Das Kollektiv der Porleyter by Kurt Mahr

Das Kollektiv der Porleyter by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1982-09-01T01:00:00+00:00


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Atlan verließ die Medik-Station, nachdem er eine kurze Erklärung seiner Vorgehensweise auf Speicher gesprochen hatte. Die Ärzte würden sie finden, wenn sie sich das nächstemal über seinen Zustand informieren wollten. Er sagte, er fühle sich gesund und habe die Absicht, seinen üblichen Tätigkeiten nachzugehen. In der unterirdischen Parkanlage der Station fand er mehrere Fahrzeuge, die als Eigentum der Kosmischen Hanse zugelassen waren, und nahm eines davon in seinen Besitz. Er benützte seine Identifizierungsplakette, um sich gegenüber dem Autopiloten als Nutzungsberechtigter auszuweisen.

Von der Medik-Station nahm er geraden Kurs auf den Platz der Mongolischen Kaiser.

Es ging auf vier Uhr morgens. Der Himmel jenseits der grellen, gleißenden Stadtbeleuchtung war noch dunkel. Einstweilen verriet nichts die Nähe des Morgens.

Er verließ die große Fahrstraße, über die der Verkehr rauschte, als sei es mitten am Tag, sobald er die Grenze des Stadtteils Karakoto überschritten hatte. Er passierte ein paar Sekundärstraßen, zu deren beiden Seiten altmodische Wohnhäuser dunkel emporragten, und erreichte schließlich einen Fahrweg, der geradeswegs auf den Platz der Mongolischen Kaiser zuführte. Er hatte inzwischen Radiokom-Verbindung mit Fellmer Lloyd aufgenommen, der an seiner Stelle den Einsatz rings um die Kardec-Aura leitete, und seine Ankunft angekündigt. Er wußte seit geraumer Zeit, daß der Aufruhr im Innern der leuchtenden Kuppel nur vorübergehend gewesen war. Die Porleyter hatten sich unmittelbar nach dem Zwischenfall, der ihn das Bewußtsein kostete, wieder beruhigt und waren von neuem im Zustand regloser Apathie versunken. Marek Hussan und Naron Duur fuhren mit ihren Experimenten fort, aber das war reine Beschäftigungstherapie. Es gab nichts anderes zu tun.

Etliche hundert Meter voraus sah Atlan die grelle Straßenbeleuchtung des Platzes.

Der Fahrweg, durch den er den Gleiter steuerte, lag halbwegs im Dunkeln. Verkehr gab es in dieser Gegend nicht. Er war in Gedanken und übersah die schmächtige Gestalt, die in einer Gebäudenische lauerte. In der nächsten Sekunde erstarb das leise, stete Summen des Triebwerks. Einen halben Atemzug lang hatte Atlan das flaue Gefühl der Schwerelosigkeit im Magen. Dann tat es einen donnernden Krach. Er wurde nach vorn gerissen und mit voller Wucht gegen den breiten Sitzgurt gepreßt. Es schoß ihm durch den Sinn, wie gut es gewesen war, daß er eine Flughöhe von nur zwei Metern eingehalten hatte. Die Beleuchtung des Fahrzeugs flackerte und stabilisierte sich.

Er hörte das Geräusch eines aufklappenden Luks.

„Ich bedaure, daß ich dir habe Unannehmlichkeiten bereiten müssen", sagte eine helle, schrille Stimme. „Aber es gibt Arbeit für mich, und ich kann nicht lange danach fragen, ob es bequem ist oder nicht."

Voll ungläubigen Staunens wandte der Arkonide den Kopf. Durch das offene Luk schob sich der Sohn des Schamanen, Sühe Baator. Er trug einen Blaster in der Hand, und die Mündung mit dem flimmernden Abstrahlfeld zeigte Atlan mitten auf den Leib.

„Du... du hast den Gleiter zum Absturz gebracht?" fragte er bestürzt.

Sühe Baator nickte selbstbewußt. Seine schwarzen Augen glommen in gefährlichem Feuer.

„Was ist dabei?" fragte er verächtlich. „Mir sind viele Arten der Magie bekannt. Fahr los!"

„Wohin?"

„Auf den Platz, zur strahlenden Kuppel. Ich spüre, daß die Leidenden unruhig werden.

Ich muß ihnen helfen."

Atlan hatte inzwischen sein inneres Gleichgewicht wiedergefunden.

„Du wirst niemand helfen, am allerwenigsten den Porleytern", sagte er hart.



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