Avatare ESCHERS by Michael Nagula

Avatare ESCHERS by Michael Nagula

Autor:Michael Nagula [Nagula, Michael ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: TERRANOVA, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2007-04-20T01:00:00+00:00


5.

Es gab ein leises Geräusch, als die beiden Projektionen materialisierten, ein Fomp!, als würden schlagartig zwei Luftballons aufgeblasen. Aber da ihre Deflektoren eingeschaltet waren, gingen die Arbeiter auf der Aaron-Quippo-Werft stillschweigend darüber hinweg.

Vielleicht warfen sie einen flüchtigen Blick in Richtung der Geräuschquelle, doch als dort nichts zu sehen war, vergaßen sie den Vorfall gleich wieder. Es war eine belanglose Irritation. Sie waren ständig vom Lärm und der Betriebsamkeit einer Großbaustelle umgeben. Weshalb sollten sie also diesem unbekannten Geräusch größere Bedeutung beimessen?

Auch das Geräusch des fluchenden Merlin Myhr ging im Baustellenlärm unter, obwohl jeder, der gehört hätte, wie unmittelbar neben ihm ein Unsichtbarer „Mist!" rief, keinen Zweifel mehr daran gehabt hätte, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging.

Der Avatar hielt im Schutz des Deflektorfeldes das hochgezogene rechte Knie umklammert und hüpfte auf dem linken Bein im Kreis. Er warf dem Kegelroboter einen vernichtenden Blick zu, der sich gerade mit einem zehn Meter langen Panzotrenbrett unter dem Tentakel umgedreht hatte, als Myhr und Pal Astuin materialisierten. Das Ende des Bretts hatte den Kleineren direkt unter der Kniescheibe erwischt. „Ich wünschte, ESCHER würde ein wenig schneller wachsen", forderte Myhr. „Dann könnte er uns schneller mit paranormalen Fähigkeiten ausrüsten."

„Suggestion und Teleportation reichen dir nicht? Willst du dich etwa an dem armen Roboter rächen? Ihn telekinetisch durch die Luft wirbeln und auf dem Boden zerschmettern?" Aus Astuins Stimme sprach Verachtung. „Du setzt deine Psi-Gaben ja jetzt schon falsch ein."

Myhr blickte seinen Partner zornbebend an. „Was soll das heißen?"

„Du hast den Schlag gespürt, oder nicht?"

Und als Astuin auf sein Knie deutete, das er immer noch umklammert hielt, dämmerte seinem Partner, was gemeint war.

Als paraphysikalische Projektion war er eigentlich materielos, der energetische Stellvertreter einer echten Person, ein quasilebendiger Avatar. Aber er konnte sich bewusst Materie verleihen, was er im Sichtbarkeitsmodus auch nutzte. Es wäre einfach zu peinlich gewesen, auf Luna jemandem zu begegnen, der verdutzt miterlebte, dass er durch einen hindurchgehen konnte. „Mist!", rief Myhr, als ihm bewusst wurde, dass er an dem Vorfall selbst schuld war.

Aus reiner Gewohnheit hatte er sich als Materie betrachtet. Dabei befanden sie sich im Schutz eines Deflektorfelds, und er hätte sich eigentlich materielos „denken" sollen.

Er schüttelte das erhobene Bein aus und setzte es ab. Im gleichen Augenblick, als er seine Materiehaftigkeit „weggedacht" hatte, war auch der Schmerz verschwunden. „Ein Hoch auf unsere Parapositronik", murmelte er und begann in seiner Tasche herumzukramen, zog den grauen Barren heraus, den er immer mitführte und der durch Resonanz auf die extraterrestrische Biomasse eines Koda Ariel reagierte. Es war ein Prototyp.

Er rief mit dem Daumen eine Messroutine ab, aber kein gepulster Takt antwortete.

„Hier treibt sich keiner von denen herum", sagte Myhr und blickte zu seinem Partner.

Pal Astuin, in seinem schwarzen Hemd mit dem silbernen Unendlichkeitssymbol in Brusthöhe, deutete auf einen Lastenschweber, der gerade herangerauscht kam, und dann auf ein handtellergroßes Ortungsgerät in seiner Rechten. „Bist du sicher?"

Sofort war Merlin Myhr neben ihm und überflog die ID-Kenndaten, die auf dem kleinen Monitor zu sehen waren. „Du hast recht. Die Daten stimmen sogar mit den Phantom-Holos überein, die NATHAN uns überlassen hat.



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