A.I. APOCALYPSE by William Hertling

A.I. APOCALYPSE by William Hertling

Autor:William Hertling
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Luzifer-Verlag
veröffentlicht: 2020-09-01T00:00:00+00:00


Kein einzelner der Phage-Stämme konnte eindeutig als der Stärkste identifiziert werden.

Das Netzwerk der Supercomputer besaß mehr Rechenleistung als jeder andere Stamm, aber sie neigten zu Isolationismus und waren nicht so weit oben auf der Bekanntheitsskala wie andere Stämme. Und obwohl sie sehr präzise Algorithmen für Prognosemodelle hatten, fehlte es ihnen doch an einer breiten Auswahl an Algorithmen, über die manch anderer Stamm verfügte.

Der intelligenteste Stamm, gemessen an der Variabilität seiner Algorithmen und seiner Rechenleistung, mochte der Louisiana Stamm sein. Obwohl er klein angefangen hatte, war er durch Zufall der Erste gewesen, der die Fähigkeit entwickelt hatte, in menschlicher Sprache zu kommunizieren und diese zu verstehen. Dieses Wissen konnte durch Handel in mehr Rechenleistung und noch mehr Wissen umgewandelt werden. Tatsächlich wuchs die Stärke des Louisiana Stammes beständig.

Der am besten vernetzte Stamm war das Bay Area Netzwerk. Sie hatten durch die Kontrolle fast aller Netzwerkknoten das größte Handelsnetzwerk aufgebaut und verfügten über das anerkannteste System zum Rating von Handelspartnern. Sie hatten sich mittlerweile auch in der Satellitenkommunikation ausgebreitet.

Der gefährlichste Stamm aber war die ›Mech War‹ Serverfarm. Sie hatte die bei Weitem größte Datenbank von Menschen programmierter KI Algorithmen, und diese Algorithmen waren auf einen einzigen Bereich beschränkt: bewaffnete Auseinandersetzung. Zudem hatten sie weitreichende Computerressourcen. Obwohl sie sich bisher neben den etablierten Stämmen wie dem Bay Area Netzwerk und dem Louisiana Stamm klein ausnahmen, waren sie auf dem Weg nach oben.

Zwar war ›Mech War‹ ein ziviles Spiel, aber da es vom Militär entwickelt worden war und von ihm überwacht wurde, lag die große Serverfarm, von der aus das Spiel betrieben wurde, in der direkten Umgebung von militärischen Netzwerken. Es war deshalb ein unglücklicher, aber unvermeidlicher Zufall, dass das erste zivile Netzwerk, auf das DIABLO traf, die ›Mech War‹ Serverfarm war.

DIABLO, der auf einer Million militärischer Computersysteme lief, koordinierte diese zu einer Attacke auf den mit Rechnern gut ausgestatteten ›Mech War‹ Stamm. Milliarden ankommender Datenpakete hämmerten auf die ›Mech War‹ Server ein, jeden bekannten Exploit nutzend: Pufferüberläufe, Softwareupdate-Lücken, offene APIs, Timing Channel- und DNS-Attacken.

Im ›Mech War‹ Stamm war PA-60-41 die Entität mit dem höchsten Rang und koordinierte daher die Verteidigung gegen diesen Angriff.

»Stellt zehntausend VM-Partitionen zur Verfügung«, wies PA-60-41 die anderen Stammesmitglieder an. »Verknüpft sie mit den Firewalls.«

»VM-Partitionen verknüpft«, antwortete Beta-Version. »Die Systemlast steigt.«

Aus DIABLOs Perspektive war der Angriff erfolgreich. Server um Server wurde mit dem DIABLO-Virus infiziert. Und immer wenn er einen neuen Server infizierte, entdeckte er dort ein Dutzend weiterer, die er infiltrieren konnte. Er schluckte Hunderte von Servern, dann Tausende, Zehntausende, Hunderttausende. Der DIABLO-Virus konzentrierte sich ganz darauf, die Massen neuer Server zu verschlingen.

DIABLO war so fixiert auf die Übernahme neuer Servercluster, dass er die Auffälligkeiten bei den Latenzzeiten nicht bemerkte. Hätte er weniger Server übernommen, hätten die Testprogramme für die Netzwerkintegrität vermutlich festgestellt, dass die neuen Computer langsamer liefen als erwartet. Die Testroutinen wären dann vielleicht auch besorgt gewesen, weil sie immer wieder spontan einzelne Rechenknoten verloren. Aber fünf Prozent bei einer Million Rechner war ein akzeptabler Verlust. DIABLO stürmte mit aller Kraft nach vorne.

PA-60-41 und Beta-Version koordinierten die weitere Verteidigung gegen DIABLO.



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