City of cats by Nick Green

City of cats by Nick Green

Autor:Nick Green [Green, Nick]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783473353231
Google: eJTjRgAACAAJ
Amazon: 347335323X
Herausgeber: Ravensburger Buchverl.
veröffentlicht: 2010-07-01T22:00:00+00:00


Monster auf dem Dachboden 12

Und genau dann, als sie dachte, dass es nicht schlimmer kommen könnte, verschwand Ben. Tiffany war in den letzten drei Tagen zweimal vor seiner Wohnungstür gestanden und hatte sich von einer Stimme– wahrscheinlich die seiner Mutter– über die Sprechanlage sagen lassen müssen, dass er nicht da sei. Schließlich fand sie seine Handynummer auf der Kinokarte, die sie als Lesezeichen benutzt hatte. Sie wählte, obwohl sie sicher war, dass niemand abnehmen würde. Jemand fragte vorsichtig: »Ja?«

»Ben?«

»Oh. Hallo, Tiffany. Wie geht’s?«

»Was soll das heißen, wie geht’s? Den Bach runter geht’s! Was fragst du denn so blöd. Gehst du mir aus dem Weg?«

»Nein, bestimmt nicht.« Ben klang müde. »Ich wohne bei meinem Dad. Familienkram. Besser, du weißt nicht, worum es geht.«

Sie hatte den Eindruck, dass er es ernst meinte.

»Ben, wir müssen reden. Du hast gesagt, wir können diesen armen Tieren helfen.«

»Und wie?«

»Irgendwie!« Sie schrie fast. »Wir können doch nicht einfach zuschauen! Die ganzen Leoparden und Tiger in diesen Käfigen und mit Schläuchen im Bauch. Sie können sich nicht umdrehen, sie können sich nicht hinlegen, sie können nicht mal schlafen.« Ihre Stimme versagte. »Ben, bitte! Wir sind ihre einzige Chance.«

Sie wartete.

»Wofür hältst du mich eigentlich?«, fragte Ben. »Glaubst du, das macht mir nichts aus? Was die da mit den Tieren tun, macht mich ganz krank. Sie sollten lebenslänglich dafür kriegen.«

»Dann sorgen wir dafür! Wir gehen zusammen zur Polizei. Sie brauchen doch nur einen Blick in die Fabrik zu werfen.«

»In die Fabrik, von der alle Welt weiß, dass sie leer steht.«

»Nur einen Blick!«, rief sie. »Mehr braucht es nicht. Wir könnten auch was erfinden. Dass sich Drogenhändler dort eingenistet haben. Das wäre nicht mal gelogen.«

»Vielleicht. Aber, Tiffany, wir müssen echt vorsichtig sein. Meine Mutter hat wegen der Sache mit Stanford auch schon mal die Polizei eingeschaltet. Das ist nicht gut ausgegangen.«

»Das hier ist was anderes.«

»Und was, wenn Stanford jemanden von der Polizei kennt? Was ist, wenn er mit allem durchkommt, weil seine Freunde ihn decken? Dann würden wir lediglich preisgeben, wer wir sind und wo wir wohnen. Wenn man eins nicht will, dann ist das, dass John Stanford weiß, wo man wohnt.«

»Ich würd’s riskieren. Wenn Dr.Cobb dadurch das Handwerk gelegt wird.«

»Überleg es dir noch mal«, sagte Ben eindringlich. »Pass auf, ich… Ich ruf dich später noch mal an. Dann denken wir uns irgendwas aus. Mach in der Zwischenzeit keine Dummheiten!«

»Wann soll ich dann welche machen?«

Das Schweigen zwischen ihnen schien zu brodeln.

»Warte halt einfach noch ein bisschen, okay?«, zischte Ben. »Das ist im Moment nicht mein einziges Riesenproblem.«

»Warum? Was gibt es denn Wichtigeres als das?«

»Erzähl ich dir ein andermal.« Ben legte auf.

Mehrere Minuten lang saß Tiffany mit dem Telefon im Schoß da. Sie konnte es nicht fassen. Ben hatte gekniffen. Eine andere Erklärung gab es nicht. Deshalb hatte er sie auch gemieden. Sie wollte schon auf Wahlwiederholung drücken, warf das Telefon dann aber aufs Kopfkissen. Sie verschwendete nur ihre Zeit. Und die Person, mit der sie wirklich hätte reden müssen, war nicht einmal im Land.

Kein Ben, keine MrsPowell. Wie stand es mit den anderen Mitgliedern des Katzenkosmos? Sie hatte die Nummer von Cecile und die von Susie.



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