Castingshow by Acker Andreas

Castingshow by Acker Andreas

Autor:Acker, Andreas [Acker, Andreas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: amazon, Thriller, anAndyL, anMehmet
veröffentlicht: 2015-12-13T23:00:00+00:00


46.

Vor dem Speisesaal wartete Trapp. Ein Klumpen materialisierte sich in meinem Magen, als ich ihn sah, fürchtete ich doch, er würde mich auffliegen lassen. Und tatsächlich winkte er mir zu, als er mich sah. Er trug ein Headset und ein Klemmbrett und sah ziemlich wichtig aus. Heike beachtete er nicht mit auch nur einem kleinen Seitenblick.

Ich ging zu ihm, sicher, dass er einen Weg gefunden hatte, die auf ihn gerichtete Waffe in meine Richtung zielen zu lassen.

»Arne, Sie werden im Tagungsraum Zwei erwartet«, sagte er.

»Warum?«

»Man möchte Ihnen etwas mitteilen. Leider weiß ich nicht, was das ist. Und selbst wenn, dürfte ich nicht mit Ihnen darüber sprechen. Ich bin nur für das Bildmaterial zuständig.«

Er lächelte und zuckte entschuldigend die Schultern.

»Danke«, sagte ich und folgte den anderen Autoren in Richtung der Tagungsräume, bog dann jedoch in den Interviewraum ab.

Die bekannte Stimme begrüßte mich und bat mich Platz zu nehmen. Ich setzte mich und war mir sicher, dass man mir nun eröffnen würde, dass ich die Show sofort verlassen müsse, weil ich die Spielregeln gebrochen hatte. Entweder man hatte mich mit dem Handy erwischt oder Trapp hatte sein schlechtes Gewissen erleichtern wollen und ausgepackt. Ich schloss die Augen. Warum hatte ich nicht einfach den Dingen ihren Lauf gelassen? Warum hatte ich versucht, Einfluss zu nehmen? Die Antwort war einfach und trug zwei Namen. Dennis und Jennifer.

Auch wenn ich mir diese Fragen heute noch stelle – jeden Tag stelle ich sie mir – sollte ich doch überrascht werden.

»Arne, wir haben das Bildmaterial geprüft.«

Ich versuchte, nicht zu auffällig auszuatmen. Natürlich, die Nachricht auf meinem Laptop! Ich selbst hatte um Nachricht bis heute Abend gebeten.

»Ja. Was haben Sie herausgefunden?«

»Nun, um ehrlich zu sein, nichts.«

»Nichts?«

»Wir haben sämtliche Kameraeinstellungen in ihrem Zimmer und dem Gang mehrmals überprüft, und zwar vom frühen Morgen bis zu dem Zeitpunkt, als Sie vom Frühstück zurückgekehrt sind. Außer Ihnen hat nur das Zimmermädchen Ihren Raum betreten.«

»Dann war sie es.«

»Nein, war sie nicht. Sie war die ganze Zeit über im Sichtbereich einer der Kameras, mit Ausnahme natürlich in der Zeit, als sie Ihr Badezimmer gereinigt hat. Dort haben wir ja keine Kameras. Aber im Wohnbereich war sie lückenlos zu sehen, wie Sie den Raum gereinigt hat. Sie hat zwar auch den Schreibtisch von Staub gereinigt und ein wenig aufgeräumt, allerdings hat sie den Laptop nicht angerührt. Sie kann es nicht gewesen sein.«

»Und sonst? Wer war sonst noch in meinem Zimmer?«

»Wie gesagt. Niemand.«

»Eure Nachricht, wer schickt die auf die Laptops? Dann muss er es gewesen sein!«

»Nein. Die Nachrichten werden im Team erarbeitet und zentral versandt. Eine Manipulation ist äußerst unwahrscheinlich.«

»Aber nicht unmöglich.«

»Das ist wohl wahr. Aber eine Frage: Warum sollte Ihnen jemand diese Nachricht senden? Das macht in unseren Augen keinen Sinn. Jeder hier hat einen Job zu verlieren, warum also sollte man diesen gefährden?«

Ich warf die Hände in die Luft. »Ich weiß es nicht. Vielleicht habe ich einem aus Eurer Truppe mal das Pausenbrot geklaut. Keine Ahnung. Fakt ist, dass die Nachricht in Großbuchstaben auf meinem Monitor prangte.«

Die Stimme sprach immer in der gleichen Tonlage, keine Emotion war aus ihr herauszuhören.



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