Alles andere ist Torheit by Catherine Gaskin
Autor:Catherine Gaskin [Gaskin, Catherine]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783105602621
Herausgeber: FISCHER E-Books
veröffentlicht: 2015-06-20T00:00:00+00:00
3
Zu dritt trugen sie die Leiche Lionel Taites ins Haus. Ihr Schritt war ungleichmäÃig, da sie sich gegenseitig behinderten. Racey brach der Schweià aus, als er sah, wie ungeschickt und stolpernd Louis und Cutler vor ihm hergingen. Am liebsten hätte er ihnen zugerufen, sie sollten stehenbleiben, damit er die Leiche seines Vaters in seine Arme nehmen und ins Haus tragen konnte. Es hätte jedoch eines übermenschlichen Mutes bedurft, die leblose Last an seine Brust zu pressen. Als Louis dasselbe hatte tun wollen, hatte Racey sich entschieden geweigert, dem Bruder seinen Anteil an der Bürde zu überlassen, und aus Angst, seinen Widerwillen zu verraten, hatte er seinen Bruder heftig angefahren. Dabei war ihm David Cutlers Blick nicht entgangen, und es wurde ihm übel, als er sich der Bedeutung dieses Blickes bewuÃt wurde. Am liebsten hätte er sich haltsuchend an einen Baum geklammert und dem Schluchzen, das in ihm aufstieg, ungehemmten Lauf gelassen. Sein ganzer Körper war schweiÃgebadet.
Ein Alpdruck lag auf ihm seit dem Augenblick, als er gesehen hatte, wie sein Vater mit verzerrtem Gesicht auf das Flugzeug zugerannt war. Er hatte nur einen schwachen Versuch unternommen, sich dieses Grauens zu erwehren, da er genau wuÃte, daà er â genau wie früher â dieser Hölle nur entrinnen konnte, wenn er sie in Alkohol ertränkte oder sich sonst Ablenkung verschaffte.
Die Strahlen der Sonne drangen durch das Laub der Bäume und warfen ein unruhig huschendes Gewirr von Licht und Schatten auf die graue Militärdecke, in die sie die Leiche gehüllt hatten. Racey dachte an die Kameraden seiner Schwadron, die im Luftkampf gefallen waren; auch sie hatte man unter grauen Decken auf Tragbahren gelegt. Dieses Bild war ihm zum Inbegriff und Sinnbild des Todes geworden. Und nun hatte dieses Symbol des Todes auch von Hythebourne Besitz ergriffen. Er selbst hatte ihm Einlaà verschafft, er hatte den stillen Frieden zerstört, hatte den sonnigheiteren Tag mit seiner HäÃlichkeit verdüstert.
Könnte er nur all dem entgehen, und wäre es nur für ein paar Augenblicke. Wenn doch die beiden, die so erbarmungslos dem Haus zuschritten, ihm diese kurze Atempause gewähren würden, die er brauchte, um das Grauen niederzukämpfen. Doch ein Entrinnen war undenkbar â er war einem Gesetz unterstellt, das Schwäche und Feigheit nicht zulieÃ. Ein verzweifelter Seufzer entrang sich seiner Brust, und Louis, der ihn hörte, drehte sich nach ihm um. Aber Racey, beschämt, weil er sich verraten hatte, mied den Blick seines Bruders. Schweigend setzten sie ihren mühseligen Weg zum Haus fort.
Am Eingang erwartete sie Sydney. Das Mauerwerk des Portals warf einen düsteren Schatten über sein regloses, beherrschtes Gesicht. Er hielt sich aufrecht, doch beim Herannahen der langsam schreitenden Gruppe klammerte er sich an den Türrahmen, als suchten seine zitternden Hände eine Stütze, damit er nicht umfiel. Er brachte kein Wort hervor, und selbst Racey, so betäubt er auch selber war, empfand tiefes Mitgefühl für ihn, als er die Qual im Gesicht des alten Dieners sah. Voller Entsetzen starrte Sydney stumm auf die verhüllte Gestalt. Doch er hielt sich mit aller Willensanspannung aufrecht und sah Louis fragend an, in Erwartung seiner Anordnungen.
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