Carialle: Das Raumschiff, das siegte by Anne McCaffrey Jody Lynn Nye

Carialle: Das Raumschiff, das siegte by Anne McCaffrey Jody Lynn Nye

Autor:Anne McCaffrey, Jody Lynn Nye [Anne McCaffrey, Jody Lynn Nye]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


»Da haben wir mal ein zeitgenössisches Stück. Nicht schlecht«, sagte Carialle in zähneknirschender Anerkennung.

Keff drehte den Kelch, bis er den Fackelschein widerspiegelte. Er klopfte mit einem Fingernagel dagegen und lauschte dem lieblichen Klang.

Ein haargesichtiger Diener erschien neben Keff, einen irdenen Krug in der Hand, um Keffs Glas mit dunklem, goldenem Wein zu füllen. Keff lächelte ihn an und beschnüffelte die Flüssigkeit. Sie duftete nach Honig und Kräutern.

»Trink das nicht«, sagte Carialle nach kurzem Zögern, um erst die Meßdaten aus Keffs Nasenimplantat auszuwerten. »Voll von Sulfiden. Und falls du die Borgias für eine lustige Familie halten solltest – das Zeug enthält genug Strychnin, um dich gleich sechsmal umzubringen.«

Erschreckt schob Keff das Glas von sich. Es verschwand und wurde sofort von einem leeren ersetzt. Eine weitere Dienerin schwebte herbei und goß ein zedernrotes Getränk ein. Keff lächelte die Frau mit dem Gesichtspelz an, worauf sie kurz die Mundwinkel hochzog, bevor sie zum nächsten Gast weitereilte.

»Wer hat meinen Wein vergiftet?« flüsterte Keff und ließ den Blick durch die Runde schweifen.

Chaumel sah mit besorgtem Ausdruck zu ihm hinüber. Keff nickte und lächelte, um ihm zu zeigen, daß alles in Ordnung sei. Der silberne Zaubermann erwiderte das Nicken und setzte seinen Gang von einem Gast zum anderen fort.

»Ich weiß es nicht«, antwortete Carialle. »Im Krug war keins, ist auch immer noch keins, aber ich war nicht schnell genug, um den Energiestoß bis zu seinem Verursacher zurückzuverfolgen. Scheint allerdings kein unbekanntes Verfahren zu sein.«

Neben jedem Zauberer erschien nun ein Edler Wilder. Neugierig musterte Keff sie. Jeder hatte seinen eigenen Gesichtsschnitt. Manche wirkten tierähnlicher als andere; zweifellos stammten sie aus den Heimatprovinzen der Zaubermenschen. Asedows Diener sah sogar wie ein Sechsfüßler aus. Der Diener des schönen Mädchens war kaum mutiert, nur sein Augenschnitt hatte etwas von einer Raubkatze. Potria würdigte ihren Schweinemenschen keines Blicks, reichte ihm nur mit steifem Arm ihren Kelch. Vorsichtig kostete der Edle Wilde einen Schluck. Ihm widerfuhr nichts, dafür brachen zwei andere Diener ganz in der Nähe unter Krämpfen zusammen. Sie verschwanden auf der Stelle und wurden durch andere ersetzt. Der Schweinemann reichte seiner Gebieterin den Kelch zurück, die Augen so weit aufgerissen, daß das Weiße deutlich zu erkennen war, und wartete mit geballten Fäusten auf ihr zustimmendes Nicken. Andere Zauberer, denen ihr erster Trunk schon gemundet hatte, hoben die Gläser und riefen laut nach den Mundschenken.

»Vorkoster! Es gibt wirklich mehr zwischen Himmel und Erde, als sich deine Schulweisheit träumen läßt, Horatio«, meinte Keff.

»Hmph!« machte Carialle. »Das ist ja wohl die Untertreibung des Tages. Ich wünschte, du könntest sehen, was ich gerade sehe. Diese dahingegossen wirkenden Posen sind nichts anderes als eben dies – Posen. Ich zeichne alles für dich auf… du liebe Güte, das wird wahrscheinlich achtzehn Prozent meines gesamten Gedächtnisspeichers beanspruchen! Schließlich überwache ich nicht nur drei Sprachformen parallel zueinander. Im geheimen passiert hier noch sehr viel mehr. Jeder Vertreter unseres Zaubervolks ist nämlich so verspannt, daß ich mich schon fragte, wie sie überhaupt noch etwas herunterbekommen. Die Luft quillt über von Energieübertragungen, von merkwürdigen, winzigen Gravitationsschächten, von Niedrigfrequenzsignalen und Mikrowellen.«

»Kannst



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