Das Buch der Schatten - Flammende Gefahr: Band 4 by Tiernan Cate

Das Buch der Schatten - Flammende Gefahr: Band 4 by Tiernan Cate

Autor:Tiernan, Cate [Cate, Tiernan,]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2012-04-15T14:28:55+00:00


tröstlich und vertraut, und doch hatte ich das Gefühl, als fehlte es dieses Jahr an etwas.

Ich entkam nach draußen, ohne dass es jemand bemerkte. Im Hof hinter dem Haus war es friedlich, eine schimmernde Welt aus Eiszapfen und schneebedeckten Flächen, alle Farben waren gedämpft und fahl. Was war das für ein seltsamer, kalter Herbst gewesen. Ich kniete mich unter die Schwarzeiche und brachte meinen eigenen Thanksgiving-Dank dar, den ich schon vor einer Woche vorbereitet hatte, vor den albtraumhaften Ereignissen des Wochenendes. Zuerst streute ich Vogelfutter in den Schnee und sah zu, wie die kleineren Samen sich durch die Schneekruste arbeiteten und die großen Sonnenblumenkerne oben liegen blieben. A n einen A st hängte ich einen Kiefernzapfen, den ich mit Erdnussbutter eingeschmiert hatte. Dann drapierte ich am Fuß des Baumes einen Eichelkürbis, eine Handvoll Hafer und noch ein paar Kiefernzapfen.

Ich schloss die A ugen, konzentrierte mich und rezitierte dann leise den Wicca-Spruch, den ich auswendig gelernt hatte. Ich wollte gerade reingehen und Mom sagen, dass sie die Tüten mit den Brötchen aus irgendeinem Grund in den Flurschrank gelegt hatte, als meine Sinne anfingen zu kribbeln. Ich riss die A ugen auf und sah mich um.

Unser Grundstück grenzt an zwei Seiten an den Wald, ein kleines, parkähnliches Stück Land, das noch unbebaut war. Ich konnte nichts erkennen, doch meine Sinne verrieten mir, dass jemand in der Nähe war und mich beobachtete. Mit meiner magischen Sehkraft spähte ich in den Wald und versuchte, durch die Bäume zu sehen.

Ich spüre dich, du bist da, dachte ich mit Gewissheit, und ich blinzelte, als ich blasses, sonnengelbes Haar herumwirbeln und aus meinem Sichtfeld verschwinden sah.

Hunter! A drenalin durchströmte mich und ich stand auf und machte einen Schritt auf den Wald zu. Da traf es mich wie ein Schlag: Er konnte es unmöglich sein. Er war tot und Cal und ich hatten ihn umgebracht. Mit den hellen Haaren – das musste Sky gewesen sein, die sich hinter unserem Haus zwischen den Bäumen versteckte und mir nachspionierte.

Rückwärts gehend und die Gegend intensiv absuchend, bewegte ich mich zurück zum Haus und stolperte die Stufen hoch. Sky dachte, ich hätte ihren Cousin getötet. Sky dachte, Cal wäre böse und ich ebenfalls. Sky wollte mir etwas antun. Ich schob mich in die von Dampf neblige, duftende Küche und murmelte lautlos einen magischen Schutzspruch.

»Morgan!«, rief meine Mutter und ich fuhr zusammen. »Da bist du ja! Ich dachte, du wärst noch unter der Dusche. Hast du die Brötchen gesehen?«

»Ä hm … ja, sie sind im Schrank im Flur«, murmelte ich, nahm ein Poliertuch, setzte mich zu meinem Vater und machte mich an die A rbeit.

Thanksgiving war wie immer: trockener Truthahn, ausgezeichnete Preiselbeerensoße, versalzene Füllung, ein seltsam blasser, aber sehr leckerer Kürbiskuchen, weiche Brötchen aus dem Supermarkt. Und Gespräche, die kreuz und quer über den Tisch flogen.

Tante Eileen brachte Paula mit. Tante Margaret, Moms und Eileens ältere Schwester, hatte endlich Vernunft angenommen und redete wieder mit Tante Eileen, und so war auch sie mit ihrer Familie gekommen. Den größten Teil des A bends schwieg



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