Das Fanal by Marc A. Herren

Das Fanal by Marc A. Herren

Autor:Marc A. Herren [Herren, Marc A. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Stardust, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2010-02-19T01:00:00+00:00


Persönliche Aufzeichnungen Ronald Tekener: Unzufrieden darüber, dass das Gespräch mit Saedelaere keine neuen Erkenntnisse gebracht hatte, zog ich mich in meine Kabine an Bord der PETRALONA zurück. Dem Servo gab ich den Status »Ruhend« ein, was zur Folge hatte, dass er mir nur dringliche Anrufe durchstellen würde.

Ich zog eine leichte Leinenhose an und begann in der Trainingsecke meiner Kabine mein tägliches Übungsprogramm. Es bestand aus verschiedenen Ausdauer-, Kraft- und Kampfsport-Routinen. Nach schweißtreibenden vierzig Minuten duschte ich, goss mir ein Glas Single Malt ein und setzte mich an meinen Arbeitsplatz.

Auf der schwarzen Tischplatte lag ein kleiner Datenkristall. Reino tan Vitar hatte ihn mir gegeben – inoffiziell.

Ich nippte an meinem Glas und legte den Kristall in die Mulde des Lesegerätes. Der Holoschirm und das virtuelle Bedienfeld bauten sich auf. Ich schob meine rechte Hand in das Feld und öffnete zum wiederholten Mal die einzige Datei, die der Kristall enthielt.

Es handelte sich um die Aufzeichnungen von Sicherheitskameras. In den Meta-Informationen las ich den Namen des Spielkasinos: Tempel der Freude. Das elektronische Siegel wurde von meiner Positronik als authentisch anerkannt – das Material schien demzufolge unmanipuliert zu sein.

Schweigend ließ ich das Geschehen jenes Morgens aus verschiedenen Blickwinkeln ablaufen. Nach zehn Minuten fror ich die Wiedergabe ein und leerte das Glas in einem Zug.

Reino tan Vitar hatte mich nicht belogen. Seine beiden Spezialisten hatten perfekte Arbeit geleistet.

Der erste Schuss war nicht von ihnen gekommen. Er hatte auch nicht dem Tschanor-Gos gegolten, sondern mir.

Meine Mikropositronik hätte dank der Umgebungsanalyse den Individualschirm rechtzeitig aufgebaut. Der Schuss aus dem miniaturisierten Thermostrahler hatte mich nur aus dem Grund nicht getroffen, weil sich jemand im letzten Moment zwischen den Schützen und mich geschoben hatte.

Ich blickte in das Standbild, das der Holoschirm zeigte. Die purpurnen Augen waren unnatürlich weit geöffnet, und ich bildete mir ein, in der Bewegung festgefrorene Staubkörner zu sehen.

Ich erhob mich und schenkte mir ein weiteres Glas ein.



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