Das Fluestern der Wellen by Anna Banks

Das Fluestern der Wellen by Anna Banks

Autor:Anna Banks [Banks, Anna]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783641128760
Google: TzVZAgAAQBAJ
Herausgeber: cbt Verlag
veröffentlicht: 2014-04-13T22:00:00+00:00


16

Galen beobachtet, wie Jäger außerhalb der Arena hektisch umherschwimmende Fische in die Enge treiben. Sachkundig werfen sie ihre traditionellen Algennetze in den Malstrom von Thunfischen. Die Netze, die an jeder Ecke mit großen Steinen beschwert werden, ziehen die Fische auf den Grund, wo sie im Schutz der Netze weiterleben, bis sie gegessen werden. Das Gewässer um das Grenzgebiet herum bietet mit seinen Riffen und Atollen vielen Pflanzen und Fischen einen idealen Lebensraum. Sogar die köstlichen Riesenmuscheln gedeihen hier – von denen bereits eine ausreicht, um mindestens zwanzig Syrena einen Tag lang satt zu machen.

Aber Galen ist nicht in die Arena gekommen, um die Jäger bei ihrer Arbeit zu beobachten, die für die Teilnehmer des Tribunals eine Morgenmahlzeit erlegen. Er ist gekommen, um noch vor Beginn der heutigen Sitzung Toraf zu finden. Im Wirbel der jüngsten Ereignisse hatte Galen kaum Zeit für seinen Freund. Torafs Reaktion auf alles, was bisher geschehen ist, hat er bis jetzt nur von Weitem mitbekommen, und das war nicht besonders aufschlussreich.

Galen findet Toraf genau dort, wo er ihn erwartet hat; er schwebt direkt über dem Sand der Arena. Andere mögen die Feindseligkeit, die Toraf ausstrahlt, vielleicht gar nicht bemerken. Ein wütender Toraf ist eine echte Seltenheit, aber für Galen ist diese Feindseligkeit beinahe greifbar. Weshalb er ihn lässig von der Seite rammt und sich übertrieben zerknirscht zeigt.

»Oh, das tut mir aber leid, kleiner Fisch. Ich hab dich gar nicht gesehen.« Dann ahmt Galen Torafs Haltung nach, verschränkt die Arme vor der Brust und starrt stur geradeaus. Wobei er sich nicht sicher ist, was genau sie da eigentlich anstarren.

Seine Bemühungen werden mit einem leichten Zucken von Torafs Mundwinkeln belohnt. »Oh, mach dir darüber keinen Kopf, Kaulquappe. Ich kann mir vorstellen, wie schwierig es sein muss, mit einer Walflosse geradeaus zu schwimmen.«

Galen runzelt die Stirn und gibt sich Mühe, nicht auf seine Flosse hinunterzublicken. Seit sie mit Grom hierher zurückgekommen sind, schmerzt sein ganzer Körper unterhalb der Taille. Bislang hat er es jedoch auf die ganze Anspannung mit Nalia und den Verlauf des Tribunals zurückgeführt – ganz zu schweigen davon, dass er während der Verhandlung stundenlang bewegungslos an einer Stelle verharren musste. Trotzdem hat er seine Flosse am Abend zuvor eingehend untersucht und gehofft, dass es ihm gelingen würde, alle Verspannungen herauszumassieren. Er war einigermaßen erschrocken, als er feststellte, dass sich die Spannweite seiner Flosse scheinbar vergrößert hat. Doch letzten Endes ist er zu dem Schluss gekommen, dass da wohl seine Fantasie mit ihm durchgegangen sein muss. Jetzt ist er sich allerdings nicht mehr so sicher. »Was meinst du?«, fragt er leichthin.

Toraf deutet mit dem Kopf auf den Sand. »Du weißt, was ich meine. Sieht aus, als hättest du das rote Fieber.«

»Das rote Fieber bläht einen vollkommen auf, du Idiot. Unmittelbar bevor es einen tötet. Aber es macht deine Flosse nicht breiter. Außerdem ist die rote Flut schon seit Jahren nicht mehr gekommen.« Aber natürlich weiß Toraf längst, wie das rote Fieber aussieht. Kurz nach seiner Ausbildung zum Fährtensucher bekam Toraf den Auftrag, einen älteren Syrena aufzuspüren. Er



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