Angriff auf die Hundertsonnenwelt by Arndt Ellmer

Angriff auf die Hundertsonnenwelt by Arndt Ellmer

Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Endlose Armada, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1984-06-25T01:00:00+00:00


5.

MASCHINE ACHT nahm die PRIMAT DER VERNUNFT in sich auf wie ein Riesenfisch eine winzige Beute. Das grün leuchtende Spitzkegelschiff verschwand in dem Raumschiffsgiganten mit seinen sechsundsiebzig Kilometern Durchmesser. Die unterschiedlich langen, pilzförmigen Auswüchse, die die Oberfläche von MASCHINE ACHT bedeckten, verstärkten den Eindruck eines wehrhaften Raubfisches noch.

Kazzenkatt, das Element der Lenkung, verfolgte den Vorgang der Einschleusung mit Gleichmut. Es gab nichts, was daran neu für ihn gewesen wäre. Er wartete lediglich darauf, was 1-1-Sirsch, der Anin An, ihm zu berichten hatte.

Ein Volk wie die Anin An gab es selten. Frühzeitig hatte es im Lauf seiner Geschichte alles abgelegt und zurückgelassen und sich völlig der Technik verschrieben. Bald hatte es nichts Organisches mehr gegeben außer ihnen selbst. Dem Lauf aller Dinge folgend, konnten die Anin An nicht weiterexistieren, denn ihre Umwelt war für die Bedürfnisse ihrer Körper zu feindlich geworden.

Sie machten aus ihren Körpern Kyborgs. Sie wurden zu halb technischen Gebilden, und die Harmonie technischer Abläufe und das Aussehen der Maschinen bildeten ihre ganze Lebensaufgabe. Sie waren die Erfüllung für die Anin An. Jedes ihrer Werke war ein Meisterwerk der Technik und der metallischen Wissenschaften. Keinen in ihrem Volk gab es, der nicht einen Beruf in dieser Richtung ausübte.

Die zerstörte MASCHINE ZWÖLF dort, MASCHINE ACHT hier, alle waren sie Kunstwerke im nackten, gefühllosen Sinn.

Eine gewisse Abartigkeit dieser annähernd robotischen Zivilisation konnte nicht verleugnet werden.

Wie es Maschinen unterschiedlichster Kategorien gab, hatte sich auch die Gesellschaft der Anin An geteilt. Sie unterschied siebzehn Klassen, Modelle genannt, was sich auch in ihren Namen widerspiegelte. 1-1-Sirsch war die Nummer Eins unter den Modellen der ersten Kategorie. Modell Eins war klein und filigran gearbeitet, Modell zwei bereits weniger. Immer plumper und massiger wurden die Modelle, je höher ihre Ordnungszahl stieg. Modell siebzehn stellte sich als kastenförmiges, schwebergroßes Gebilde dar, häßlich und roh gearbeitet in den empfindlichen Augen der Anin An. Die Siebzehner-Modelle bildeten die unterste Stufe technischen Daseins.

MASCHINE ACHT schloß den fürchterlichen Rachen, und die PRIMAT DER VERNUNFT bildete eine Öffnung in ihrer Formenergiehülle. Kazzenkatt verließ sein Schiff und trippelte auf seinen kurzen Beinen über den matt schimmernden Neutralboden.

1-1-Sirsch erwartete ihn. Der winzige Anin An mit seinem tonnenähnlichen Körper und den unzähligen Antennen und Rezeptoren ruhte reglos etwa zwanzig Zentimeter über dem Boden.

In der Mitte der Tonne umgab ein handbreiter Ring aus grauem Spezialmaterial den Anin An, aus dem 1-1-Sirsch nach Bedarf Extremitäten ausbilden konnte. Die Tonne selbst war von stahlblauer Farbe.

Der Anin An bildete zwei lange, armähnliche Extremitäten und vollführte mit ihnen Bewegungen, die wohl eine Geste des Willkommens ausdrücken sollten.

Kazzenkatt achtete nicht darauf. Er hatte nur Augen für den kleinen Roboter, der sich von der Seite her näherte und dicht neben dem Element der Lenkung anhielt. Kazzenkatt erblickte zwei bequeme Sitzmulden, und 1-1-Sirsch streckte eine Extremität aus.

„Sei nicht böse, wenn es kein anderes Fahrzeug in der Nähe gibt, das deiner Stellung angemessener ist", sagte der Anin An.

„Willkommen in MASCHINE ACHT, Element der Lenkung. Alles steht bereit!"

1-1-Sirsch ließ sich in die zweite Mulde sinken. Der Roboter setzte sich in Bewegung und transportierte die beiden ungleichen Wesen in das Zentrum des Giganten hinein.



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