CHACO #25: Das Fort des Teufels (German Edition) by Carson Thau

CHACO #25: Das Fort des Teufels (German Edition) by Carson Thau

Autor:Carson Thau [Thau, Carson]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Uksak E-Books
veröffentlicht: 2017-06-25T22:00:00+00:00


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Fast geräuschlos traten die vier Männer aus der Hintertür der Baracke ins Freie. Die Luft war angenehm und frisch, Zikaden zirpten, und der Gefängnishof war von dem silberhellen Licht des Mondes überflutet. Die Männer hielten sich im Schatten.

Auf ein verabredetes Zeichen hin lösten sich Chaco und Doolin aus der Gruppe und liefen geduckt auf die Mauer zu. Sie befand sich nur wenige Yards hinter der Baracke.

Niemand entdeckte sie, als sie den Grünstreifen betraten.

Chaco hielt das Seil mit dem Enterhaken, das del Castillo bisher unter seinem Bett verborgen hatte, in der Hand. Er vollführte zwei kräftige, ausholende Bewegungen mit dem Arm, und der Enterhaken flog über die Mauerkrone.

Es verursachte ein klirrendes Geräusch, als er fasste. Chaco erschien es, als müsse es meilenweit zu hören sein.

„ Schnell ‘rauf“, zischte Doolin hinter ihm. „Wir müssen oben sein, bevor jemand da ist, um nachzusehen.“

Chaco zog prüfend an dem Seil. Es straffte sich und hielt. Mit wenigen, kraftvollen Bewegungen zog er sich nach oben. Doolin folgte ihm geräuschlos.

Kid und del Castillo waren inzwischen im Schatten der drei Schlafbaracken bis zur Küchenbaracke vorgedrungen.

Kid stand mit dem Rücken an die Wand gepresst und spähte vorsichtig um die Ecke. Einige Yards entfernt lag das niedrige Gebäude des Waffenschuppens.

Ein einsamer Posten patrouillierte davor auf und ab. Das Gelände war sehr hell erleuchtet, und sie mussten schnell handeln.

Chaco erreichte die Mauerkrone als erster. Er griff über die Steinbrüstung, schwang sich in die Deckung des Rundgangs und robbte einige Schritte vor.

Plötzlich hörte er ein Gewehrschloss hinter sich schnappen.

„ Ganz ruhig, Bastard, ganz ruhig“, sagte eine höhnische Stimme.

Sehr langsam drehte Chaco sich um.

Er blickte in die dunkle Mündung eines Winchesterkarabiners, hinter dem die weißen Zähne eines grinsenden Wachtpostens aufleuchteten.

„ Bleib gleich da unten“, sagte der Mann zu ihm. „Und rühr dich nicht von der Stelle, sonst knallt's.“

Der Mann lehnte sich bequem gegen die Seitenwand des Rundgangs. „So, und jetzt erzähl mir mal, wie du vom Bett losgekommen bist.“

Chaco hatte den schwarzen Schatten von Doolin gesehen, der sich hinter dem Wachtposten über die Brüstung geschwungen hatte. Aber er ließ sich nichts anmerken.

„ Ich hab einfach jeden Abend zum lieben Gott gebetet“, sagte er zu dem Mann. „Da sind mir die Fesseln auf einmal von ganz allein abgefallen.“

„ So, so", sagte der Posten. „Auch noch frech werden. Na, das werden wir dir sehr schnell abgewöhnen. Mach dich auf was gefasst.“

Er holte Luft, um nach der Wache zu rufen, aber kein Laut drang über seine Lippen.

Eine Hand fuhr ihm von hinten über den Mund. Im selben Augenblick wurde ihm ein Bowiemesser in die Seite gestoßen.

Der Mann bäumte sich auf und stöhnte unter der Hand. Aber Doolin ließ nicht eher locker, bis der Körper schlaff und leblos in seinen Armen hing. Dann ließ er ihn zu Boden gleiten.

„ Schnell weiter“, sagte er zu Chaco. „Wir müssen auf die andere Seite.“

Geduckt liefen sie durch den Rundgang.



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