Anklage by Grisham John

Anklage by Grisham John

Autor:Grisham, John [Grisham, John]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne, 2015
veröffentlicht: 2015-03-02T05:00:00+00:00


20

Nach zwei Wochen in Brady, genauer gesagt nach drei Wochen, in denen sie nicht mehr für Scully & Pershing gearbeitet hatte, hatte Samantha ihr Schlafdefizit aufgeholt und kehrte zu alten Gewohnheiten zurück. Am Freitagmorgen um fünf Uhr saß sie mit einem Kaffee in der Hand im Bett und verfasste ein dreiseitiges Memo über Buddy Ryzers Staublunge und Casper Slates betrügerisches Verhalten, das ihn die Entschädigung gekostet hatte. Um sechs Uhr verschickte sie es per E-Mail an Mattie, Donovan und ihren Vater. Sie wollte unbedingt wissen, was Marshall Kofer davon hielt

Noch eine große Klage war das Letzte, was Donovan jetzt gebrauchen konnte, und sie wollte ihn an diesem denkwürdigen Tag auch gar nicht damit belästigen. Sie hoffte einfach, dass er vielleicht am Wochenende Zeit fand, das Memo über Mr. Ryzer zu lesen, und ihr dann mitteilte, was er darüber dachte. Zehn Minuten später wusste sie es. In seiner E-Mail schrieb er: »Ich kämpfe seit zwölf Jahren mit allen Mitteln gegen diese Kotzbrocken, und ich hasse sie wie die Pest. Ich träume davon, Castrate in einem großen Prozess gegenüberzustehen und sämtliche Sünden der Kanzlei zu enthüllen. Ich liebe diesen Fall! Wir reden später darüber. Jetzt auf zum Krieg in Colton. Wird bestimmt Spaß machen!«

Sie schrieb zurück: »Einverstanden. Viel Glück.«

Um sieben Uhr fuhr sie zum Starlight Motel und sammelte die Bookers ein. Mandy und Trevor trugen ihre besten Sachen und freuten sich darauf, wieder in die Schule zu gehen. Während Samantha fuhr, aßen sie ihre Donuts und plapperten pausenlos. Wieder einmal verwischte die Grenze zwischen Anwältin und Sozialarbeiterin, aber das machte nichts. Mattie zufolge gehörte zur Arbeit in der Kanzlei neben der reinen Rechtsberatung häufig auch Ehetherapie, Fahrdienst, Kochen, Arbeitsplatzsuche, Nachhilfe, Finanzberatung, Wohnungssuche und Babysitten. »Wir arbeiten nicht pro Stunde, sondern pro Mandant«, sagte sie gern.

Nachdem sie vor der Schule in Colton gehalten hatten, blieb Samantha im Wagen, während Pamela mit den Kindern zusammen hineinging. Sie wollte mit den Lehrern sprechen und alles erklären. Samantha hatte jeden Tag E-Mails an die Schule geschickt, und die Lehrer und die Rektorin waren sehr verständnisvoll gewesen.

Als die Kinder wieder dort waren, wo sie um diese Zeit sein sollten, verbrachten Samantha und Pamela die nächsten zwei Stunden damit, sich die ziemlich magere Auswahl an Mietobjekten in und um Colton herum anzusehen. Das Apartment, von dem Pamelas Freundin so geschwärmt hatte, lag nur ein paar Blocks von der Schule entfernt und war eine von vier Wohnungen in einem heruntergekommenen, teilweise umgebauten Industriegebäude. Die Räume waren einigermaßen sauber und enthielten ein paar Möbelstücke, was wichtig war, da Pamela keine hatte. Es sollte vierhundert Dollar im Monat kosten, was angesichts des Zustands angemessen schien. »Ich glaube schon, dass wir es hier aushalten können«, sagte Pamela ohne jede Begeisterung, als sie wieder gingen.

Matties schwarze Kasse würde nur für zwei oder drei Monatsmieten reichen, was Samantha aber verschwieg. Sie erklärte wahrheitsgemäß, dass nicht viel Geld zur Verfügung stehe und Pamela so schnell wie möglich Arbeit finden müsse. In Bezug auf den Pfändungsbeschluss war noch kein Termin für eine Anhörung festgesetzt worden; genau genommen hatte Samantha noch nichts von der Beklagten, Top Market Solutions, gehört.



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