Apfelrosenzeit (German Edition) by Anneke Mohn

Apfelrosenzeit (German Edition) by Anneke Mohn

Autor:Anneke Mohn [Mohn, Anneke]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 9783644529915
Herausgeber: Rowohlt E-Book
veröffentlicht: 2015-01-22T16:00:00+00:00


Es blieb bei dem Schwindelgefühl, und nachdem Fritzi Mona davon überzeugt hatte, dass sie schon mal vorgehen sollte und sie allein lassen konnte, holte sie ihr Handy aus der Jackentasche.

«Du hast mir gar nicht von deinem schönen Abend erzählt», sagte sie ohne Begrüßung, als Robert dranging.

«Von welchem schönen Abend?»

«Na gestern. Von dem besonders schönen Abend mit deiner Frau.» Fritzi schob mit dem Fuß etwas Schnee zusammen.

Robert schwieg.

«Bist du noch dran?», fragte Fritzi.

«Fritzi …»

«Ja?»

«Es tut mir leid, ich –»

«Was tut dir leid?»

«Na … dass du das … Es war keine gute Idee, dass du Sannes Einladung angenommen hast. Ich hab dir von Anfang an geraten abzusagen.» Er klang gequält, aber da konnte sie ihm leider auch nicht helfen. Sie quälte das alles auch.

«Wie lange soll denn das noch so weitergehen?», fragte sie.

Robert schwieg.

«Ich hab bisher nie gedrängelt, Robert …»

«Ich weiß.»

«Aber auf Dauer …»

«Ja, ich weiß das.» Wieder schwieg er. Fritzi zog noch eine Zigarette aus der Packung in ihrer Tasche.

«Liebst du sie noch?»

«Fritzi, bitte – können wir nicht am Montag drüber reden, wenn wir uns sehen?»

«Es ist nur …» Sie spürte, dass ihr die Tränen kamen. «Wir haben nie darüber gesprochen, und ich dachte irgendwie immer … so wie du mit mir bist, kannst du sie doch nicht –» Sie schniefte.

«Fritzi, nicht … bitte entschuldige, ich weiß, das muss alles schrecklich für dich sein, jetzt in Birksee zu sein und –»

«Und Sanne so strahlen zu sehen!», beendete Fritzi seinen Satz. «Weil sie so happy mit dir ist!», rief sie. «Ich meine … ihr hattet Sex auf dem Teppich!»

Robert stöhnte.

«Was soll denn das?», rief Fritzi.

«Das darfst du nicht falsch verstehen.»

«Was gibt’s denn da falsch zu verstehen? Allein die Tatsache, dass du bei ihr überhaupt –» Sie schrak zusammen, denn neben ihr war ein Typ in einer dunklen Cabanjacke aufgetaucht, der unglaublich hellblaue Augen hatte und eine durchsichtige Plastiktüte im Arm hielt, in der Fritzi einen riesigen toten, gerupften Vogel zu erkennen glaubte.

«Tach auch.»

Fritzi nickte nur und sah dem Typen hinterher.

«Alles okay?», fragte Robert.

«Nein.»

Jetzt schwiegen sie beide. Schließlich sagte Robert: «Lass uns Montag reden, ja?»

Aber bis Montag hielt sie das nicht aus, ohne eine vernünftige Erklärung zu bekommen. Wenn er sie jetzt doch nur in den Arm nehmen könnte. Dann wäre alles gut.

Ach Quatsch, schalt sie sich selbst, nichts wäre gut. Aber es würde sich wenigstens gut anfühlen. Besser als das hier jedenfalls.

«Wenn du es in Birksee nicht aushältst, dann fahr doch nach Hause. Sag, dir ist schlecht oder so.»

«Mir ist auch schlecht. Hoffentlich bin ich nicht schwanger.»

Robert fehlten offenbar die Worte.

«Keine Angst», sagte Fritzi. «Das kann gar nicht sein.»

Nicht, dass sie nicht gern noch ein Kind bekommen hätte. Ein Kind mit Robert zu haben wäre das Schönste, was sie sich vorstellen konnte. Aber nicht, solange die Situation nicht geklärt war, da ging sie auf Nummer sicher.

«Hm? Komm, mach das doch, fahr nach Hause.»

Fritzi beschlich der Verdacht, dass Robert die Situation zu brenzlig war – seine beiden Frauen zusammen in einem Haus. «Mal sehen», sagte sie. «Wer weiß, was ich hier noch so erfahre.



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