Am Proto-Tor by Horst Hoffmann

Am Proto-Tor by Horst Hoffmann

Autor:Horst Hoffmann [Hoffmann, Horst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: MATERIA, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1999-12-07T01:00:00+00:00


6.

29. April 1291 NGZ

Thagarum

„Wenn wir Mhogena nicht erreichen, müssen wir es tatsächlich allein versuchen", sagte Rhodan, als sie die Brücke in die Unendlichkeit wieder betreten hatten. „Hoffentlich haben wir dann noch die Gelegenheit dazu." Damit meinte der Terraner den Zustand der Brücke. Inzwischen war nur noch etwa jede zweite Bohle vorhanden, und beim Hinsehen lösten sich weitere auf. Eine merkwürdige Spannung beherrschte das Medium. Es war, als zerrten die Galaxienhaufen mit ihrer Schwerkraft an den Bohlen und Pfeilern. Aber das konnte nur Einbildung sein, sagte sich Perry.

Doch Kaif Chiriatha fragte: „Spürst du das auch, Rhodan? Es ist wie ein psionischer Wind, der über die Brücke streicht und sie unter Spannung setzt." Irritiert blickte der Terraner sie an. Ja, sie hatte soeben das ausgesprochen, wofür er vergeblich nach Worten suchte. Und jetzt setzte sich die Galornin auf einige noch zusammenhängende Bohlen und schloss die Augen. Ihre Beine waren über Kreuz, die Hände gefaltet. Sie meditierte! Hier und jetzt, da die Brücke jederzeit unter ihr zusammenbrechen konnte und Rhodan seinem Passantum den Befehl zum Drehen des Steges geben wollte. „Steh wieder auf, Kaif!" bat er die Galornin. „Meditieren kannst du später, an einem sicheren Ort, aber nicht hier."

„Ich will den Pulsschlag des Kosmos spüren", antwortete sie leise, ohne die Augen zu öffnen. „Wache du über mich!" Er verzweifelte fast. Er wusste, dass er Kaif nicht gegen ihren Willen aus der Versenkung holen konnte, und an Gewalt ihr gegenüber war überhaupt nicht zu denken. Rhodan drehte sich um und sah immer noch die Umgebung des Pilzdoms vom Kenteullen-Rad durch die Nebel. Er hatte plötzlich das Gefühl, als käme von dort eine Gefahr auf ihn zu, aber nichts und niemand zeigte sich, der dieses Gefühl gerechtfertigt hätte.

Die einzige, große Gefahr lauerte hier. Kosmische Fabriken über den Metropolen der Thoregon-Völker, die dadurch in ihrer Bewegungsfreiheit völlig gelähmt und der Willkür der Diener der Materie ausgeliefert waren; der erbärmliche Zustand der Brücke in die Unendlichkeit. War das alles der Anfang vom Ende der Zukunft, wie sie sich Thoregon auf die Fahnen geschrieben hatte? Vom Ende der Welt, wie er sie kannte?

War es der Beginn einer neuen, schrecklichen Epoche des Universums, beherrscht von jenen, die eigentlich für seine Ordnung sorgen sollten? War es die Rache der Kosmokraten an jenen, die sich ihnen widersetzt hatten? Solche und andere Gedanken quälten Perry Rhodan, während er darauf wartete, dass Kaif Chiriatha ihre Meditation beendete. Irgendwie musste er die Galornin noch mehr bewundern als bisher schon. Sie schien überzeugt davon zu sein, dass ihr in seiner Gegenwart nichts geschehen konnte.

Wie groß musste ihr Vertrauen zu ihm sein? Endlich, er hatte die Minuten nicht gezählt, öffnete Kaif Chiriatha die Augen und blickte ihn an. Er reichte ihr die Hand und half ihr in die Höhe. Sie machte einen verunsicherten, niedergeschlagenen Eindruck. „Was hast du gesehen, Kaif?" fragte er. „Die Zukunft", flüsterte die Galornin. „Aber ich möchte nicht darüber sprechen."

„War es so schlimm?" fragte er. Sie nickte langsam. „Ich wollte es dir nicht sagen, aber wie ich dich kenne, würdest du ja doch keine Ruhe geben.



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