Das Dunkle in ihr (German Edition) by E.C. Diskin

Das Dunkle in ihr (German Edition) by E.C. Diskin

Autor:E.C. Diskin [Diskin, E.C.]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9781477822715
Herausgeber: Amazon Crossing
veröffentlicht: 2017-02-13T23:00:00+00:00


KAPITEL 17

Grace saß im Truck vor Vickis Haus. Sie betrachtete die Straße, die Häuser. Die Menschen hinter den Fassaden waren ihre Nachbarn gewesen. Die Polizei hatte ihr erzählt, dass sie Vicki eine Nachricht geschrieben und angekündigt hatte, nach dem Joggen bei ihr vorbeizukommen. Und Lisa hatte ihr erzählt, dass sie regelmäßig joggen ging. Sie legte Kinn und Hände auf das Lenkrad und schloss die Augen. Schon fühlte sie die kühle Luft in den Lungen, hörte ihre rhythmischen Schritte auf dem Asphalt, empfand die friedliche Morgenstimmung; sie hörte das Quaken der Enten in der Ferne, ab und zu ein Reh in den Wäldern. Es war echt. Kein Wunschdenken. Sie erinnerte sich tatsächlich an ihre Joggingrunden.

Das Klingeln des Handys riss sie aus ihrer Trance. Es war Officer Bishop, der sie bat, noch einmal aufs Revier zu kommen.

Lisas Ausbruch wegen ihres letzten Besuchs bei der Polizei fiel ihr wieder ein: Hilf ihnen nicht auch noch dabei. Aber vielleicht gab es eine neue Spur, oder vielleicht würde es ihre Kooperationsbereitschaft zeigen, wenn sie hinfuhr. Und Officer Hackett war auf ihrer Seite. Sie sagte Bishop, sie würde gleich da sein. Lisa würde sie begleiten wollen, aber sie war der Polizei gegenüber so paranoid und feindselig, und Grace fühlte sich in ihrer Gesellschaft, als wäre sie erst zehn. Das hier würde sie selbst regeln.

Sie fuhr aus Vickis Ausfahrt, und als sie den Red Arrow Highway erreichte, erinnerte sie sich an den Weg, den Lisa beim letzten Mal zum Revier genommen hatte. Das war eine Verbesserung.

Auf dem Weg hörte sie sich die Kassette weiter an. Die nächste Sitzung begann und Dr. Newell erkundigte sich zuerst, ob das Xanax wirkte und ob sie damit besser schlafen würde. Grace antwortete, dass es ihr tatsächlich half. Sie sagte, sie fühle sich wie neugeboren. Sie konnte die Leichtigkeit in ihrer eigenen Stimme hören.

Dr. Newell fragte, ob es irgendwelche negativen Nebenwirkungen gab. »Könnte man so sagen. Mein Freund mag die Tabletten anscheinend auch.« Das gefiel Dr. Newell überhaupt nicht und sie drohte, ihr die Tabletten nicht weiter zu verschreiben, wenn Grace sie teilte. Rasch entschuldigte sich Grace: Sie hatte Michael das Xanax weder angeboten, noch ihn ermuntert, doch auch einmal eine Tablette zu nehmen. Er schien einfach dauernd den nächsten Rauschzustand zu suchen. Das war zum Teil der Grund, warum sie sich fragte, ob sie noch mit ihm zusammenbleiben konnte. Sie hatte ihm erzählt, dass sie eine Therapie machte und wie erleichtert sie darüber war, die Tabletten zu haben. Und am Ende der Woche hatte sie bemerkt, dass einige davon fehlten. Die Ärztin nahm Grace das Versprechen ab, das Xanax wenn nötig zu verstecken; andernfalls würde sie ihr das Mittel nicht weiter verschreiben.

»Gut, davon abgesehen, gibt es sonst noch irgendwelche Nebenwirkungen? Veränderte Essgewohnheiten, irgendetwas, über das Sie sich Sorgen machen?«

»Nur darüber, dass ich dick werden könnte.«

Die Ärztin fragte sie, wie sie das meinte, und Grace berichtete, dass sie vor ein paar Tagen aufgewacht war und die Kühlschranktür offen vorgefunden hatte. Auf dem Tresen standen Chips mit Dip und eine fast leere Schale, in der sich offenbar Eiscreme befunden hatte.



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