Bitterzarte Lust by Gabriele Gremmel

Bitterzarte Lust by Gabriele Gremmel

Autor:Gabriele Gremmel
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
ISBN: 9783939229360
Herausgeber: Christine Janson Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Rosebud

Dienstagabend, kurz bevor ich ins Bett ging, kam das erste Mal dieses Gefühl in mir auf. Nur kurz, aber es war da. Ich würde es als eine Art Trotzgefühl bezeichnen, und ich fragte mich allen Ernstes, ob ich wirklich mit diesem neuen Ding, wie nanntest du ihn? Rosebud, ins Büro fahren soll. Ich gebe ja zu, dass bei uns so einiges auf der Strecke geblieben ist. Aber so ist es nun mal, wenn man sich nur an den Wochenenden sieht. Unsere eigentliche Planung war dies nicht, doch manchmal kommt eben alles anders.

Seit fast zwei Jahren bist du aus beruflichen Gründen als Pendler unterwegs, und wir fingen an, unser gemeinsames Leben auf die Wochenenden zu beschränken. Was natürlich nicht ganz einfach ist, abgesehen davon, lief mit dem Sex auch nicht alles so rund. Und dann kamst du am vergangenen Wochenende mit diesem Metallding an. Ich wusste nicht recht was ich davon halten sollte. Schön, er sieht verlockend aus, ein geformter Dildo an dessen Ende sich ein glitzernder Stein befindet. Man könnte ihn auch ohne weiteres als Briefbeschwerer nehmen, kam mir spontan in den Sinn. Doch du erklärtest mir die Vorzüge aus deiner Sicht so eingehend, dass ich lächeln musste.

»Schau doch mal, führt man ihn ein, bleibt als Krönung nur der Stein sichtbar. Als würde er in einem Schmuckkästchen verweilen«, waren deine Worte.

Ich fand den Vergleich nicht ganz passend, doch deine Euphorie war so groß, dass ich mir einen Kommentar verkniff. Ich erfuhr, dass du ihn im Internet entdeckt hattest, und du warst dir ganz sicher, dass dies unsere Sexualität aufpeppen würde. Gut, dagegen ist ja nichts einzuwenden, doch dann kamst du mit einer ganz anderen Idee heraus. Ich sollte das gute Stück am Mittwochmorgen anal einführen, und damit ins Büro fahren. Du wusstest noch aus der Vergangenheit, dass mein Chef mittwochs seine Herrenrunde hat, und deshalb das Büro früher verlässt.

Du wolltest mir eine sms senden, um mich aufzufordern auf die Toilette zu gehen, damit ich mich zum Höhepunkt streicheln kann. Du warst dir nämlich ganz sicher, dass der Rosebud meine Lust kitzeln würde, und ich nicht wiederstehen könnte. Und dadurch, dass wir uns die Nachrichten gegenseitig senden, wären wir quasi im selben Moment zusammen, zumindest gedanklich. Eine letzte sms sollte ich dir senden, wenn ich erfolgreich war. Was in diesem Fall bedeutete, dass ich einen Orgasmus hatte. Ich bezweifelte stark, dass es funktionieren könnte. Na ja, und wenn ich dann am Morgen mit dem Fahrrad ins Büro fahre, hätte ich gleich die doppelte Freude daran.

Du hast es mir als so lustvoll verkauft, das ich spontan ja sagte. Heute ärgere ich mich darüber, denn bereits am Sonntagabend war ich nicht mehr so überzeugt davon. Aber deine Augen leuchteten so glücklich, dass ich unmöglich absagen konnte. Klar, ich könnte so tun, als ob. Du würdest es ja nicht heraus bekommen. Schließlich können Frauen ja fast perfekt mogeln, wenn es darum geht, einen Orgasmus vorzutäuschen. Doch ich stehe nicht auf diese Art von Selbstbetrug. Außerdem, wenn ich ganz ehrlich sein soll, reizt mich dieser Versuch, wie du ihn nanntest, doch mehr, als ich zugeben mag.



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