Dark Elements – Steinerne Schwingen by Jennifer L. Armentrout

Dark Elements – Steinerne Schwingen by Jennifer L. Armentrout

Autor:Jennifer L. Armentrout [Armentrout, Jennifer L.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Darkiss
veröffentlicht: 2015-09-10T00:00:00+00:00


14. KAPITEL

Roths Wohnung zu verlassen, war nicht so einfach gewesen. Es hatte einen Moment gegeben, da war ich davon überzeugt, dass er mich nicht gehen lassen wollte. Er hatte sich nicht ausdrücklich dagegen ausgesprochen, aber ich merkte ihm an, dass ihm mein Plan nicht sonderlich gefiel. Aber wenn ich bei ihm blieb, war es nur eine Frage der Zeit, bis mich die Wächter aufspürten.

Dann würden sie Roth umbringen, und auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie ich wirklich zu ihm stand, wollte ich ganz sicher nicht seinen Tod.

Roth wollte mich so weit nach Hause begleiten, wie er es ohne Gefahr für sich selbst wagen konnte, doch ich fühlte mich noch nicht bereit zurückzukehren. Ich wusste nicht, wohin ich stattdessen gehen sollte, auf jeden Fall wollte ich erst einmal für eine Weile allein sein. Er begleitete mich noch bis auf die Straße, wo ich feststellte, dass er in einem der neuen Hochhäuser außerhalb der Palisades wohnte. Entlang des Potomac gelegen, war das eines der wohlhabendsten Viertel in D. C.

Es musste sich wohl lohnen, Dämon zu sein.

Ich ging los und blieb weder stehen, noch warf ich einen Blick hinter mich, um zu sehen, ob Roth mir folgte. Mir war klar, dass ich ihn nicht sehen würde, obwohl ich wusste, dass er da war. Unterwegs ging mir alles Erlebte wieder und wieder durch den Kopf, bis ich davon schließlich Magenschmerzen bekam. Ein Kaffee war jetzt vermutlich keine so gute Idee.

Zwei Stunden später setzte ich mich auf eine Bank vor dem Smithsonian Institute. Sogar jetzt am frühen Morgen wimmelte es auf der ausgedehnten Rasenfläche davor von Joggern und Touristen. Die ersten Passanten sahen noch besorgt zu mir herüber. Mit meinem ramponierten Gesicht und der geborgten Kleidung hätte ich vermutlich Werbung dafür machen können, was aus Jugendlichen wird, die von zu Hause weglaufen.

Ich hielt den Kopf gesenkt und saß so, dass mir die Haare ins Gesicht fielen. Diese Taktik funktionierte, da von da an niemand mehr auf mich aufmerksam wurde. Es war ein kühler Morgen, ich saß in Roths Kleidung da und fühlte mich todmüde. Innerhalb weniger Stunden war die Welt, wie ich sie kannte, auf den Kopf gestellt worden. Nichts war mehr so, wie ich es gestern noch angenommen hatte. Vermutlich war Roth erstaunt darüber, dass ich nicht komplett ausgerastet war, nachdem er mir alles erzählt hatte. Dafür stand ich jetzt umso dichter davor, jeden Moment die Nerven zu verlieren.

Wie sollten wir ein uraltes Buch finden, wenn niemand wusste, wo es sein könnte? Und wie sollte ich vor einem Dämon beschützt werden, wenn niemand eine Ahnung hatte, wer dieser Dämon war? Und vor allem eines: Wie sollte ich jemals nach Hause zurückkehren können?

Nach Hause zu gehen, war ja mein Plan. Darum hatte ich Roths Loft überhaupt verlassen. Okay, das war nicht der einzige Grund, denn ich brauchte auch etwas Abstand zu ihm, weil sich die Situation zwischen uns verändert hatte. Es kam mir vor, als hätten wir eine Art Handel abgeschlossen, aber das war nicht alles. Da war noch irgendetwas anderes, das sich an diesem Morgen ereignet hatte, das ich aber noch nicht begriff.



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