Cyclop by Cussler Clive

Cyclop by Cussler Clive

Autor:Cussler, Clive [Clive, Cussler]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2013-04-04T04:00:00+00:00


39

Hagen schlenderte in aller Ruhe durch das Einkaufszentrum über der Tiefgarage, in der sie Leonard Hudson verloren hatten. Es lag am Stadtrand von Washington und beherbergte in seinem weitläufigen Gebäudekomplex neben Büros auch eine lokale Rundfunkstation. Der Geruch von frisch gerösteten Nüssen erinnerte Hagen daran, daß er seit Stunden nichts mehr gegessen hatte. Er kaufte sich eine Tüte Cashews und setzte sich einen Augenblick, um die Füße auszuruhen. Von einer Nische aus sah Hagen sich auf einer Fernsehwand die Wiederholung des Startes der Gettysburg an. Das Space Shuttle hatte vor einer Stunde abgehoben, aber da es in den letzten zwölf Monaten fünfmal gestartet war, blieb niemand mehr stehen, um sich dieses Wunder der Technik näher anzusehen. Es war nur noch eine belanglose Nachrichtenmeldung mehr. Aber Hagen erinnerte sie daran, wie dringlich sein Auftrag war.

Nachdem er eine weitere halbe Stunde die Auslagen bewundert hatte, konnte er sich eine erste Vorstellung von der etwas merkwürdigen Zusammensetzung der Kunden dieses Hauses machen. Neben den Hausfrauen stieß er immer wieder auf Männer jüngeren oder mittleren Alters in legerer Kleidung, nicht unähnlich den Typen, die er im Pattenden Laboratory gesehen hatte. Sie erledigten Routineeinkäufe oder holten sich Sandwiches von den Erfrischungsständen. Aber sie trugen nie die üblichen Aktenkoffer eines Angestellten oder die Einkaufstüten eines zum Einkaufen ausgeschickten Ehemannes bei sich. Dafür schienen sie sich recht gut auszukennen. Zwei der Männer verfolgte Hagen, nachdem sie sich Kaffee und einen Imbiß genehmigt hatten. Sie nahmen den Aufzug in das Tiefgeschoß und marschierten durch die Einkaufszone zu einer Eisentür mit der Aufschrift »Nur für Angestellte«.

In Hagens Kopf läutete die Alarmglocke. Hinter einem Regal entledigte er sich des Mantels und seiner Jacke, dann steckte er sich einen Kugelschreiber hinter das Ohr. Als die Bedienung dieser Abteilung, die Betten verkaufte, sich intensiv mit einem Kunden beschäftigte, schnappte er sich einen Stapel Bestellunterlagen vom Kassentisch. Er nahm Kurs auf die Eisentür und gelangte in einen Flur, von dem Türen zu einer Lagerhalle und zwei Ruheräumen abzweigten. An einer dritten Tür stand ein Schild mit der Warnung »Vorsicht – Hochspannung!« Er riß sie auf und sprang hinein. Ein überraschter Sicherheitsbeamter hinter einem Schreibtisch sah auf. »He, Sie haben hier nichts zu suchen …« Weiter kam er nicht, denn Hagen warf ihm die Formulare ins Gesicht und verpaßte ihm einen Karateschlag in den Nacken. Hinter der nächsten Tür warteten noch zwei Wächter, aber Hagen schlug sie in weniger als fünf Sekunden nieder. Er wirbelte herum, um sich der nächsten Bedrohung zu stellen. Hunderte von Augen musterten ihn in erstauntem Schrecken.

Hagen befand sich in einer riesigen Halle. Sie war wie ein Großraumbüro mit Menschen, Schreibtischen, Computern, Kommunikationseinrichtungen und Monitoren gefüllt. Für eine Sekunde war sogar Hagen von der Größe der Einrichtung verblüfft. Dann lief er einfach weiter und ergriff eine entsetzte Sekretärin am Arm. Er zog sie aus ihrem Stuhl.

»Leonard Hudson!« schrie er sie an. »Wo kann ich ihn finden?«

Man sah der Frau ihre Angst an. Ihr Kopf zuckte fast unfreiwillig in eine Richtung. »Da … da … da hinten, hinter der blauen Tür …« stammelte sie.



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