Blockade um Sol by Arndt Ellmer

Blockade um Sol by Arndt Ellmer

Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Solare Residenz, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2000-02-15T01:00:00+00:00


6.

KorraVir verseuchte blitzartig alle syntronisch gesteuerten Netzwerke der Stadt. Übergangslos erloschen die Lichter. Terrania hüllte sich in Dunkelheit.

Perry Rhodan hielt den Atem an und wartete.

Eineinhalb Sekunden dauerte der Zustand, dann flammten sechzig Prozent der vielen Milliarden Lampen und Leuchteinheiten der Megalopolis wieder auf. „Na bitte", sagte Gucky an seiner Seite. Sie standen auf der Aussichtsplattform eines Turms am östlichen Rand von Happytown. „Läuft doch alles wie geschmiert."

Die vor acht Jahren installierten Sicherheitsvorkehrungen funktionierten. Alle vernetzten Syntroniken des Krisengebietes schalteten sich ab. Positroniken übernahmen deren Tätigkeit.

Vierzig Prozent der zivilen Systeme verfügten jedoch über keine solchen Ersatzsysteme. Im Solsystem herrschte nach dem Verlust des Hayok-Sternenarchipels nach wie vor Knappheit an positronischen Bausteinen.

Dafür gab es im militärischen Bereich keinerlei Ausfälle. Wie wertvoll das in solchen Zeiten war, konnte man nur unzureichend in Worte fassen.

Wichtige Steuersysteme Terranias übernahm NATHAN aus der Sicherheit seines K-Dammes heraus. Alle bisherigen Kommunikationslinien wurden stillgelegt, damit sich das Virus nicht ausbreiten konnte „P-LAOTSE an Rhodan", meldete sich eine ungewohnt nüchterne Stimme. „P" stand für „Positronisches System" im Rechnersystem der Solaren Residenz. „Es sind keine öffentlichen Back-Up-Systeme betroffen."

Das war eine gute Nachricht. Es erleichterte die spätere Wiederherstellung der syntronischen Datenbestände. Fürs erste waren diese allerdings verloren, denn mit der Abschaltung der Syntrons fehlte den mikrokosmischen Speicherfeldern die Energie. Alle Informationen erloschen. „Gibt es Hinweise auf verräterische Transmitteraktivitäten?" erkundigte sich Rhodan. „Keine, Perry", antwortete P-LAOTSE. „Die Emissionen gingen entweder im allgemeinen energetischen Wirrwarr unter, oder sie existieren nicht."

Die Agenten der Tu-Ra-Cel benutzten mit hoher Wahrscheinlichkeit kleine, transportable Abstrahleinheiten mit einer nahezu perfekten Abschirmung. Damit konnten sie sich im Solsystem zumindest eingeschränkt bewegen und sich dem Zugriff möglicher Häscher entziehen. „Residor ist auf dem Weg zur Erde", fuhr die Steuerpositronik der Solaren Residenz fort. „Er kommt mit dem Gleiter. Deshalb wird es eine Weile dauern, bis er eintrifft."

Aus einem der Steuerzentren traf die Meldung ein, daß Terrania gleichzeitig mit der Umschaltung auf Positronik-Betrieb vom Umland der Wüste Gobi und damit von ganz Asien getrennt worden war. Es existierte im Augenblick keine Vernetzung. Die Hauptstadt der Erde war isoliert, eine Insel mitten in der Wüste.

Gemeinsam mit Gucky kehrte Rhodan in die Nähe der Solaren Residenz zurück. Das schwebende Bauwerk hatte sich in einen tiefblauen Paratronschirm gehüllt. In der hereinbrechenden Nacht reichte dessen Leuchten bis zum Horizont.

Mit einem Gleiter durchquerten die beiden Unsterblichen die Strukturlücke im Paratron und landeten auf einer der oberen Plattformen in der Nähe des Restaurants. Wenig später saßen sie im „Marco Polo" in einem abgeschirmten Bereich und warteten dort auf den TLD-Chef. Überall zwischen den Tischen ragten Hologramme verschiedener Trivid-Sender auf.

Ununterbrochen berichteten die Kommentatoren über die Vorfälle.

Perry Rhodan verfolgte die Aufzeichnungen mit ausdrucksloser Miene. Sein Gleichmut täuschte jedoch. Wer ihn kannte, wußte, daß er innerlich starken Anteil nahm. Er ballte die Hände zu Fäusten, bis die Nägel schmerzhaft ins Fleisch schnitten.

Inzwischen stand fest, daß es sich um insgesamt zehn professionelle Überfallkommandos gehandelt hatte. Im Emissionsfeuerwerk explodierender Transmitter und hochfahrender Positroniksysteme war es neun davon gelungen, durch geheime Transmitter zu fliehen und selbst den kleinsten Hinweis auf ihren Fluchtweg zu vertuschen.



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