sahen. Bis sie sich umgezogen hatten und die Zentrale betraten, war fast eine halbe Stunde seit dem Funkspruch vergangen.

„Sie scheinen uns in den Bergen zu suchen", sagte Björnsen und deutete auf den Orterschirm in der Mitte.



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