Beefy ist an allem Schuld by Eric Malpass

Beefy ist an allem Schuld by Eric Malpass

Autor:Eric Malpass
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Tags: read, Jugend
ISBN: 9783499119842
Herausgeber: Rowohlt
veröffentlicht: 1980-01-01T23:00:00+00:00


12

Im Garten des Schlosses draußen vor der Stadt begoß Lord Wapentake die Tulpen seiner Frau mit einem Unkrautvertilgungsmittel. Nicht etwa mit Absicht, denn er war ein gutartiger Mann. Er hatte nur die Packungen verwechselt.

Lady Wapentake kam mit allen Anzeichen der Erregung auf ihn zu. Doch als sie sah, womit ihr Mann beschäftigt war, stutzte sie. »Was gießt du da auf meine Tulpen, Mortimer?« fragte sie mißtrauisch.

»Kunstdünger, meine Liebe. Das wird ihnen großartig bekommen.«

Lady Wapentake schien nicht sehr überzeugt. »Es wäre mir wirklich lieber, du würdest das Walters überlassen, schließlich wird er dafür bezahlt.« Dann fiel ihr wieder ein, warum sie gekommen war. Sie rang die Hände und sagte: »Ich bin nicht hier, um mich mit dir über Tulpen zu unterhalten. Etwas Entsetzliches ist passiert, Mortimer. Die Carson hat gekündigt.«

»Wer ist die Carson?« fragte Lord Wapentake, der gerade in dem Strahl aus seiner Sprühdose einen Regenbogen zu entdecken glaubte.

Lady Wapentake seufzte. »Ich bitte dich, Mortimer, versuche doch, dich ein wenig zu konzentrieren. Die Carson ist unsere Haushälterin – ich verliere eine Perle.«

Langsam richtete er sich zu seiner vollen Größe auf und starrte seine Frau an.

»Ich bin schließlich kein Trottel«, sagte er ruhig und würdevoll. »Natürlich kenne ich den Namen unserer Haushälterin. Meine Güte, sie ist schließlich seit Jahren bei uns, und vor ihr schon ihre Mutter.«

»Sie hat gekündigt, Mortimer!« Lady Wapentakes Stimme überschlug sich fast.

»Genauso wie ihre Mutter. Kündigte und heiratete irgend so einen Kerl. Kann mich jetzt nicht mehr an seinen Namen erinnern. Wie hieß er bloß noch? Hat immer Schachfiguren aus kleinen Holzstückchen geschnitzt. Schauderhaft geschmacklose Dinger übrigens.«

»Mortimer, diese Schachfiguren interessieren mich überhaupt nicht. Die Carson hat gekündigt!«

»Warum macht sie denn solche Geschichten? Du hast sie doch nicht etwa schikaniert, Alice?« fragte er argwöhnisch.

»Sie will heiraten.«

Mortimer rührte unbeirrt in einem Eimer mit seinem Höllengebräu herum. »Sag ihr, daß ich ihr das nicht erlaube«, antwortete er, und damit war das Thema für ihn erledigt.

»Also, nun hör mir doch einmal zu«, knirschte Lady Wapentake zwischen ihren aristokratischen Zähnen hervor. »Wir müssen uns sofort um eine neue Haushälterin bemühen, und du weißt, wie schwierig das heutzutage ist. Ich selbst werde mich natürlich sogleich an die Stellenvermittlung wenden, aber ich möchte, daß auch du dich umhörst. Vielleicht weiß ja der Pfarrer jemanden.«

»Schon gut, meine Liebe.« Lord Wapentake setzte sein gutgemeintes Zerstörungswerk fort. Lady Wapentake blieb noch einen Augenblick besorgt stehen. Dann ging sie wieder ins Haus. Hoffentlich wußte Mortimer wenigstens, was er da mit ihren Lieblingstulpen anstellte. Und hoffentlich war ihm aufgegangen, was für eine Katastrophe die Kündigung der Haushälterin bedeutete. Die Carson war einfach unentbehrlich. Nachdenklich nahm sie den Hörer auf und rief die Stellungsvermittlung an. Nein, man bedauerte unendlich, aber zur Zeit sei niemand da, den man empfehlen könne. Ja, man würde es gern vormerken, bestimmt. Man werde alles tun…

Lady Wapentake legte den Hörer auf und seufzte.

Ein Kopf erschien in der Tür. »Gerade ist mir der Name von diesem Burschen wieder eingefallen«, sagte Lord Wapentake. »Carson hieß er.«



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.