Cato 16 - Imperator by Scarrow Simon

Cato 16 - Imperator by Scarrow Simon

Autor:Scarrow, Simon [Scarrow, Simon]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-453-47149-8
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2018-07-08T16:00:00+00:00


KAPITEL 24

Macro blickte sich ein letztes Mal um, um wirklich sicherzugehen, dass ihm niemand gefolgt war. Es war schon Abend, und die letzten Sonnenstrahlen tauchten die höchsten Gebäude in ein warmes Licht. Alles andere lag im Schatten, und ein kalter blauer Farbton hatte sich über die Straßen gelegt. Der Eingang zum Hof hinter dem Badehaus lag an einer ruhigen Seitenstraße. Außer Macro eilten nur eine Handvoll Leute vorbei. Niemand schien ihn zu beachten, und niemand hielt sich länger als nötig auf der Straße auf. Er nickte sich selbst zu, bevor er in den Hof trat. Ein älterer Sklave war für das Feuer unter dem Badehaus zuständig, das die Wärme für die Fußbodenheizung lieferte. Wie immer gab ihm Macro eine Sesterze, damit er sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmerte.

»Danke, Herr.« Der alte Mann tippte sich mit der Münze an die Stirn.

»Irgendein Zeichen von meinem Freund?«, fragte Macro.

»Nicht seit du das letzte Mal nach ihm gefragt hast.«

»Nicht?« Macro zog die Stirn in Falten. Er hatte seit Tagen nichts mehr von Cato gehört, obwohl er sein Zeichen hinterlassen und wie vereinbart im Dampfbad gewartet hatte. Macro hatte zwar vollstes Vertrauen in die Fähigkeit seines Freundes, auf sich aufzupassen, dennoch machte er sich große Sorgen. Es war nicht ausgeschlossen, dass seine Feinde ihn aufgespürt, getötet und irgendwo beseitigt hatten. Macro klammerte sich an die Hoffnung, dass Cato für Pallas lebendig von größerem Nutzen war als tot, und versuchte sich damit zu trösten, dass es nicht unbedingt etwas Schlimmes bedeuten musste, dass sein Freund nichts von sich hören ließ. Er seufzte und wandte sich wieder dem Sklaven zu. »Wenn du ihn siehst, sag ihm, er soll dringend mit mir Kontakt aufnehmen. Hast du verstanden?«

»Ja, Herr. Und was ist mit dem anderen Mann?«

»Mit dem anderen Mann?« Macros Magen krampfte sich zusammen. »Welcher andere Mann?«

Der Sklave lächelte und tippte sich an die Nase. »Das kostet eine Kleinigkeit, Herr.«

Macro seufzte und biss die Zähne zusammen. Er machte einen Schritt vor, packte den Mann an seinen drahtigen Haaren und drückte seinen Kopf unsanft gegen die Wand neben der offenen Ofentür des Hypokaustums. Mit seiner freien Hand zog er einen Dolch und setzte ihn dem Sklaven an die weiche Stelle unter dem Kinn. Ein Blutstropfen trat hervor und lief an der scharfen Klinge hinunter. Die Hitze aus dem Ofen wallte gegen die Beine der beiden Männer.

»Solche Spielchen mag ich gar nicht, du wertloses Stück Scheiße. Ich habe dich gefragt, von welchem Mann du sprichst. Rede, sonst wird sich gleich ein unangenehmer Geruch von gebratenem Fleisch im Badehaus ausbreiten.«

»D-da war ein Mann, kurz nachdem du vor ein paar Tagen weggegangen warst«, sagte der Sklave hastig. »Er hat gesagt, er kennt dich und du hättest vielleicht etwas für ihn hinterlassen. Davon weiß ich nichts, hab ich gesagt, nur dass du manchmal ein Zeichen an der Wand hinterlässt.«

Macro zischte vor Wut. »Das hast du ihm erzählt?«

»Das sind doch nur Kreidezeichen, Herr«, winselte der Sklave. »Was kann daran so schlimm sein, dass ich es ihm gesagt habe?«

»Das kann sogar sehr schlimm sein, du alter Narr.



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