Andreas Eschbach by Quest

Andreas Eschbach by Quest

Autor:Quest [Quest]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2012-03-12T18:17:54+00:00


SECHSTES BILD DIE SPHÄRE

1

»STÖRSENDER AKTIVIEREN, Störfeldsonden los!« bellte Quest. »Er darf auf keinen Fall senden! Wo bleibt die Bereitschaftsmeldung der Waffens tände?«

Die Alarmgongs schrillten, ein durchdringender Laut, der sich durch Gehirnknochen und Rückenmark fraß. Das Rotlicht pulsierte überall im Schiff, jagte die Besatzung aus Betten und Kantinen, hetzte sie in ihre Kampfpositionen. Die MEGATAO verwandelte sich in eine Kriegsmaschine.

»Waffenstand Grün, volle Bereitschaft«, kam die erste Meldung, noch während die nun doppelt besetzten Dyaden sich aufeinander abstimmten.

»Er fliegt den vierten Planeten an«, rief Iostera. »Position 1700, 95, drittes Geviert. Geschwindigkeit 8, fallend 5.« »Störfeldsonden gestartet«, kam es von Tamiliak. »Aktiviert auf hohe Stufe - jetzt.«

»Wo kommt er her?« wollte Quest wissen. »Er ist zu klein, um allein operieren zu können. Sucht das Mutterschiff!«

»Waffenstand Rot, volle Bereitschaft.«

»Waffenstand Gelb, volle Bereitschaft, klar bei Energiewerfer.«

»Pilot, Kurs auf den vierten Planeten, Maximalbeschleunigung.«

»Ich höre und folge, Kommandant.«

»Waffenstand Blau, volle Bereitschaft, klar bei Plasmakanone.«

»Kommandant an Jäger und Beiboot. Kampfbereitschaft herstellen und Start auf mein Kommando. Mission: Abfangen des feindlichen Aufklärers.«

»Ich habe die Daten des Systems«, meldete sich Felmori. »Her damit.«

Eine weiße Sonne war auf den Schirmen zu sehen. Eingeblendete Diagrammlinien zeigten die Position und Flugbahn des Aufklärers und die Bewegungen der Störfeldsonden.

»Weiße Sonne, zwanzig Prozent Übergröße, starke Strahlung im ultravioletten Bereich. Neun Planeten, davon zwei Gasriesen. Der vierte Planet ist bewohnbar, Umlauf 1,8 Standardjahre, Tagesdauer 36,2 Gyr, dichte Atmosphäre, möglicherweise atembar. Ein Mond.«

»Jäger kampfbereit, Erhabener Kommandant.«

»Raumüberwacher, sind die Kursdaten verfügbar gemacht?« Hunot drückte eine Taste. »Kursdaten allgemein verfügbar.« »Kommandant an Jäger. Start frei. Sie haben die Erlaubnis

zum Zerstörungsschuß.« Eine Salve zusätzlicher dünner Linien tauchte auf den Schirmen auf. »Navigator, irgendwelche Zeichen von Leben oder Zivilisation auf dem vierten Planeten?«

»Nein. Keine Funkwellen. Keine Reaktorsignaturen. Keine Siedlungen auszumachen, aber das kann an der Entfernung liegen.«

»Sucht weiter. Beiboot, wo bleibt die Startmeldung?« »Beiboot ist jetzt kampfbereit, Erhabener Ko…«

»Raus mit Ihnen!«

Quest war wie ein Kraftwerk, von dem Blitz und Donner

ausging. Auf einmal war er nicht mehr groß und unförmig, sondern eine Naturgewalt. Seine Stimme schnitt durch das Gewirr der Stimmen, als existiere ein speziell für ihn reservierter Frequenzbereich im menschlichen Hörspektrum. Seine Befehle kamen wie Feuergarben automatischer Waffen.

»Raumüberwacher, ich höre nichts!« dröhnte der Kommandant. »Wo ist das Mutterschiff?«

»Nichts auszumachen«, schüttelte Iostera den Kopf. »Wir messen nichts an. Sieht aus, als ob er allein wäre.«

»Das kann nicht sein. So ein kleines Schiff wäre Jahre zu den Eintauchpunkten unterwegs.«

»Ich weiß, aber…«

»Was ist mit der Sonnenkorona? Gibt es eine Basis auf einem

der Planeten? Strengt Euch an.« Hände flogen über Tastaturen, Daten blitzten auf Bildschirmen auf. Das Schiff schien zu beben vor Wut und Furcht. »Maschinenführer, ich brauche eine Energiereserve für die Triebwerke. So schnell wie möglich.«

»Ich höre, Kommandant«, erwiderte der Edle Grenne. »Wird bereitstehen in anderthalb Gyr.«

»Raumüberwacher!«

»Nichts, Erhabener Kommandant, es ist nichts auszumachen…!«

Quests Faust krachte auf die Lehne seines Sessels. »Ist jedem hier klar, daß wir diesen Aufklärer zerstören müssen, ehe er einen Notruf senden kann? Ist jedem klar, daß der Erfolg unserer Mission davon abhängt und damit möglicherweise das Schicksal des ganzen Reiches?« Alles duckte sich, Rücken krümmten sich, Finger zuckten noch emsiger über Kontrollen.



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