Belle et la magie: Alle Bände in einer E-Box! by Valentina Fast

Belle et la magie: Alle Bände in einer E-Box! by Valentina Fast

Autor:Valentina Fast [Fast, Valentina]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-64660-313-2
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


2. Kapitel

Auszug aus dem Regelwerk der Wicca:

Jeder Wicca, der innerhalb dieses Reiches leben möchte, hat sich den Regeln zu beugen, die zu unser aller Wohl niedergeschrieben wurden.

Am nächsten Morgen wurde ich durch leises Miauen und eine winzige Zunge, die über mein Gesicht schleckte, geweckt.

Ich öffnete ein Auge und blickte direkt in die tiefschwarzen Pupillen von Pinky, die mich vorwurfsvoll anschaute.

»Bonjour, ma minette«, murmelte ich und betrachtete die kleine Miezekatze, wie ich sie gerade betitelt hatte. Sie rieb ihr Gesicht an meinem, in der Hoffnung, dass ich ihrem Hunger ein Ende bereitete.

Natürlich hatte sie Hunger. Den hatte sie immer.

Ihre Antwort war ein lautes Miau.

»D'accord«, gähnte ich und strich mir erfolglos den Schlaf aus meinem Gesicht, während ich mich langsam aufsetzte. Mein Blick glitt nach oben zu dem kleinen Dachfenster, über dem dunkle Herbstwolken hingen. Einen Moment lang versank ich in diesem Anblick, bevor ich schwerfällig aus dem Bett krabbelte und mich streckte. Dabei untersuchte ich kurz mein Bein, auf dem aber nur noch ein paar leuchtend rote Narben zu sehen waren. Ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen, auch weil ich schon wieder an Gaston denken musste.

Schnell schüttelte ich den Kopf. Ich verhielt mich echt bescheuert! Sollte ich nicht eigentlich sauer auf ihn sein? Doch er hatte mich immerhin davor bewahrt, in den Fluss zu fallen, also würde mein endgültiges Urteil über ihn wohl nicht ganz so schrecklich ausfallen.

Ich wollte gerade ins Badezimmer marschieren, als mir meine neue Wohnsituation wieder einfiel und ich zunächst einmal gewissenhaft klopfte. Ich ließ einen Moment verstreichen, bevor ich – da ich nichts hörte – die Tür öffnete und hineinging, um mich für den Tag frischzumachen.

Eine Viertelstunde später stand ich vor meinem Bett, noch immer in dem schwarzen Shirt, an dem Gastons Geruch haftete, und starrte missmutig auf den Klamottenhaufen zu meinen Füßen. Ich hatte wirklich, wirklich absolut keine Lust, diese schmutzige Kleidung heute noch einmal zu tragen.

Auf einmal klopfte es unten an der Tür. Überrascht wandte ich mich um, doch da trat schon jemand ins Zimmer.

Es war Fiona. Sie schaute mich mit erhobenen Augenbrauen an und musterte meinen knappen Aufzug abschätzig.

»Guten Morgen«, rief ich ihr zu.

»Dir auch einen guten Morgen«, erwiderte sie seltsam gut gelaunt und schloss die Tür wieder hinter sich. »Du brauchst Kleidung und Gaston meinte, ich soll dir zudem beim Einrichten helfen.«

»Ja, das wäre nett«, nickte ich und stieg die schmale Wendeltreppe hinunter, während Pinky sich auf meinem Bett räkelte, als hätte sie mich vorhin nicht so vehement wecken wollen.

Mit einem Stirnrunzeln betrachtete ich Fionas vergnügten Gesichtsausdruck, der sie geradezu sympathisch wirken ließ. Ich hatte keine Ahnung, was ich davon halten sollte. War das hier ein ernst gemeintes Friedensangebot? Ein Waffenstillstand? Oder nur eine Ablenkungstaktik?

»Ich würde sagen, du solltest von nun an nicht mehr ausschließlich Schwarz tragen, weil das einfach zu auffällig wäre. Obwohl du sowieso auffallen wirst, weil du neu bist.«

»Juhu, ich bin die Neue«, seufzte ich und hob meine Augenbrauen. »Also, wie machen wir das mit den Klamotten?«

»Einen Moment noch«, murmelte sie und plötzlich war draußen ein lautes Poltern zu hören.



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