Blutgeboren (Ulrika die Vampirin 1) (German Edition) by Nathan Long

Blutgeboren (Ulrika die Vampirin 1) (German Edition) by Nathan Long

Autor:Nathan Long [Long, Nathan]
Die sprache: deu
Format: azw3
Herausgeber: Black Library
veröffentlicht: 2017-03-25T00:00:00+00:00


Kapitel Vierzehn

Krallen in der Nacht

Ulrika wich vor ihm zurück. »Ihr irrt Euch, mein Herr. In der Aufregung müsst Ihr irrtümlich …«

»Ich weiß genau, was ich gesehen habe!«, fuhr er in der gleichen Lautstärke fort, während die Hand leicht zitterte, mit der er das Schwert hielt. »Seht doch! Deren Blut tropft noch von Euren Händen! Keine Sterbliche hätte mich so tragen können, wie Ihr es getan habt!«

Sie wich weiter vor ihm zurück und ihre Hoffnung schwand. »Templer Holmann … Friedrich, bitte …«

»Nennt mich nicht so, Hure der Finsternis!«, unterbrach er sie. »Ich weiß, was Ihr getan habt. Ihr habt mich mit Euren sanften Worten und Eurer üblen Hexerei verführt! Ihr habt mich dazu gebracht zu glauben, dass …« Es kostete ihn Mühe, das auszusprechen, was er ihr an den Kopf werfen wollte. »Ihr habt mich dazu verleitet, meinen Eid zu verraten! Ihr habt mich mit Eurer Verderbtheit beschmutzt!«

Es war schrecklich, seinen verletzten Gesichtsausdruck zu sehen. Das war genau das, was sie hatte vermeiden wollen. »Templer, bitte«, flehte sie ihn an. »Lasst mich erklären.«

»Es gibt nichts zu erklären«, fuhr er sie an und zog eines der Glasröhrchen aus seinem Schultergurt. »Ihr seid ein Teufel in der Gestalt einer Frau! Ein Feind des Imperiums und der Menschheit selbst! In Sigmars Namen werde ich Euch vernichten!«

Er schleuderte ihr die Phiole entgegen und machte einen Satz auf sie zu, doch seine Verletzungen und sein Zorn machten seine Attacke zu einem tollpatschigen Bemühen, dem sie mühelos ausweichen konnte.

»Aber ich habe Euch das Leben gerettet!«

»Auch nur Teil Eurer Verführung«, fauchte er und holte erneut nach ihr aus. »Ihr rettet mir das Leben, um unter diesem Vorwand meine Loyalität zu gewinnen! Ihr wollt mich zu Eurer Schachfigur machen! Zu einem verliebten Spion, der für Euch gegen seine Herren arbeitet!«

»Das ist nicht wahr!«, beteuerte Ulrika, wusste aber, dass jedes Wort vergebens war. Er war ein Templer Sigmars, sein Glaube war zu fest in ihm verankert. Er konnte in ihr niemals etwas anderes sehen als ein Monster. Wieder regte sich die Versuchung, sich von ihm zu nähren, doch sie verwarf dieses Ansinnen. Sie wollte nicht das sein, für das er sie hielt.

Natürlich blieb ihr dann nur, ihn zu töten. Es stand außer Frage, dass sie genau das tun sollte. Er kannte ihr Geheimnis. Er wusste, sie hatte irgendetwas mit den unlängst entlarvten Vampirinnen zu tun. Ihm war alles bekannt, was sie über den Mord im Pesthaus wusste, und er kannte das Geheimnis hier auf dem Friedhof. Er musste sterben und es würde eine Leichtigkeit sein, ihn zu töten. Er konnte kaum sein Schwert heben und genauso mühsam war es für ihn, seine Phiolen nach ihr zu werfen. Er humpelte und er war langsam. Sie musste nur seine Klinge zur Seite schlagen und ihren Säbel in sein Herz treiben, dann würde es vorüber sein.

Wieder machte er einen Schritt auf sie zu und schleuderte eine weitere Phiole auf sie, die sie mit dem Säbel ablenkte. Dann ging sie zur Seite und wich so dem Schwerthieb aus, der sie hatte treffen sollen. Der Templer geriet ins Taumeln und fing sich erst, als er sich an der Wand abstützen konnte.



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